Juni-(…Juli-August)-Käfer


 

Unter der großen Eiche turnte der braune Käfer durch die Gras- und Kräuterstängel. Er ähnelt den Maikäfern und gehört auch zu dessen Verwandtschaft, den Blatthornkäfern. Allgemein wird mehr als nur eine Art aus dieser Familie wegen ihres dämmerungs- und nachtaktiven Schwarmverhaltens als „Junikäfer“ bezeichnet, aber dieser ist wegen der langen wimpernähnlichen Borsten am Flügelrand als Gerippter Brachkäfer alias „Sonnwendkäfer“ alias Amphimallon solstitiale erkennbar. Ganze Schwärme dieser Art erheben sich in der Abenddämmerung vom Boden in den Himmel und sind dann laut herumsurrend unterwegs, so dass man als Spaziergänger oftmals versehentlich „gerammt“ wird. Zwei Drittel der ziemlich unorientiert herumfliegenden Käfer sollen Männchen sein. Im Juli legen die Weibchen nach der Befruchtung ihre im Boden ab und sterben danach, die Männchen beenden ihr Leben schon gleich nach der Begattung. Die Larven entwickeln sich als Engerlinge mindestens zwei Jahre in der Erde und ernähren sich von Wurzeln und Pflanzenresten. In südlicheren Regionen haben sie sich im dritten Jahr fertig entwickelt, im Norden erst im vierten, danach kommen sie als Käfer aus dem Boden und leben von Blättern und Blüten, wie alle Blatthornkäfer. Mein (wahrscheinlich weiblicher) Fundkäfer hatte Anfang August das Ende seines Lebenszyklus erreicht, üblicherweise wird der Juli als der Monat genannt, in dem der Käferflug von Amphimallon solstitiale endet.
Die Fotos sind am 2. August 2015 auf der > Margeriten-Insel im Garten gemacht.

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4 Gedanken zu “Juni-(…Juli-August)-Käfer

  1. Tolle Fotos ! Ich glaube in der Dämmerung bin ich auch schon mal von solch einem dicken Junikäfer gerammt worden 😉 Ich konnte nur einen flüchtigen Blick erhaschen, ich denke aber, daß es einer war. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist, die in ganzen Schwärmen zu erleben !

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  2. Wir hatten hier in diesem Sommer auch ungewöhnlich viele Junikäfer. Zum ersten Mal konnte ich beobachten, wie sich einige nach ihren wirklich wirr wirkenden Flügen abends z. B. zwischen Grashalmen des Rasens verkrochen, teilweise auch halb eingruben …

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    • So hieß es wohl allgemein, dass es viele gegeben haben soll, so dass sie auch in städtischen Parks für hitchcockfilmreife Aufregung bei weniger naturgewohnten Spaziergängern gesorgt haben sollen.

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