Die 14 Fotos sind in der Prager Neustadt Nové Město im Verlauf meines Weges durch die Spálená ulice entstanden. Das ist eine abwechslungsreiche Strasse mit Trambahnverkehr und Geschäften. Abwechslungsreich ist auch der Baustil, denn es ist von Barock über Jugendstil, Kubismus, Neorenaissance und Historismus bis zur Moderne alles vertreten.
- Spálená, Ecke Lazarská: das DIAMANT-Haus (1913)
- Spálená, Dreifaltigkeitskirche, Richtung Myslíkova
- Spálená 82/4, Eckhaus mit Lazarská, ‚DIAMANT‘-Haus (1913)
- Tür der Dreifaltigkeitskirche mit Stifter-Tafel
- Heiligenbild an der Dreifaltigkeitskirche (Kostel Nejsvětější Trojice)
- Dreifaltigkeitskirche des ehemaligen Trinitaten-Klosters von 1713
- Ladenfront Ecke Spálená / Ostrovní
- Keramische Figuren am Spálená Haus Nr. 76/14
- Typischer Souvenir- und Genussmittelshop für Prag-Touristen
- Spálená Hausnr. 76/14 (První vzájemná česká pojišťovna, 1907)
- Tür eines ehemaligen Tabakgeschäfts
- Spálená Hausnr. 112/55, neobarock, 1903
- Spálená Hausnr. 2121/22: ‚Quadrio‘-Zentrum mit der Strassenbahn 23
- Spálená, Kreuzung mit Národní trída und Na Perštýne gegenüber
Dem Verlauf der Spálená bin ich von der Myslíkova kommend bis zur Kreuzung mit der Národní trída gefolgt.
Es gab dort beispielsweise einen dieser für Prag so typischen kleinen Genussmittel- und Souvenirläden, die in erster Linie Touristen anziehen, das aussergewöhnliche „Diamant-Haus“, die barocke Dreifaltigkeitskirche, ein Versicherungsgebäude im Jugendstil und das moderne Zentrum Quadrio .
Das kantenreiche DIAMANT-Haus im kubistischen Stil (Bilder 1+3) wurde entworfen von Architekt Emil Králíček und durch den Baumeister Matěj Blecha 1913 gebaut. Für mehr Info gibt es einen sehr ansehnlichen Link zur Seite > Praga magica.
Wie ich im Web auf der Seite Prague.eu / Das offizielle Tourismusportal der Stadt Prag > hier lesen konnte, wäre die barocke Dreifaltigkeitskirche (Bilder 1,2,4,5,6) beinahe aus dem Strassenbild verschwunden, weil die durch den U-Bahn-Bau in den 80er Jahren stark geschädigte Kirche kurz vor dem Abriss stand.
Man entschied sich aber für die Rettung der ehemaligen Trinitaten-Kirche Kostel Nejsvětější Trojice, und die Tafel mit der lateinischen Inschrift „JOANNES IGNATIUS ET THERESIA BARONES DE PUTZ ECCLESIAM FIERI FECERUNT“ von 1713 weist weiter darauf hin, dass, so habe ich neugierig zutage gefördert, Johann Ignaz Dominik Putz, Baron von Adlersthurn (1647-1718) und seine ihm seit 1676 angetraute Gattin Theresia Franziska, geborene Freyssleben v. Büschoff seinerzeit den Bau der Kirche und eines Klosters der Trinitarier finanziell ermöglicht hatten.
Baumeister waren Christoph Dientzenhofer und Johann Georg Aichbauer, der Entwurf für die Kirche stammte von Ottavio Broggio.
Mehr zu sehen gibt es in Wort und Bild > hier.
*seufz* manchmal reisst es mich einfach fort, wenn ich solche Informatons-Fetzchen vor der Nase habe und ich fange an zu graben, wie Bongo nach einem Mäusenest – dabei bin ich doch nur an der Kirche vorbeigegangen: sie ist nur zu Gottesdiensten geöffnet. Manchmal bilde ich mir aber ein, dass ich beim einen oder anderen Gebäude grundlos und spontan mehr Interesse empfinde, als bei anderen … kann jemand dieses spinnerte Gefühl nachempfinden?
Aber: hätte ich ein solches Gefühl der Anziehung doch nur beim Vorbeigehen am „Multifunktionszentrum“ Quadrio empfunden!
Ich habe etwas Spannendes darin verpasst, das ich im Nachhinein gern gesehen hätte, wäre mir ein Was und Wo bewußt gewesen. Also für alle, die einen Besuch in Prag noch vor sich haben, empfehle ich, es nicht auszulassen.
Weshalb, zeigt das eingebettete Video vom Bau der > beweglichen Kopf-Skulptur von Franz Kafka des tschechischen Künstlers David Cerny, die sich im Zentrum befindet:
Ich bin bei Kurzreisen in Städte, vor allem beim ersten Mal überhaupt, leider kein Museumsbesucher und auch nicht an Shopping interessiert, sondern eher an einem Gesamteindruck der Stadt. Erst bei einem eventuell weiteren und längeren Besuch würde ich mir auch zeitintensive Museen statt Strassen vornehmen oder bei Platzregen in ein Einkauszentrum flüchten, auch wenn ich nichts benötige. Aber an dieser Stelle wäre es ja kein tagesfüllendes Unternehmen gewesen, da mal eben hineinzugehen.
Stattdessen habe ich stattdessen nur ein Foto mit einer weissroten Strassenbahn der Linie 23 vor einem Stück grauweisser und gelber Fassade gemacht (Bild 13).
Das Jugendstil-Gebäude einer Versicherungsgesellschaft dagegen hatte meine Aufmerksamkeit gleich, auch wenn die Fotos wegen des ungünstigen Regewettergrauhimmels nicht geeignet sind, dessen Reize wiederzugeben. Das hübsche Glitzern des Sternenhimmels auf der Fassade ist einfach nicht zu erkennen (Bilder 8+10). Nur die Keramikfiguren sind trotzdem „was geworden“.
Auch die schrecklich mintgrün lackierte hölzerne Ladenfront eines ehemaligen Tabakgeschäfts ist auf dem 7. und 11. Bild gut erkennbar.
Ich hätte gern das ganze alte Häuschen fotografiert, denn es muss wohl eines der ältesten in der Strasse sein.
Aber ich habe wegen Nieselregen die Kamera oft nicht zu heben gewagt, um keine Tropfen hinein zu bekommen. Der Ausfahr-Mechanismus des Objektivs meiner Jackentaschenkamera ist für solche Gegebenheiten leider ungeeignet.
Die Fotos sind vom Mittag des 15. Juli 2017 in der Neustadt von Prag, Tschechien. Sollte ich hier im Text etwas zu beschreiben vergessen haben, findet ihr es sehr wahrscheinlich bei den einzelnen Fotos der Galerie, wenn sie zum Vergrössern angeklickt werden.
Danke dir sehr, für die vielen Informationen…
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Mir macht dieses lange Nacherleben einer so kurzen Reise, auch so schon Freude, aber wenn der eine oder andere Leser mal was davon hat, das fände ich schön.
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