Gestern war es frostig, aber eine schwache Sonne streute etwas Licht und darum nahm ich die Kamera mit, als ich mit Bongo einen längeren Spaziergang machte. Einer spontanen Eingebung folgte ich bis zum Wäldchen an der Jeetzel, das über die Jahre in meinen Blogeinträgen schon oft eine Rolle gespielt hat, weil Bongo dort gern baden geht und ich immer interessante Tiere und Pflanzen oder einfach nur schöne Eindrücke gefunden habe:
Ob es sich bei der Blätteransammlung in der Baumkrone um eine zufällige Anhäufung oder um ein Nest handelt, weiss ich nicht, es war zu weit oben im Baum. Die drei runden, braunen Gebilde auf den am Boden liegenden Blättern sind keine Früchte, sondern Galläpfel der Eichengallwespe Cynips quercusfolii, und auf der Schnittstelle eines alten Baumstammes entdeckte ich den auffallend lilafarbigen Pilz, den ich bis dahin noch nicht gekannt hatte: es handelt sich um den Violetten Knorpelschichtpilz Chondrostereum purpureum.
Diese Pilze sind deutliche Schadensanzeiger und ein Hinweis darauf, weshalb gerade dieses Wäldchen in jüngerer Zeit ziemlich viel Windbruch erlitten hat. Wie die neonpinkfarbenen Markierungen auf vielen der Bäume ankündigen, werden im Spätwinter dort vorraussichtlich grosse Veränderungen vorgenommen werden, und die markierten Bäume werden, so vermute ich, gefällt – wobei erfreulicherweise zu erkennen ist, dass einige auch stehen bleiben werden, und ich hoffe sehr, dass eine meiner und Bongos Lieblingsstellen nicht vollständig zerstört wird.
Fotos vom 21. Dezember 2016 an der Jeetzel südlich von Lüchow im Wendland, Niedersachsen – zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder anklicken.
Das ist ja „verkehrtes“ Denken, dass die Bäume gekennzeichnet werden, die stehen gelassen werden sollen. Sonst ist es andersherum.
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Wahrscheinlich wollte man bei dem hohlen Baum sicher gehen, dass der nicht nach alter Gewohnheit mitgenommen werde, in der Annahme, man habe ihn zu Xen vergessen.
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Ein H für Habitatbaum würde es auch tun. 🙂
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Ich bin mit Dir einverstanden: Silberreiher haben beinahe etwas Mystisches mit ihrer „Lichtgestalt“.
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Eine schöne Sammlung von winterlichen Eindrücken ! Einschließlich der eleganten Silberreiher. Ja, hoffentlich sägen sie nicht zu viel ab ! Ich hatte schon bei Uta angemerkt, daß ein Teil der Jeetzel in Hitzacker „an Privat“ verkauft werden soll. Durch euch und eure Schilderungen ist mir der Fluß überhaupt bekannt geworden. Jetzt versuchen die Bürger den Teil selbst zu kaufen und sammeln spenden bis Ende März. Der Bund hat keine Verwendung mehr für die Wasserstraße….Hä ?!!?! – Ich hoffe, deinem Arm gehts gut ?!!!!
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Das ist kurios, oder? Die regionale Tageszeitung schreibt immer wieder darüber.
Arm ist stillgelegt.
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Dann ruh er sich mal schön aus, der Arm !! – Man kann doch nicht alles outsourcen, oder ? Selbst Wasserstraßen….wie mit den Autobahnen; und wenn die Betreiber dann keinen Bock mehr haben, was dann ?…reichlich kurios !!
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Einzelne Bäume zu „entnehmen“ (so wird das ja meist beschönigend beschrieben), ist noch nicht unbedingt schlimm. Die Natur lässt schon was nachwachsen, wenn man sie lässt … Wichtig ist, dass das Gelände letztlich ein (naturnahes) Gehölz bleibt.
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Sehe ich auch so, vor allem in Fällen wie einem Pappelgehölz, das so ohnehin nicht gerade neueren Vorstellungen entspricht.
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