Wo der Kurfürstendamm am Adenauerplatz vom südlichen Ende der Wilmersdorfer Strasse gekreuzt wird, endet dessen „Altstadt-Charme“. Der Berliner Senat hatte 1973 der Umbenennung dieses Teils der Wilmersdorfer Strasse zwischen Kurfürstendamm und der neuen Einmündung in die Lewishamstrasse in „Adenauerplatz“ zugestimmt; bei der Einweihungsfeier 1974 wurde nach der Platzbenennung auch der von den Künstlern Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff gestaltete Brunnen ‘Säule der Brandung’ in Betrieb genommen – man sieht ihn auf dem ersten Bild im Hintergrund, auf dem zweiten als Hauptmotiv:
Über den Namen des Platzes legte sich ein Schatten, als 1991 in einer Schlägerei zwischen jungen Männern unterschiedlicher Herkunft der 19jährige Mete Ekşi nach schweren Verletzungen durch einen Baseballschläger verstarb. Der Gedenkstein für ihn wurde 1996 aufgestellt. – Die von der Künstlerin Helga Tiemann geschaffene bronzene Skulptur Konrad Adenauers, die ihn nach seiner ersten Wahl zum Bundeskanzler 1949 zeigt, wurde 2005 eingeweiht. Würde es diesen Sockel nicht geben, würde man die Figur von weitem für einen echten Fußgänger halten können.
Wenn man am Brunnen vorbeigegangen ist, wandelt sich das Bild schlagartig, ganz so, wie wenn man in München von der Leopoldstrasse rechtsseits weg in die kleineren Strassen Schwabings gelangt: kleine Läden, die so sehr den Klischees „Aussergewöhnliches, Bio,Tee & Yoga“ entsprechen, dass es einen nach dem nur wenige Meter entfernten, markenorientierten Kurfürstendamm zum Lachen bringt. Es gibt baumbestandene Strassen in dieser schönen und sehr gepflegten Altbau-Wohngegend, die, genau wie Altschwabing, ein Autostellplatzproblem hat. Das beeinträchtigt die Foto-Schönheit leider, und darum gibt es davon auch nur dieses beiden Bilder, eines aus der Wilmersdorfer Strasse Ecke Sybelstrasse und eines vom Meyerinckplatz.
Die schönen, stuckverzierten Hauseingänge habe ich in der Verbindungsstrasse zwischen Meyerinckplatz und Kurfürstendamm fotografiert, in der Clausewitzstrasse, da war es ziemlich genau mittags um zwölf am 29. Juli 2015. – Zum Vergrößern bitte die kleinen Bilder anklicken, GoogleMaps-Satellitenbild > hier ansehen!