Wie im vorigen Beitrag zu sehen war, habe ich die Gran Vía , bei der Plaza de Callao beginnend, hausnummernabwärts besucht, so dass ich bei der Hausnummer 1 auf die Calle de Alcalá stieß:
– Das Metropolis-Gebäude (Bild 1) im französischen „Pumpen-Stil“, wurde sogar schon 1906 durch die Architekten Jules und Raymond Février begonnen, und nach Unterbrechung durch einen Konkurs ab 1910 weitergeführt und 1911 fertiggestellt durch Luis Esteve Fernández-Caballero. Auftraggeber war die damalige spanische Versicherungsgesellschaft La Unión y el Fénix. Das Gebäude steht an der Kreuzung der Calle de Alcalá mit der Gran Vía. Vor der Übernahme durch die Metropolis-Versicherung 1972 wurde die Kuppel durch eine von Charles Rene de Saint-Marceaux gestaltete Skulptur von Ganymed mit Phönix geschmückt, die vom neuen Besitzer durch die eigene Symbolfigur, eine von Federico Coullaut Valera geschaffene Nike / Victoria-Statue, ersetzt wurde. (Ganimed und sein Phönix schmücken nun in der Gran Vía das alte Kaufhaus Edificio Madrid-París > hier, vom Appartment aus kann man ihn sehen.)
– Die nächsten drei Bilder zeige das quasi gegenüberliegende, einer Burg ähnelnden Edificio del Círculo de Bellas Artes (CBA) und zwei Details vom durch den Architekten Antonio Palacios Ramilo entworfenen Gebäude, errichtet zu Beginn der 1920er Jahre; die Gesellschaft der Schönen Künste ist eine private Madrider Kulturinstitution, wo Ausstellungen präsentiert werden, Vorträge gehalten, Kongresse, Buchpräsentationen, Konzerte und szenische Aufführungen stattfinden. Sie vergibt Preise und Auszeichnungen, verfügt sogar über ein Studiokino und einen eigenen Radiosender.
– Auf Bild 5 habe ich schon mal vorausgezoomt, vorbei am von Baustellennetzen verhüllten Gebäude der Banco de España bis zur Plaza Cibeles mit dem Brunnen, dem Palacio de Cibeles und sogar der Puerta de Alcalá.
– Das sechste Foto zeigt den mit Karyatiden geschmückten Chaflán-Eingang des Gebäudekomplexes der Banco Español del Río de la Plata – deshalb ‚Edificio de las Cariátides‘ genannt. Entworfen wurde es von den Architekten Antonio Palacios Ramilo und Joaquín Otamendi.
– Die Laterne vor den aufblühenden Kastanien auf Bild 7 gehört zum Park des Palacio de Buenavista, dem Sitz des Hauptquartiers der spanischen Armee.
– gegenüber der nun besser zu erkennenden Details auf dem Gebäude der Banco de España (Bild 8). Die Uhr ging richtig, es war tatsächlich etwa Viertel nach sieben Uhr abends. Für mehr Ansicht vom Gebäude muss man das > Web konsultieren, derzeit sind die zehntausend Quadratmeter Fassadenfläche entlang der Calle de Alcalá und des Paseo del Prado verhüllt.
– Das neunte Foto zeigt, wo der Strassenverkehr der Calle de Alcalá in das Rondell der Plaza Cibeles geleitet wird und dort zusammentrifft mit dem des Paseo de Recoletos und des Paseo del Prado ; den Platz gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert, den von den Autos umkreisten, hier fast unsichtbaren Brunnen in seiner Mitte seit 1782.
Dahinter ist der eklektizistische ehemalige Palacio de Comunicaciones bzw. Catedral de las Comunicaciones zu sehen. 1904 wurde das Hauptpostgebäude geplant von den beiden Architekten Antonio Palacios, Julián Otamendi und dem Bauingenieur Ángel Chueca Sainz, 1919 fertiggestellt, seit 2007 ist es der Sitz der Stadtverwaltung von Madrid und die spanische Postverwaltung benutzt nur noch einen Teil. Seit 2011 wird das Gebäude Palacio de Cibeles genannt.
– Bis zur Puerta de Alcalá, dem Triumphbogen aus dem 18. Jh. auf der Plaza de la Independencia, bin ich nicht gelaufen, Bild 10 ist über die Plaza de Cibeles hinweggezoomt. Er erinnert an ein altes Stadttor Madrids aus früheren Zeiten, durch die Reisende aus Frankreich, Aragon oder Katalonien in die Stadt Madrid kamen.
– An den Laternen des Parks vom Palacio de Buenavista kam ich noch einmal vorbei, darum ist auf dem 11. Foto in der Galerie noch eine weitere zu sehen.
Die Fotos sind vom Abend des 11. April 2017 in Madrid, Spanien – zum Ansehen im richtigen Format, zum Vergrössern und Lesen der Untertitel bitte die kleinen Bilder in der Galerie anklicken!
Prächtige und ganz schön gewaltige Gebäude ! Am besten gefällt mir dieses Bankgebäude. Dabei muß ich an Fantasyfilme und Zeitreisen denken 😉 Es sieht so ein bißchen fantasievoll-märchenhaft aus ! So etwas verspielteres gefällt mir besser, als wenn es zu viel Prunk ist..
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Das Karyatiden-Portal als Tor in eine andere Welt – gut vorstellbar.
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Deine ganze Madrid-Serie macht mich neidisch: Denn als ich im Februar mit meinem Köfferchen aus der Metro hinauf in die Gran Via stapste, empfing mich ein unangenehm windiges Regenwetter. Am nächsten Morgen beim Rundgang im Viertel war es dann nur noch unangenehm kalt und windig. Wer nimmt schon die volle Winter-Montur mit in den Süden? Am nächsten Madrid-Tag dann hatte ich mir das Viertel zwischen Königspalast und Oper vorgenommen. Diesmal war ich schweißgebadet, aber nur deswegen, weil ich wegen des strömenden Regens immer so schnell wie möglich von einem Dach zum anderen gerannt bin. …. Wie schön ruhig und trocken war es dann auf dem Flughafen …..
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Im Februar war Madrid sicherlich wie eine andere Stadt. Obwohl mich das auch mal reizen könnte, wenn man sich eine Stadt schon mal mit Schönwettergesicht erlaufen hat, dann bei Regenwetter mit mehr Gelassenheit irgendwo drinnen herumzusitzen, bloß ab und zu den Ort dazu zu wechseln und dem „exotischen“ menschlichen Leben mehr zuzusehen, statt möglichst viel sehenswürdige Architektur zu besuchen. Den Luxus des Verbummelns bei einem allerersten Städtebesuch bekomme ich auch nicht fertig.
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Rom, Granada oder Barcelona im Januar, das hat schon was, sind dann wirklich ganz andere Städte. Das Wendland ist im Januar aber auch ein ganz anderes Land als das Wendland zur Landpartiezeit ….
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Ohja, das Beispiel greift gut beim Wend-, Wind- und Winterjackenland.
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