Donna Isabella d’Este, verwitwete Gonzaga, spricht den an Kardinal Ippolito de‘ Medici gewandten 7ten Satz auf Seite 77 in Isolde Kurz‘ „Nächte von Fondi“.
Es ist ein mittlerweile beinahe neunzigjähriges Buch. Wegen des empathischen Stils reizt es zum lauten Vorlesen, aber es mehr als einmal zu lesen wäre eine Schwindel erregende Überdosis. Der sprachliche Stil, die unzähligen, verschlungenen Verweise auf die griechischen Antike, oder anderes historisch und kulturell Interessantes, bei meiner Ausgabe auf nur 221 Seiten, beanspruchen extrem. Dabei handelt es sich im Grunde „nur“ um eine kurze, lediglich ein Jahr dauernde Liebesgeschichte zwischen Julia Gonzaga, verwitweter Colonna, Gräfin von Fondi, Herzogin von Trajetto mit dem Kardinal Ippolito de‘ Medici …
Will man der enthaltenen Fülle des Buches auf den Grund gehen, kommt man aus dem Googeln gar nicht mehr heraus, weshalb, erklärt sich wahrscheinlich aus der Biographie der Schriftstellerin:
Isolde Kurz wurde 1853 geboren, Tochter des Schriftstellers und Bibliothekars Hermann Kurz und dessen Frau Marie Kurz, geb. Freiin von Brunnow. Die Eltern hatten einen hohen, ihrer Zeit entsprechend die Antike idealisierenden Bildungsstand, gleichzeitig aber auch einen politischen Hintergrund als patriotischer Burschenschafter väterlicherseits und revolutionäre Sozialistin mütterlicherseits. Es lohnt sich tatsächlich, auch diesen Hintergründen nachzugehen, sie haben Leben und Bücher Isolde Kurz‘ geprägt, bis sie 1944 starb, etwa so alt, wie ihr Buch hier vor mir heute. Ihre Auflagenzahlen müssen damals beachtlich gewesen sein.
In einem der weiteren Kartons müßte noch ein zweites Buch von ihr liegen, auch noch aus Beständen meiner Großmutter, „Vanadis“ heißt es. Ich wollte beide wenigstens einmal gelesen haben, deshalb.
Das ganze Buch kann online gelesen werden bei > openlibrary.org, Isolde Kurz „Nächte von Fondi – Eine Geschichte aus dem Cinquecento“
Ja, du beschäftigst dich auch mit anspruchsvoller Literatur. ^^
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ich werde deine Behauptung mit Betonung auf „auch“ demnächst verfestigen, kleiner Harry 😎
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Na, da bin ich ja gespannt. Goethe hat wohl auch mal gesagt : Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat. 😀
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🙂
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Oh ha, das wird anstrengend… ! Aber das wirfst du nicht weg, oder?
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Nein – woher weißt du? 🙂
Es war knapp dran, aber die Aktion hat es erst mal gerettet.
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So etwas kann man nicht online lesen….;-) …passtirgendwienicht
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Die Kopie sieht doch fast aus wie das Buch,
Und überhaupt: wieso nicht online das Buch lesen? Alles, was man an Infos dazu sucht, liest man doch auch online.
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Das Buch kann man wirklich nicht on-line lesen. Da gebe ich Martina schon recht. Zum Lesen solcher Exoten braucht man körperliche Umgebung mit allem Drum und Dran und nicht wie ein Leseanalytiker vorm Bildschirm oder sowas. Es ist doch ne Lovestory!
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Wenn man es unter dem Aspekt der poetisch formulierten Liebesgeschichte betrachtet. Martin, dann eindeutig ja, da stimme ich euch beiden zu.
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