Barcelonas altes Portal zum Meer befand sich beim heutigen Moll del Dipòsit. Selbst das einzige erhaltene Gebäude aus dem alten Hafen von Barcelona hatte Ende des 19. Jhs. andere verdrängt, die vorher mit der Stadt- und Hafenmauer ein Ensemble gebildet hatten. Zu sehen und zu lesen gibt es dazu auf der sehr sehenswerten Webseite namens > Barcelofìlia, ein Blogspot-Blog, der mit vielen alten Fotos und Bildern dem „verschwindenden Barcelona“ gewidmet ist.
- Moll del Dipòsit, mit Palau del Mar
Das langgestreckte Gebäude aus bräunlichem Backstein > Palau de Mar wurde nach beinahe 70 Jahren umstrittener Planung eines Handelslagers für im Hafen von Barcelona ankommende Güter zwischen 1880 und 1890 gebaut, diente nach seiner Fertigstellung aber aufgrund der umwälzenden technischen Veränderungen der Seefahrt und Hafenwirtschaft mehr verschiedenen anderen Zwecken, denn die Zeit der hölzernen Seegelschiffe war inzwischen vorbei, die Technik hatten die lange Planungs- und Bauzeit überrollt, der Standort war veraltet. Nach einer Sanierung 1992 befinden sich darin das Museu d`Història de Catalunya (Museum für katalanische Geschichte) mit Adresse und Haupteingang von der stadtzugewandten Plaça de Pau Vila sowie das Ministerium für Soziales und Familie, auch anzumietende Büros, Restaurants und Cafés. Ein großes Restaurant hat auch Tische entlang der zum Hafen gelegenen Gebäudefront, also vor, neben und unter den Arkaden, mit Blick auf die Segelboote und Yachten, die Stadt und den Maremagnum-Komplex, von wo aus ich meine Bilder aufgenommen habe. Am rechten Bildrand des zweiten Fotos sieht man noch dazu gehörende Sonnenschirme vor einem Stückchen des Palau de Mar. Beim Gebäude mit den beiden Türmchen handelt es sich um die benachbarte, zwischen 1930 und 1933 erbaute Seefahrtschule, die Escola Nàutica, ebenfalls an der Plaça Pau Vila.
Meinen Weg über die Moll d’Espanya verfolgte ich nicht weiter, denn an deren Ende gibt es eine kleine Grünanlage, die Plaça de l’Ictineo, wo ich wieder nach links abgebogen bin, > Karte mit einer anderen Blickrichtung, zu der es einen neuen Eintrag geben wird. Niemand von euch wird erstaunt sein, wenn ich schreibe, dass die Fotos noch immer vom Abend des 9. April 2015 herrühren.
Für die 5+5 Challenge nominiere ich in diesem Artikel niemanden, es ist ja schon mein zweiter heute.
Very well captured photos – the first one reminds me of the Albert Docks in Liverpool a place I live close to four month a year – looks like a place with a lot of atmosphere… 🙂
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Verstehe ich das richtig, dass man das alte und beeindruckende Portal de Mar – wie es auf den ersten beiden Bildern im verlinkten Barcelofilia-Beitrag zu sehen ist – komplett abgerissen hat, um am selben Standort diesen, wie ich finde, deutlich langweiligeren „Kasten“ Palau de Mar hinzustellen, der dann noch nicht mal seiner eigentlichen Bestimmung gedient hat …? Schade, schade …
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Ja, aus heutiger Sicht ist das sehr schade, nicht wahr?
Wenn ich aber bedenke, wie vollkommen alte Städte z.B. auf Merian-Stichen aussehen, und wie wenig das mit Chronisten-Beschreibungen aus jener Zeit zusammen passt, denke ich, dass diese Mauer mit dem grafisch so schön wirkenden Tor vielleicht doch in einem anderen Zustand war, als die Abbildungen glauben machen.
Der Hafen von Barcelona ist im Taumel von Kolonialismus und Technik schneller gewachsen, als man ihm hinterherbauen konnte. Als eines der ersten Nutz-Hafengebäude ist der Kasten im Vergleich zu den heutigen modernen Lagerhallen immer noch sehr ansehnlich.
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