Nach dem Anblick des Sportsegelhafens, wo die Rambla de Mar beginnt, und des glänzenden Maremagnum-Gebäudes, war ich überrascht, auf dessen Rückseite einen so anderen, „altmodischen“ Hafen-Anblick zu entdecken: Man schaut auf den gegenüber liegenden Moll de Pescadors und des Moll de Baleares, dem alten Fischereihafen. Der Turm mit der Uhr wird Torre del Rellotge genannt, 1772 als Leuchtturm gebaut, wurde er, nachdem er im Zuge der damaligen Hafenentwicklung nicht mehr am Eingang zum Hafen lag, 1904 in eine vierseitige Uhr umgewandelt und ist ein Wahrzeichen des alten Viertels La Barceloneta.
Am Pier liegen noch einige alte Fischereiboote und ein Bereich des Moll de Pescadors ist nach wie vor nur Mitgliedern der alten Fischerei-Zunft zu betreten vorbehalten. Marieta und El Fairell und die anderen sehen nach langen Jahren harter Arbeit auf See aus, aber auch dieser Hafen-Bereich ist bereits nicht mehr nur angezählt, sondern schon mitten in einem Umwandlungsprozess zur Modernisierung des Fischereihafens plus mehr schicker Freizeit-Verwertbarkeit für alle, die ein bisschen bei der Arbeit zusehen, direkt dort privat Fisch einkaufen, in der Freizeit angeln oder dort essen gehen wollen. Das Ganze soll rund 24.000 m² umfassen, ca. 10 Millionen Euro kosten und vorraussichtlich 2017 fertiggestellt werden.
In Barcelona ist es vermutlich einfacher, ein staunender Tourist zu sein. Einheimische Barcelonès, die mit den baulichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte kaum noch Kindheitserinnerungen abgleichen können und sich bei allem Freizeit-Spaß fremd fühlen in ihrer sich ständig umgestaltenden Stadt, sind wahrscheinlich oft weniger begeistert, auch wenn der > Barcelonaer Umgestaltungsrausch in großem Stil Teil und Erbe der Stadtgeschichte ist. Aber daran erinnert sich der Einzelne ja nicht. Die heutigen Alten erinnern sich aber bestimmt an die Geschichte der Hafenseilbahn. Auf dem letzten Bild sieht man deren Endpunkt, den Torre Sant Sebastià, mittlerweile 84 Jahre alt. Über die Jahrzehnte wäre die Hafenseilbahn beinahe Rost und Krieg zum Opfer gefallen und abgerissen worden. – Die Fotos sind immer noch vom Abend des 9. Aprils 2015, bei der Umrundung des Maremagnum gemacht.
Dieser Artikel ist das zweite Fünftel einer 5-teiligen Blog-Challenge, zu der ich von Le Drake Noir eingeladen worden bin.
Die Regeln der “Five Photos, Five Stories”-Challenge sind:
1) Poste an 5 aufeinanderfolgenden Tagen einen Artikel mit mindestens einem Foto.
2) Schreibe etwas Eigenes zum Foto / den Bildern, ganz gleich ob Fiktion, realistisch, Poesie oder nur eine Zeile.
3) Nominiere bei jedem Eintrag einen Blogger, an den du die Aufgabe weitergeben willst. Derjenige muss aber nicht, es soll ja nur eine Anregung sein.
Wenn Bilder von Worten begleitet werden, denen man den Menschen hinter der Kamera anmerkt, gefällt mir das sehr gut. Auch heute möchte ich darum wieder weiterreichen, diesmal an Lennart (Mingophoto) mit seinen wundervoll beobachteten Straßenfotografien | Beobachtungen am Wegesrand • Straßenfotografie • Street Photography – ich würde mich freuen!
Inspiring and very interesting post, added some very well captured photos… 🙂
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Glad, you like it 🙂
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Da fällt mir wieder ein >> Ein Schiff ist nicht nur für den Hafen da
es muss hinaus, hinaus auf hohe See … 🙂
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Ach, du bist ja albers 😀
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Hier macht mich ja bald alles schwindelig: deine Barcelona-Beiträge fast im Stundentakt, mit offenbar sich auch noch stetig steigernder Qualität, die vielfältigen (aktuellen) Ansichten der Stadt und die unfassbare städtebauliche Dynamik dort in Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft.
Es gehört aber zu den angenehmeren Sorten Schwindel 😉
Viele Grüße,
Christoph
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Huiiiii, und es geht weiter und weiter 🙂
Lieber Christoph, das freut mich sehr, wenn du mir dabei folgen magst.
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Ja, liebe Heide, da bin ich gerne weiter dabei. Es kann aber zurzeit etwas dauern, bis ich zum aktuellen Stand aufgeschlossen habe.
Viele Grüße,
Christoph
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