Rund um die Insel

So hatte es sich zumindest ergeben, als ich mit Bongo einen längeren Spaziergang machen wollte. Das Wetter war nichts Spezielles: grau und kühl, aber trocken. Ich probierte unterhalb der Bischofsburg einen Weg aus, den ich noch nie weiter als bis zur Mündung der Rába in die Mosoni Duna gegangen war, wo der Móricz Zsigmond-Kai etwa gegenüber des Hippokampos endet. Diesmal bin ich weiter gegangen:

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Am Ende des Weges, nach einem Blick auf den Turm der Bischofsburg oberhalb ihrer Mauern, geht man einige Treppen hinauf und erreicht den Bécsi kapu tér, den Wienertor-Platz vor der Karmeliterkirche:

Von der anderen Seite des Platzes aus kann man – auf dem Foto links und rechts der Uhr – die Türme von Bischofsburg und Kathedrale sehen, bevor es zwischen Zechmeister utca und Rába-Ufer weiter geht, immer mit Blick auf die Häuser der Altstadt diesseits und die Radó-Insel jenseits des Wassers, auf dem Enten schnattern und ein einzelner Angler unterhalb des alten, fachwerk-geschmückten Bootshauses sein Glück versucht:

Auf Raab und kleiner Donau wird ständig geangelt, darum liegen viele kleine Boote bereit. Überhaupt spüre ich bereits die Entfernung zur Altstadtmitte. Entlang der Strasse gibt es Lebensmittelgeschäftchen oder Bäckerläden in den alten Häusern. An der Strassenmündung vor der Petöfi híd, der Brücke zur Neustadt, findet sich ein typischer Gemüse-Kiosk, mit Netzen voller Zwiebeln und Kartoffeln davor und einem Berg Kürbisse.

2013-10-11 Györ_vormittags 032 Kürbisse an der Zechmeister utca

Die Fotos der südlichen Spitze der Radó-Insel wurden am Ende der Brücke gemacht, denn ich wollte auch den Teil der Stadt sehen, der einfach Sziget, „Insel“, genannt wird, die sogenannte Neustadt. So neu ist sie aber nicht, denn es gibt auch Barockes und eine große Anzahl von Gebäuden, die älter sind als nur einhundert Jahre:

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Auf der „Insel“ gibt es eine ungewöhnliche Vielzahl an alten sakralen Gebäuden verschiedener Glaubensrichtungen, auch eine wunderschöne und große Synagoge, nur hat der antisemitische Lauf der Geschichte leider dem religiösen Leben darin ein Ende gesetzt, und sie ist heute Museum.
Ebenfalls auf der Insel liegt das Heil- und Thermalbad, eines von vielen im westlichen Ungarn. Es ist anzunehmen, dass der Nähe des Bades und des Kurbetriebs in früheren Zeiten die wunderschöne, mit Holz gestaltete Fassade des alten Buch- und Zeitungsladens zu verdanken ist, die man auf dem letzten der Bilder in der Galerie sieht.

Das Bad liegt ganz in der Nähe der „Regenbogen-Brücke“, der Jedlik Ányos híd, und über die ging ich wieder auf bekannten Wegen über den Kálóczy tér und die Révfalusi zurück in die Altstadt.

Bongo hat sich danach einige Stunden intensiver Entspannung gegönnt, denn er hatte mindestens so viel zu schnuppern, wie ich fotografiert habe.

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