Strassenbeleuchtung
Sie könnten sicherlich auch an steinernes gotisches Masswerk von Kirchtürmen erinnern, aber als ich die große schmiedeeiserne Straßenlaterne und ihre „Schwestern“ in der Avinguda de Gaudí entdeckte, dachte ich spontan an erzgebirgische Spanbäume und Weihnachtspyramiden.
Die Laternen wurden von Pere Falqués i Urpí entworfen, von 1889 bis 1914 war er städtischer Architekt von Barcelona. Ausgeführt wurden die Skulpturarbeiten am steinernen Sockel vom Bildhauer Alfons Juyol i Bach, die Kunstschmiedearbeiten von Manuel Ballarín y Lancuentra . Zur erzgebirgischen Dekoration gibt es eine weitere Parallele: ähnlich den ausladenden Weihnachtspyramiden wurde auch diese kunstvolle Strassenbeleuchtung lange Zeit weggepackt, um zu einer passenderen Zeit wieder hervorgeholt zu werden, denn nachdem sie seit 1909 ihren ursprünglichen Standort, die Cinc d’Oros / Plaça de Joan Carles I. beleuchtet hatten, fand man sie 1957 dem Straßenverkehr hinderlich und lagerte sie ein. Erst 28 Jahre später holte man sie wieder hervor, seit 1985 schmücken sie die Avinguda de Gaudí.
Das Foto ist am Mittag des 10. April 2015 aufgenommen, am Rand der Plaça de Gaudí, wo die zusammenströmenden Barcelona-Touristen sich vor der dem ‚Chef d’Œuvre‘ des im Ausland wohl populärsten katalanischen Architekten Antoni Gaudí i Cornet, dem in vielerlei Hinsicht überwältigenden Kathedralenbau der Sagrada Familia, zusammenknäueln.
Für eine Straßenlaterne ist das schon beinahe Dombaukunst 😉
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Man könnte Barcelona besuchen mit keinem anderen Augenmerk als auf die Straßenlaternen: das würde eine interessante Stadttour werden.
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