In den Gassen vom > Patershol, einem der ältesten Viertel von Gent, der Haringsteeg, die Plotersgracht und der Zeugsteeg.
Ursprünglich war der östliche Bereich in der Nähe der Burg Gravensteen ein militärischer im Besitz des Grafen, später siedelten sich Mönche (patres) an, dann kamen Rechtsanwälte und Notare dazu, danach Handwerker und Kunsthandwerker – es wurde eine bürgerliche und wohlhabende Gegend, bis mit der Industrialisierung ein Niedergang einsetzte und das Viertel eines der Arbeiter und kleinen Leute wurde, wo alte Häuser abgerissen und durch andere ersetzt wurden. Um 1970 herum fing man an, den Bestand zu sichern und heute ist es ein gemütliches und begehrtes Wohn- und Kneipenviertel geworden. Am Morgen war es dort allerdings sehr beschaulich und still. – Die Fotos sind vom Morgen des 22. August 2015, ungefähr um 10 Uhr herum, Gent, Belgien; zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken.
Was für traumhafte Gassen, Gässchen und Straßen! Wie wunderbar der Zauber eingefangen ist auf den Fotos!
LikeGefällt 1 Person
Danke. Gent hat ganz viele Seiten, imposante und intime Orte. Bin ein bisschen verliebt in die Stadt.
LikeLike
und wenn ich mir die Fotos so anschaue, kann ich das durchaus verstehen 🙂
LikeGefällt 1 Person
Fahr hin! kann ich dann nur wärmstens empfehlen.
LikeLike
Dann haben die Stadtplaner von Gent zum Glück in der dafür kritischen Zeit um 1970 offenbar noch rechtzeitig die „Kurve gekriegt“ und solch ein Viertel nicht „flächensaniert“ o. ä.
LikeLike
Wenn ich das richtig verstanden habe, fehlte ihnen um die Zeit noch das Geld., denn die Bevölkerungszahlen waren nach einem Höhepunkt 1930 um über 22.000 gesunken, auf dem Stand von 1890, gestiegen ist sie nach dem zweiten Weltkrieg aber hauptsächlich durch Migranten.
Während die Westdeutschen in den Siebzigern mit dem Wirtschaftswundergeld privaten und öffentlichen Bauboom erleben konnten, hatte Belgien in den 60er und 70er Jahren mit strukturellen Massnahmen der Raumordnung und sprachlich-politischen Zugehörigkeit zu tun, was eher wirtschaftslähmend wirkte.
LikeGefällt 1 Person
Das klingt sehr nachvollziehbar und ist gut erklärt!
Nicht gerechnet hätte ich mit solch einem massiven Einwohnerrückgang im frühen 20. Jh….
LikeGefällt 1 Person
Danke. Der Einbruch ist wahrscheinlich den Kriegsfolgen des 1. Weltkriegs geschuldet: die Kriegsopfer und Flüchtlinge plus deren nichtgeborenen Folgegeneration zuzüglich der Sterblichkeitsrate der Übrigen.
LikeLike