Ich bin wohl eine Art mentaler Gehäuse-Schnecke: mit einem konventionellen Heimatbegriff kann ich wenig anfangen, nur mit Verhältnismäßigkeiten, die sich orientieren an Sprache, Gerüchen, Landschafts- und menschlichen Umgangsformen und das abgleichen mit etwas, das ich in mir trage, und das anscheinend nicht allein aus meiner mir bewußten biographischen Vergangenheit. Wer es von sich selbst ähnlich kennt, versteht es wahrscheinlich; vielleicht sogar auch, wenn ich es vergleiche mit der Magie der Liebe auf den ersten Blick, nur eben nicht auf Personen beschränkt. Zumindest, wie ich es empfinde. Vielleicht lernt man es so, wenn man schon sehr früh sehr oft umgezogen ist. Wo man hingeht, da ist man dann.
Die von Dir beschriebenen diffusen Heimatgefühle aus den verschiedensten Sinneseindrücken kenne ich nur zu gut, auch die vielen Heimaten. Ich habe es allerdings immer so empfunden, dass diese Gefühle immer schon so einen kleinen Hauch von Enttäuschung in sich tragen, weil die Realität diesen Gefühlen selten gerecht wird. Oder so ähnlich. Schwer zu formulieren. Jedenfalls finde ich die Wäscheknopfschneckenzeichnung toll. Leider sieht man wegen des orangeroten HOME jetzt weniger davon.
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arghhh- anderes Bildschirmformat, andere Ansicht, vermute ich? ich habe die extra verkleinert, die Schnecken, und bei mir sind sie nicht verdeckt. ich werde es kaum allen recht machen können, aber falls du mir per Mail einen Screenshot deiner Bildschirmansicht schicken könntest, würde ich zumindest sehen können, ob und was ich tatsächlich ändern könnte.
Ja, es ist wirklich schwer zu formulieren. Der Eintrag würde viel zu lang sein, wollte ich versuchen, das zu erläutern. Das habe ich mir allerdings tatsächlich durch Enttäuschungen abgewöhnt. Zu lang, zu kompliziert, zu unangenehm. „Lese ich das nächste Mal vielleicht“ ist noch das Geringste, was einem da im Hals stecken bleibt. – Allerdings nicht, wenn ich jetzt deinen Kommentar lese. 🙂 Enttäuschungen werden von mir insgesamt oft durch eine gewisse Vorsicht schon im Vorhinein ausgebremst, was gewiß manchmal nachteilig und bedauerlich, aber insgesamt ein vorteilhafter Schutz ist.
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Die filigranen Schnecken, ihre Durchlässigkeit … — aah, was wollte ich denn jetzt bloß noch schreiben?? Mir schienen doch eben noch Deine Beschreibungen ein Abbild der Schnecken … geradezu stimmig und… nun sind meine Gedanken durch das Gehäuse entwichen. Wie ein Traum.
Guten Morgen! 🙂
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Manchmal erahnt man etwas intuitiv, als könnte man durch ein sonnenbeschienenes semitransparentes Gehäuse sehen, aber das Formulieren verliert sich ebenso flüchtig, weil es zu kompliziert gewunden ist, wie das Schneckenhaus, vor allem vor dem zweiten Kaffee. Guten Morgen.
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gefallen mir, Deine Worte. Die einander zugewandten Schnecken in Begegnung begriffen, andere schlafend, ruhend. Bin derzeit noch heimat- und namenslos.
Uta
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Danke, Uta – ich freue mich über deinen Kommentar 🙂
diese speziellen ‚-losigkeiten‘ sind zum Glück bestimmt mittelfristig lösbar.
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Obwohl ich als Kind nicht viel umgezogen bin (mit zwölf in einen anderen Stadtteil) und auch als Erwachsene nur 3x und niemals weiter weg als 23 Kilometer von meinen Geburtsort. Aber ich kenne dieses Gefühl auch. Irgendwo ankommen, sich zu Hause fühlen und einfach dort sein und es fühlt sich richtig an… …und gut… 🙂
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There’s no place like home.
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