Auf der anderen Seite der Brügger Mariabrug über die Bakkersrei aus dem vorigen Beitrag wird die gepflasterte Strasse Katelijnestraat genannt. Das Klippklapptrapp der Pferdehufe auf dem Pflaster war wie eine zur Strasse gehörende Musik, denn immer kamen kleine einspännige Stadtrundfahrt-Kutschen hindurchgefahren.
Hier sind einige Regenwetter-Fotos vom Anfang der Strasse, bis ich einige hundert Meter nach der Klosterkirche der Redemptoristinnen, „Rote Nonnen“ genannt (die mit dem roten Türmchen), kurz vor dem Katelijnenpoort in die schmale Visspaanstraat abgebogen bin.
Zuvor hatte ich beim Verfolgen des Strassenverlaufs ständig das Gefühl gehabt, vor mir müsse etwas Wichtiges kommen. Früher war das auch so: bis 1944 hatte es am Ende der Strasse einen Anlegeplatz für Personen- und Güterverkehr auf dem Gent-Brügge-Kanal gegeben.
Es gibt im gesamten Strassenverlauf etliche Häuser mit alten Treppengiebeln aus dem 17. Jh., andererseits hat die Strasse nicht so sehr im Fokus des Denkmalbewusstseins gestanden wie man es sich heute wünscht. Wenn nicht abgerissen und ersetzt wurde, sind viele um einige Jahrhunderte ältere Häuser hinter modernisierten Fassaden nicht mehr zu erkennen, außer, es wurde stilgerecht renoviert und alte Gebäudedetails wieder eingefügt, wie etwa die steinerne Relief-Tafel mit der Engelsverkündigung aus dem 13. Jh. im doppelten Treppengiebel im Eckhaus mit der Wijngaardstraat, welcher seit 1901 zwei ähnliche Treppengiebel aus dem 18. Jh. ersetzt.
Trotzdem ist es eine hübsche Strasse, die wirkt wie in einer Kleinstadt aus dem 19. Jh., nur das Regenwetter verursachte zunehmend ein melancholisches Gefühl, je weiter man sich vom Brennpunkt des touristischen Interesses in der Nähe der Bakkersrei und der Mariabrug mit ihren Booten entfernte. Wie oben erwähnt, bin ich in die Visspaanstraat abgebogen, um langsam wieder zum alten Zentrum zurück zu gelangen, davon im nächsten Eintrag. Die Fotos in dieser Galerie sind gegen zwölf Uhr mittags entstanden, am 24. August 2015, in Brügge – zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder anklicken!
und denkt man sich (heimlich) die Autos weg, fühlt man sich gleich einige Jahrhunderte zurückversetzt ….
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Das stimmt. Hier auf den Fotos scheinen recht viele unterwegs gewesen zu sein, aber auf der Länge dieser Strasse und in den Seitengassen war bei dem Wetter so wenig los, dass die Illusion immerhin für die 70erJahre gereicht hätte.
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ja dann wünsche ich Dir/Euch noch eine gute Zeit in Belgien – oder, wie die Ureinwohner dort zu sagen pflegen: een leuke en ontspannen verblijf in België
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Bin ja nur noch mental dort – aber der Wunsch passt immer. 🙂
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ach so ……..
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