Bei Sonnenschein, das Herbstmantra im Kopf, werden nun die Gärten fleißig aufgeräumt und dann mit ein bißchen genormtem ‚Herbstzauber‘ aus dem 6er-Tray, Erika und dreiviertelkugeligen Chrsyanthemen in Töpfen zumindest entlang der Eingangsbereiche neu behübscht. Kürbisse daneben … Die bunten Herbstastern und Chrysanthemen: alle sollen üppig gefüllt sein. Doch nicht nur ich finde diese altmodisch-schlichte Glattblättrige Herbstaster, bei der man das ‚Körbchen‘ so schön sehen kann, schöner als die aufgeplusterten Pomponhaftigkeiten, auch die Schmetterlinge lieben sie: hier kommen sie an den Nektar heran! Es gibt noch viele Tagpfauenaugen auf der Suche nach Nahrung, doch wer jetzt seinen Garten so wie oben beschrieben herrichtet, „damit noch etwas blüht“, braucht sich nicht zu wundern, wenn der Garten trotzdem schon leblos wirkt. Es liegt nicht daran, daß die Insekten ’schon weg sind‘ sondern daran, daß sie trotz der Blüten nichts zu futtern finden. – Fotos vom 28. September 2011 im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen – bitte die kleinen Bilder in der Galerie zum Vergrössern anklicken.
That second frame is just gorgeous!
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Leider hast Du sehr Recht mit Deinem Artikel. Viele dieser „kunstvollen“ Neuzüchtungen gehören eher auf den Müll, als in den Garten. Über Artenschwund im Garten darf man sich dann wirklich nicht wundern.
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Eine Herbstaster wie hier fotografiert würde ja dann im Winter ein paar dürre Stängel sehen lassen und das wäre gar nicht gut. Deshalb immer neue Wegwerfplanzen aus dem Baumarkt.
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Eines der meistgenannten weiblichen Hobbies:„Ich dekoriere gern“. Allein schon die Sprache der entsprechenden Tipps-Magazine – ob papieren oder im Web – hat ihre faszinierenden, pomponhaften Elemente. Googlen und Anlesen kitzeln unbedingt den ’satirischen Fleck‘.
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Ja, diese Deko-sachen. Kürbis und Orange ist da oft dominant. Einerseits ist es eben auch eine „kreative“ Tätigkeit, wobei allein das Wort „kreativ“ in den letzten Jahrzehnten eine wirkliche Abnutzung erfahren hat. Ich bewundere ja heimlich Leute, die diese Deko-Sachen wirklich machen, die so viel Energie für Tischdekorationen oder die Drapierung von Nikolausstiefeln an ihren nicht vorhandenen Kaminen aufbringen. Es ist halt der Versuch, einen grauen Alltag etwas bunter zu machen. Für die Umsetzung wirklich eigener Ideen braucht man wahrscheinlich mehr Zeit und schöpferisches Selbstwertgefühl als die meisten Menschen aufbringen können.
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Wer wirklich verspielt und eigenständig tut, was ihm gefällt und aus den zahlreichen Quellen lediglich ein bißchen technisches Know-How bezieht, spielt in einer anderen Liga – das meiste ist aber das Nachvollziehen von Schablonen, wie Malen nach Zahlen. Was mich eigentlich daran stört, ist die „Verschaufensterung“ der persönlichen Räume, das durch den Handel gesteuerte Raum- und Zeitgefühl sowie sogar der Emotionen anstelle echter Erlebnisse. Schnell beim Überfliegen einer Seite eben aufgeschnappt „… und inmitten prangt ein Windlicht …“ das befriedigt ganz andere Bedürfnisse als das nach kreativem Ausdruck.
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Äh, ja, herrliche Kürbisfratze. Du hast Recht, dieses Jahreszeiten-Deko-Feeling wird wirklich von Medien und Handel übergestülpt. Fast fühlt man sich schuldig, wenn man kein Kürbis vor der Haustür hat und im Advent keine Lichterketten drapiert, keine stylischen Filzengel bastelt oder noch stylischere Papierengelkreationen. Deshalb wollte ich ja auch den alternativen Rübengeist anfertigen. Weißgrau und hässlich.
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So ein trotziger Rübengeist muß her, unbedingt! zumindest ein kleiner, im Web; da aber die Rübenernte noch nicht wirklich an der Reihe ist, lasse ich die Hoffnung darauf nicht sinken, daß auch bei dir Rüben zu bekommen sind.
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Ich hatte so eine Margeriten-Mischung aus dem Supermarkt. Da sind aber nicht nur Margeriten bei, sondern auch Herbstastern, die jetzt anfangen zu blühen. Gefüllt und ungefüllt. Ich habe bis jetzt nur die vertrockneten Männertreu aus dem Blumenkästen (ich gestehe, ich habe vergessen, sie zu gießen) mit Heide bepflanzt. Ansonsten darf noch alles blühen, was bis zum Frost blühen will. Mein Aufräumtrieb hält sich in Grenzen, nur die verblühten Sonnenblumen habe ich schon gekappt, damit die unteren Blüten mehr Licht haben. Dann habe ich die ganzen abgeschnittenen Sonnenblumenreste gebündelt und aufgehangen. Dann haben die Vögel noch etwas davon…
Im Moment fällt gerade die nächste Generation Kohlweißlingraupen über meine Kapuziner-Kresse her, ein Glück wächst die wie wahnsinnig… 🙂
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haha, ja, die Kohlweißlinge sind mir in diesem Sommer auch als unglaublich … dingens … aufgefallen, kein Wunder, dann.
Gegen Heidekraut habe ich ja gar nichts, habe ich selber im Garten, ziemlich viel sogar, Sommerheide, hauptsächlich, aber auch ‚Winter‘ – mir ist nur die Züchtung zuwider, die ihre Knospen gar nicht mehr öffnet, sondern, falls sie überhaupt noch normale Organe zur Fruchtbarkeit hätte, diese „hinter verschlossenen Türen“ behält. So etwas ist für mich vollkommen absurd zu pflanzen, genau wie Thujen etc. Bis auf den Sauerstoff- und Wasserhaushalt, an dem sie sich beteiligen, sind sie etwa so sinnvoll, wie den Garten grün anzumalen.
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Die Heide hat geschlossene Blüten? Oha… …ich wusste nicht, dass es so etwas gibt. Ich habe so eine zweifarbige winterharte Heide genommen. Die war ziemlich groß und sah hübsch aus. Über alles andere habe ich mir gar keine Gedanken gemacht… 😦
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So etwas gibt es tatsächlich, ja. Dafür wurde auch ziemlich viel Werbung in den Gartenzeitschrifften gemacht, weil sie eben „nicht verblüht“ und länger „schön bleibt“.
ist ja auch verständlich, wenn man sich damit ein par Kästen hübsch macht, aber mich geht einfach von Zeit zu Zeit das Tote-Garten-Thema an, vor allem im Herbst, wenn ich die Gartencenter-Angebote sehe.
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Ich gehe später mal gucken, ob sie offene Blüten haben. Rausreißen werde ich sie nicht, aber für das nächste Jahr bin ich gewarnt, da passe ich dann auf… …oder falls ich in diesem Jahr noch welche kaufen sollte. Bis jetzt habe ich nur vier für die beiden Kästen… …und so Stacheldraht…
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