Auch wenn bei Wikipedia steht, diese Zirkumzenitalbögen erschienen nicht seltener als Regenbögen, möchte ich das einschränken, denn in meinem ganzen Leben, von dem ich sehr viel Zeit draussen verbracht habe, habe ich zu keiner Zeit und an keinem Ort sonst einen solchen Bogen gesehen, bis zum Abend des 17. Juni 2017, als ich ungefähr um 20 Uhr draussen im Garten saß und westwärts in die Landschaft guckte. Da begannen ganz langsam die Farben des „umgekehrten Regenbogens“ zu leuchten und sich zu intensivieren, ziemlich weit oberhalb der Sonne:
Hier einige aus dem Wikipedia-Artikel gezogene Erklärungen zum > Zirkumzenitalbogen – Wikipedia:
Der Zirkumzenitalbogen ist eine der farbenprächtigsten Haloerscheinungen und tritt häufig zusammen mit einer Nebensonne auf. Ein Zirkumzenitalbogen verläuft kreisförmig um den Himmelszenit herum, wobei jedoch maximal nur das der Sonne zugewandte Viertel dieses Kreises sichtbar ist. Die Erscheinung ähnelt einem „auf dem Kopf stehenden“ Regenbogen, dessen sonnennächster Punkt 48° über der Sonne liegt. Ein Zirkumzenitalbogen kann nur bis zu einer Sonnenhöhe von ~32° entstehen, am besten ist er bei Sonnenhöhen von 15° bis 25° sichtbar.
Ähnlich wie bei einer Nebensonne wird das Sonnenlicht von horizontal schwebenden Eiskristallen in dünnen Eiskristallwolken gebrochen. Es trifft beim Zirkumzenitalbogen jedoch auf die Basisfläche des Eiskristalls auf, wird gebrochen und tritt aus der Seitenfläche des Kristalls wieder aus. Die Ablenkung des Strahls beträgt dabei ungefähr 48°. Dies führt auch dazu, dass der Scheitelpunkt des Zirkumzenitalbogens in einem Winkel von 48° zur Sonne steht.
Voraussetzung ist – wie bei allen Halos – das Vorhandensein von geeigneten Eiskristallen in der Atmosphäre. Häufig treten sie bei Cirrus- und Cirrostratus-Bewölkung auf. Ferner können sie an Fallstreifen entstehen, sofern diese aus Eiskristallen bestehen.
Sowohl verschiedene Cirrus-Wolkenformen als auch die erwähnten Fallstreifen, nicht nur die Praecipitatio genannten „Regenstreifen“ fallenden Regens, sondern in jüngerer Zeit auch häufiger Virga – die nicht zu Boden gehen – sieht man am hiesigen Himmel viel häufiger als früher. Oft bilden sich bei bewölktem Himmel aquarellartig ausgefranste Wirbel und Dellen wie bei einem englischen Ledersofa mit Polsterknöpfen – nie zuvor gesehen, hier. Insgesamt wirkt der Wolkenhimmel anders als früher und immer häufiger wie Salzbatik auf Seide und nicht nur bewegter sondern auch niedriger über dem Land.
Das Foto ist ungefähr um acht Uhr abends aus dem Garten heraus entstanden, mit Blickrichtung Westen, bei Lüchow im Wendland, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte das Bild anklicken.
Das ist ja hochinteressant. Man lernt nie aus. Glückwunsch zu dem gelungenen Foto 🙂
LG Alexander
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Dankeschön! Ich war froh, dass dieses Leuchten so lang anhielt, dass ich hineinrennen und die Kamera holen konnte.
Wie schaut’s denn mit dem Himmel über Kassel aus? Gibt es da ab und zu Halos?
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Leider noch nie gesehen 😦
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Du also auch nicht. Da hat wohl der Verfasser des Wikipedia-Artikels woanders abgeschrieben, wo diese Phänomen tatsächlich häufiger vorkommt als in Europa, denn dass es so häufig sei wie Regenbögen, hätte dann doch von uns beiden als Multiteenager mal wenigstens eine Sichtung erwarten lassen.
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Ich staune auch, was bei dir so geboten wird ! Toll und dann noch aufs Foto gebannt. Wunderbar !
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Halos habe ich schon einige bei uns gesehen (hier ebenfalls in den letzten Jahren zunehmend), allerdings noch nie in einer solchen ausgeprägten (gegen-)regenbogenartigen Form. Den Begriff kannte ich auch noch nicht…
Tolles Bild und wieder was für die (Allgemein-)Bildung! 🙂
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Ich kannte bisher nur die Nebensonnen, und auch die haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt gezeigt.
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Das ist ja eine farbenprächtige Erscheinung. Es ist schön, wenn es immer noch etwas zu entdecken gibt, was man bis dato nicht kannte.
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Soweit ich es verstanden habe, sind die Farben intensiver als beim Regenbogen, weil nicht Wassertropfen das Licht brechen und reflektieren, sondern sich drehende Eiskristalle in der deshalb geeigneten Wolkenform. Das ist auch noch eine interessante Vorstellung dazu.
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