Weitergehen – Bilder von der Strasse

Gerade zuvor hatte ich in den Jardins del Doctor Robert auf der Plaça de Tetuan eine kleine Pause gemacht, bevor ich meinen Weg zum nächsten Ziel, der Sagrada Familia, fortsetzen wollte. Von meiner „Palmeninsel“ herunter wählte ich den Weg über die Passeig de Sant Joan, um dann an der nächsten Straßenecke rechts abzubiegen, in eine weniger große Straße, die Carrer de la Diputació. Ein Blick auf die Karte > hier.

Direkt auf der Straßenecke machte ich das folgende Foto, eigentlich von der spiegelnden Fassade, aber jemand in roter Jacke radelte mit einem weissroten Fahrrad ins Bild. Es sind die Farben des sehr interessanten Web-organisierten öffentlichen City-Bike-Verleih-Systems Bicing, und er fährt auf dem Radweg in der Mitte der Passeig de Sant Joan. Das Leihradsystem ist eine Art individualisierter Personennahverkehr, Stationen gibt es viele, aber die schlechte Nachricht lautet: diese Räder stehen nur Einheimischen zur Verfügung.

2015-04-10 Barcelona IMG_2051 Ecke Passeig de  Sant Joan+Carrer de la Diputació Spiegelung+Citybike

Das Bürohaus und das darin gespiegelte Haus mit dem altrosafarbenen Anstrich standen auf der Straßenecke, an der ich in die Carrer de la Diputació hineinging, die beiden Häuser auf den folgenden Aufnahmen habe ich beim Erreichen der nächsten Kreuzung entdeckt:

Auch diese Häuser stehen im Stadtbezirk Eixample, an der Ecke, wo die Carrer de la Diputació auf die Carrer de Roger de Flor trifft. Viele der Geschäfte in den Erdgeschossen der Häuser tragen Schilder mit Aufschriften in drei Zeilen: meist oben in chinesische Zeichen, in lateinischen Buchstaben darunter der Name des Ladens und wieder darunter die allgemeine Bezeichnung, wie Apotheke, Tankstelle oder Supermarkt. Erst nachträglich habe ich darüber gelesen, aber in dem Moment war ich zu meiner vollkommenen Überraschung im Chinesischen Viertel des Stadtteils Fort Pienc gelandet. Diese Häuser hatte ich wegen ihrer Fassaden mit den glasverkleideten Erkern, balcòn mirador genannt, fotografiert, und wegen der Wandgestaltung im Blattdekor.

Von dort aus, einige ähnlich ruhige Querstrassen weiter, stand ich plötzlich vor dem großem Verkehrsstrom der mehrspurigen und lauten Avinguda Diagonal:

2015-04-10 Barcelona IMG_2054  Avinguda Diagonal

Da ist er auch > wieder zu sehen, der schimmernde „Wasserturm“, der Torre Agbar, den die Wasserwerke Barcelonas, Aguas de Barcelona, Katalanisch Aigües de Barcelona, nach Entwurf des Architekten Jean Nouvel zwischen 2001 bis ’05 als Bürokomplex haben bauen lassen und der seit 2014 von der Hyatt-Hotelgruppe zum 5-Sterne-Hotel umgestaltet wird. Er steht weiter östlich an der Avinguda Diagonal.
Dies ist wieder eine günstige Stelle für einen Abschnitt, weil gleich nach der Straßenüberquerung schon die beliebteste Baustelle Barcelonas zu sehen sein wird. – Fotos vom Vormittag und Mittag des 10. April 2015, Font Pienc, Eixample, Barcelona, Katalonien, Spanien.

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3 Gedanken zu “Weitergehen – Bilder von der Strasse

  1. Das war bisher einer meiner Lieblingsartikel deiner Barcelona-Reihe!
    Und das nicht nur wegen weiterer Antworten auf meine Fahrrad-Fragen 😉
    Das Bicing-System gefällt mir sehr (wenn auch offenbar leider Touristen ausgeschlossen sind ..?).
    Interessant finde ich auch die sehr geometrisch-gleichmäßig (quadratisch) angeordneten Straßenzüge und Häuserblocks in diesem Teil der Stadt.

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    • Ich hatte direkt unter deiner Frage schon einmal etwas zum Thema Radfahren in Barcelona erwähnt, > hier, aber ich hatte mein Augenmerk einfach zu wenig auf den Radfahrern, so dass es sich erst nachträglich auf den Fotos ins Bewußtsein holen läßt, wenn mir wegen deiner Frage beim Gestalten eines Artikels auf einmal Radfahrer und Radwege ins Auge fallen.
      Es gibt viele Radwege, fast nie mit den Fußwegen gemeinsam sondern gut abgeteilt, teilweise mit etwa brotgroßen Gummischwellen gegen Überfahren seitens der Autofahrer gesichert, teils mit nochmaligen Grün- bzw. gepflasterten Streifen, auf den Straßen. Manchmal liegen sie auch ungewohnterweise in der Mitte, wie hier oben auf dem Foto, wahrscheinlich auf ehemaligen Straßenbahnstrecken.

      Die Blocks mit den schrägen Eckfronten, den Chaflanes, werden poetischer Weise Manzanas / Äpfel genannt, weil sie Höfe und Grün umschließen (sollten) wie Kerngehäuse und auf dem Plan ordentlich nebeneinander gereiht liegen wie Äpfel in einer Obstkiste. Aus verwaltungstechnischer Sicht ist die Form des Eixample der Sternform, die damals im ausgeschriebenen Wettbewerb überstimmt wurde, sicherlich auch heute noch dieser Ordnung überlegen.
      Für den Touristen ist es auch super, weil es übersichtlich und freundlich wirkt und es leicht macht, sich zurecht zu finden.

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      • Danke für deine ausführliche Ergänzung (ist ja fast schon wieder ein weiterer eigenständiger Beitrag deiner Serie 😉 )!
        Die Fahrrad- und eigentlich die gesamte Stadtverkehrspolitik Barcelonas finde ich schon ziemlich fortschrittlich und vorbildlich.

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