Der Panther im Park, die schmollende Venus und die Reiterin des Hippokampos mit ihren Möwen

zu: Stadtbummel Győr (3+4), auf der Radó-Insel

Gleich unterhalb der Brücke fällt einem das große Kriegerdenkmal des Bildhauers János Horvay auf, das an die Opfer des 1. Weltkriegs erinnert. Dass es sich bei dem Katzenwesen neben dem Mann mit Helm und Schwert auch um eine Löwin handeln mag, kann schon sein, aber zu L wollte mir keine Alliteration einfallen.
Auch die Reiterplastik, die mit dem richtigen Pferd und dem Reiter mit Umhang, Helm und wegweisender Geste, hat national-gedenklichen Hintergrund: ohne noch einmal hin zu gehen zum Wiener-Tor-Platz / Bécsi kapu tér, um die Inschrift zu lesen, nehme ich an, dass es sich um König Stephan I handelt, der als der Staatgründer des christianisierten Ungarns gilt. Die Plastik steht zu Füßen der Bischofsburg gleich bei der Rába Kettős Brücke, also komme ich wieder daran vorbei und kann nachsehen, wenn ich am Montag die Krähe besuchen gehe (falls ich das nicht vergesse).
Zum Vergrößern bitte die kleinen Bilder in der Galerien anklicken:

Die schmollende weisse Venus mit Sturmfrisur und Lippenrot habt ihr schon einmal im vergangenen Jahr gesehen, hier > „Hätte ich als Göttin eine so kleine Dienst-Muschel bekommen, würde ich auch sauer gucken!“.
Sie steht auf dem oberen Teil der Radó-Insel; diesmal war ich direkt bei ihr und konnte erkennen, dass irgend ein Spaßvogel ihr tatsächlich einmal Make-up und Haarfarbe verpasst hat: sie muß ausgesehen haben, wie eine der vielen Schaufensterpuppen vor den Bekleidungs-Geschäften in der Fußgängerzone.
Ihr – eingedenk meiner Dienstmuschel-Theorie – zorniger Blick geht übrigens Richtung der üppigen patinagrünen Kollegin auf dem fischgeschwänzten Ross, die jenseits der kleinen Brücke über den anderen Arm der Rába unterhalb des Cziráky-Denkmals auf der Spitze der großen Neustadt-Insel Sziget am Zusammenfluss von Raab und kleiner Donau die Stadt Györ symbolisieren darf: die Reiterin auf dem Hippocampus.
Wegen ihr hatte ich im vergangenen Jahr das Herumgezipfe mit WordPress, die mir überraschend und ohne Vorwarnung den Blog geschlossen hatten, ob wegen verlinkten Bädern und Brötchen oder zuviel nackter Bronze weiß ich bis heute nicht.
In Wort und Bildern von vorn findet ihr sie hier > Der Hippokampos am Zusammenfluß von Raab und Kleiner Donau

Fotos vom 20. Februar 2014 in Győr, Ungarn; zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder in der Galerie anklicken.

6 Gedanken zu “Der Panther im Park, die schmollende Venus und die Reiterin des Hippokampos mit ihren Möwen

  1. Heute habe ich endlich den Bildhauer in Erfahrung bringen können, von dem die weisse „Venusz“-Skulptur stammt.
    Leider ist sie immer wieder Vandalismus ausgesetzt. Die 170 cm hohe Skulptur aus weissem Carrara-Marmor wurde seit 1985 immer wieder verunziert, umgestürzt, zerbrochen, 2016 wurden sogar die Arme in den Fluß geworfen. Nun wird sie kameraüberwacht.
    Positiv daran ist nur, dass sie deshalb auch 2017 wieder in einer Pressemeldung aufschien, so dass es mir leicht fiel, dem roten Faden zu folgen, bis endlich der Name des Künstlers genannt wurde:
    Eskulits Tamás, am 18. Februar 1942 in Sóskút, 30 km südwestlich von Budapest im Komitat Pest, geboren.
    Er beschäftigt sich wohl kaum gern damit, immer wieder seine Venus reparieren zu müssen, aber er tut es. Über Geschmack muss man nicht streiten, aber über Überwachungskameras braucht man es in einem solchen Fall von Vandalismus auch nicht.

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