Das Jakobsgreiskraut auf der Lichtung war ja schon eine Überrraschung gewesen, aber der Wald nahe der kleinen Landstrasse hatte mir noch mehr Unerwartetes, nicht minder Ambivalentes zu bieten: einen im Wald abgekippten Abfallhaufen nämlich.
- Müllhaufen im Wald – vermutlich Reste einer Haushaltsauflösung
- … mal durchgesehen, was noch heil war
- … und mitgenommen: Bunzlauer Kännchen und Altstädtener Rebstock-Keramik aus dem Oberallgäu
Zugegebenermassen rechnete ich nicht damit, ausgerechnet in Müllbeuteln und verschmutzem altem Hausrat einen Schatz zu finden, ich war eher im Racheengel-Modus, als ich einen alten Aktenordner entdeckte und dachte, darin vielleicht eine Anschrift zu finden. Dem Dreckbären hätte ich seinen Müll gern ins Gewissen gerufen. Alles war verwaschen, wohl schon viel zu lange im Wald gelegen. Beim Durchsehen der bereits aufgerissenen Müllsäcke formte sich das Bild einer Haushaltsauflösung, wie ich sie nach dem Tod meiner Eltern selbst habe vornehmen müssen, und mir ging das ziemlich nahe, denn auch die ehemaligen Eigentümer dieser im Wald gelandeten Gegenstände schienen ältere bzw. alte Menschen gewesen zu sein, die Gegenstände erzählten von bereits vergangenen Jahrzehnten und Reisen nach Dänemark und ins Allgäu… wie gesagt: es ging mir zu nah um mich einfach abzuwenden und zu gehen, das Bunzlauer Spritzdekor-Kännchen und der kritzegelbe 70er Jahre-Keramikteller kamen mit. Wegen des Abfallhaufens gab ich jemandem Bescheid. Vielleicht interessiert sich ja der Waldbesitzer dafür. – Fotos vom 20. Juli 2016, Fundstücke vom Morgenspaziergang bei Kukate, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die Bilder anklicken.
Gut gemacht und die richtigen Gedanken dazu gehabt!
Bei mir ist die Reaktion(sabfolge) auf solche Müllentsorgung in freier Landschaft oft ähnlich: erst Wut, dann genauer hinsehen und über die (Hinter-)Gründe nachdenken, last not least: sich kümmern.
Es gibt aber leider – neben Wegwerfen aus Verzweiflung, Überforderung o. ä. – immer auch die wirklich gedankenlose oder böswillige oder gar kriminelle Müll-Entsorgung …. dafür habe/hätte ich dann keinerlei Verständnis.
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Ich habe auch schon alte Grabsteine am Waldrand gefunden. Wo viel unbemerktes Tun möglich ist, scheint die Versuchung grösser, etwas in der Natur abzuladen. Da mag es Überforderung mit der Situation gewesen sein.
Gedankenlose Entsorgung – ein interessantes Beispiel dazu las ich gestern bei MIssTueftelchen gepostet, dabei handelte es sich um einen FotoKofferFund .
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