Zum Wäldchen an der Jeetzel

 

Am Freitagmittag gingen Bongo und ich wieder einmal zur Jeetzel um zu sehen, wie sich der Frühling dort im ehemaligen Pappelwäldchen entwickelte. Am Tag zuvor hatte ich aus der Ferne LKWs dort beobachtet und deshalb vermutet, dass die Holzstämme abtransportiert worden sind, die dort Ende Januar geschlagen worden waren.
Fotos, die ich bei einem Besuch unmittelbar danach aufgenommen hatte, gab es hier im Blog bereits Mitte Februar:

„Hier nicht patzen“ – Neues vom Wäldchen an der Jeetzel | veröffentlicht am 2017-02-14
Nachdem sechs Wochen und die vegetationsarme Zeit des Winters seither vergangen waren, war ich natürlich neugierig auf den nächsten Vergleich und hoffte auf eine frühlingshaft sich entwickelnde Natur, und Bongo hoffte, sobald er verstanden hatte, welchen Weg wir eingeschlagen hatten, auf den Besuch seines Lieblingsplatzes an der Jeetzel, südlich von Lüchow, wo die herrlich nasse Wiese schon vor Erreichen des Flussufers viel Spass mit dem Verfolgen von Fröschen zu bieten hatte.
Auf den ersten Blick war zu sehen, dass tatsächlich der größte Teil des Holzes abgeholt worden war und die Krautschicht am Boden bereits grüne Farbe in den traurigen Anblick brachte. Hauptsächlich Scharbockskraut füllt die freien Stellen zwischen dem herumliegenden Knüppelholz, nutzen die bessere Lichtsituation und heitern den verwüsteten Platz auf. Bongo beeilte sich, ans Wasser zu kommen und fand, es war gut genug, um einige Runden zu schwimmen – das tut er nämlich wirklich: einfach aus Freude am Schwimmen im Wasser einige Kreise ziehen, und man glaubt es kaum, aber er sein Rücken und Schwanz sind nicht etwa trocken geblieben, weil er im Wasser stehen könnte, sondern weil seine Wasserlage so hervorragend ist! Danach war er erfrischt und bereit für die nächsten Entdeckungen, z.B. raschelte es ständig in den Haufen von zusammengeschobenen Holzresten, Ästen, Wurzeln und Zweigen. Außerdem gab es noch mehr Frösche und andere blubbsende Wasserbewohner im Uferbereich der Jeetzel. Bongo war es auch, der die Stelle mit mehreren leeren Flussmuschel-Schalen auf einem Holzblock im Wasser erschnupperte. Noch mehr lagen rund herum und im Wasser. Ob die eher ein Reiher oder ein Waschbär geknackt haben mochte? Am sonnenbeschienen Ufer waren im niedrig bewachsenen Bereich oberhalb des Wassers auch huschende schwarze Wolfsspinnen und sogar einige Schmetterlinge unterwegs, wie hier den Kleinen Fuchs auf den gelben Blüten vom Scharbockskraut. Es war zwar nicht gerade ein heiterer Anblick, dieses abgeholzte, extrem ausgedünnte Gehölz mit den Resten und Baumstümpfen, aber das überall sich entwickelnde Grün machte es erträglich. Den Klotz mit der Aufschrift „Hier nicht patzen“ hatte niemand mitgenommen – für ein Lächeln ist er weiterhin gut. Bongo fand es noch einmal notwendig, die Tiefe der Schlammpfütze in der Reifenspur auszutesten, aber glücklicherweise legte er sich nicht auch noch hinein. Dann machten wir uns auf den Rückweg. – Fotos vom 31. März 2017, an der Jeetzel südlich von Lüchow im Wendland, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder in der Galerie anklicken.

11 Gedanken zu “Zum Wäldchen an der Jeetzel

    • Bongo und du – Brüder im Geiste, hm? 🙂
      Dir auch einen schönen Sonntag, anscheinend kommt er nach dem nächtlichen Gewitterregen langsam frühlingshaft in Schwung. Die erste Schwalbe sitzt gegenüber auf der alten Fernsehantenne, und man muss aufpassen, dass man nicht von Hummeln gerammt wird.

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  1. Na, ein Glück das Bongo die Spur nicht tiefer erkundet hat, was 😉 Was für ein Schwimmkünstler er ist. Das hab ich noch nie gehört, daß ein Hund mit trockenem Schwanz wieder aus dem Wasser raus kommt 🙂

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  2. In solch einem Zustand sieht ein Ex-Wäldchen erstmal erschreckend oder traurig aus. Da es kein völliger Kahlschlag war und – hoffe ich wenigstens – später nichts in intensive Agrarflächen umgewandelt oder gar versiegelt/bebaut wurde, dürfte es sich wieder naturnah neu- oder weiterentwickelt haben …?

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