Von der Calle del Arenal de Madrid bog ich ab und ging über die Plaza de Celenque und durch die Calle Maestro Victoria eine leichte Steigung hinauf, Richtung Gran Vía. Bei einem Blick zurück fielen mir aus der Entfernung vor allem die Fenster des Palacio de Gaviria auf, denn diese waren wegen einer Ausstellung des niederländischen Künstlers Maurist Cornelis Escher mit schwarzweissen Grafik-Motiven dekoriert:
Der Palacio de Gaviria in der Calle del Arenal wurde zwischen 1846 und 1847 im neoklassizistischen Stil der italienischen Renaissance vom Architekten Aníbal Álvarez Bouquel für den Bankier und Börsenkaufmann Manuel Gaviria y Douza, Marquês de Gaviria y Conde de Buena Esperanza errichtet. Er galt als einer der luxuriösesten Palacios seiner Zeit und wurde 1851 durch einen Ball zu Ehren Königin Isabel II eingeweiht.
Als nächstes fielen mir schöne Türen auf, zufällig alle im gleichen hellen Holzton; zwei finden sich, einander gegenüber, an der Plaza de Celenque, und die dritte ist eine Seitentür in einem gründerzeitlichen großen Chaflán-Gebäude mit dem Kostümgeschäft Maty zur Calle Maestro Victoria .
Das Haus ist nicht nur wegen seiner Architektur besonders bemerkenswert, sondern auch wegen seiner mit Flamenco-Bedarf dekorierten Schaufenster, und den noch erhaltenen alten Säulen und Kronleuchtern im Innenraum, wie ich bei meinen Blicken durch die Scheiben bemerkte und bei Google zum Ansehen gefunden habe > hier; hineingehen konnte ich selbst um diese zu frühe Uhrzeit leider nicht, denn es war noch geschlossen:
Das Geschäft Maty wurde erst 1943 gegründet, und das Gebäude trägt über seinen Fenstern steinerne Symbole wie Werkzeugen und Zahnrädern, also aus Bau und Industrie, und über der Seitentür die Jahreszahl 1890, noch dazu eine heute anders vergebene Hausnummer, nämlich die Nummer 9, aber es war mir nicht möglich, etwas darüber im Web zu finden.
Wenn man in die Calle de Tetuan hineinschaut bzw. weiter durch die Calle Maestro Victoria an dem schönen Gebäude vorbeigegangen ist, ist es mit der etwas nostalgischen Stimmung schnell vorbei, denn dann wird das Kaufhaus El Corte Inglés in all seiner baulichen Hässlichkeit sichtbar, wie sie auch die grossen Kaufhäuser in deutschen Innenstädten kennzeichnet.
Es gibt zwei separate Häuser, eines größer als das andere, mit verschiedenen Eingängen zwischen der Puerta del Sol und der Plaza de Callao. Sie alle waren morgens um zehn Uhr noch verschlossen – achja: es war ja Semana Santa, Karwoche, und noch dazu Gründonnerstag! Da gelten die Feiertagsöffnungszeiten, und geöffnet ist demnach nicht (wie sonst) von Montag bis Samstag 10:00 – 22:00 h., sondern sonntags und an feiertags kann man erst ab 11:00 Uhr, aber immerhin auch bis 21:00 Uhr einkaufen. Weil aber das Obergeschoss des Corte Inglés mein Ziel war, musste noch eine Runde „um den Block“ gelaufen werden, um die Stunde herumzubekommen.
Das Wetter war schön, nicht jeder Winkel schon gesehen, also: warum nicht? Sonst hätte ich womöglich in der Calle del Carmen an der Ecke Calle Mesonero Romanos nicht fotografiert.
Fotos vom Morgen und Vormittag des 13. April 2017 in Madrid, Spanien – zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder anklicken.
ich stehe immer wieder erstaunt vor deinen schönen fotos. schön, dein sehen. danke fürs teilen.
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Toll, diese verschiedenen Häuser, die unterschiedliche Architektur (auch das Innenleben des Geschäfts) !
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