Das ist jetzt wieder so ein Beitrag, der für mich zur Garten-Chronik gehört, aber im Blog nicht so dekorativ ausschaut.
Die für meinen Geschmack zu gross, zu ausladend und dabei zu windschief gewachsene Korea-Tanne aus dem Garten zu nehmen, war von uns schon im vorigen Jahr angedacht worden, denn durch die windexponierte Lage im Garten sah sie mit den Jahren nur noch von der windabgewandten Seite perfekt aus > siehe Winter-Foto, von der Seite assymmetrisch und von der Windseite löcherig. Der Zeitpunkt nahte allerdings schneller, als beabsichtigt.
Der Nadelbaum war schon als Weihnachts-Bäumchen mit Wurzelballen von meinen Eltern gekauft und im Garten ausgepflanzt worden. Als vor dem Neubau die grossen Nadelbäume wegkamen, ließ ich ihn noch stehen, er ging mir ja nur bis zur Nase und wuchs sehr langsam, wie Koreatannen das eben zu Anfang tun. In den Jahren seit 2009 hat das Wachstum progressiv zugenommen, mehr Höhe und Umfang in immer noch kürzerer Zeit. Sie hätte darum eigentlich im Dezember diesen Jahres noch ein zweites und letztes Mal Weihnachtsbaum werden sollen.
Zuerst war mir nicht klar, weshalb die Blätter gelb wurden und abfielen. Ich dachte an Trockenheit, Schädlinge, Pilze und Krankheiten.
Als ich aber die Finger probehalber in die Erde grub, um zu testen, wie feucht sie war, erkannte ich das Problem: die Weide wurde durch die Sonnenhitze auf der Südwestseite des Hauses in ihrem schwarzen Kübel beinahe gekocht!
Sie musste so schnell wie möglich einen kühlen Wurzelbereich bekommen, und das war am ehesten durch Auspflanzen zu erreichen. Dann sollte das aber nicht irgendwo und nur provisorisch geschehen, sondern gleich wie geplant, anstelle der Koreatanne.
Ich gebe zu, dass mir bei den ersten Ästen der Koreatanne nicht leicht gefallen ist, sie abzusägen. Immerhin war sie ein Erinnerungsstück, und in den Wintern zuvor ein wichtiger Winterplatz für die Vögel. Andererseits ist eine Weide schnellwüchsig und hat den Tieren im Garten auch bald viel zu bieten.
Die Futterstelle für den kommenden Winter musste zwar verlegt werden, und so geschützt wie in einer Tanne wird es sonst nicht sein, aber sicher ist es besser, wenn das nicht mitten im Winter passiert.
Der Standplatz der Koreatanne war nach dem Neubau beim Aufüllen des Grundstücks mit Mutterboden „vergessen“ worden. Wie viel die Differenz zur Umgebung ausmachte, kam erst nach dem Entfernen des Baums richtig zum Vorschein. So steht die Weide auf dem Bild inmitten einer grossen, graubraunen Fläche, weil ich zuerst den Wirrwarr von Bewuchs entfernt habe, um mit frischer Erde die Mulde aufzufüllen. Danach konnte man mit Grassaat einen neuen Anfang machen.
Inzwischen, Anfang Oktober, ist die Fläche grün, aber es war nicht einfach, Bongo davon fernzuhalten.
Die vielen Tannenzweige haben sich dabei als temporäre Hecke nützlich gemacht, wie man auch auf dem nächsten Foto von einer anderen Stelle sehen kann:
Die Mengen an Glattblatt-Astern kamen mir recht, um sie entlang des Zauns zu verteilen, wo sie im kommenden Jahr eine Art blühender Hecke bilden sollen, weil ich dort, auch aus Platzgründen, nicht mehr Rasen mähen will.
Es war nicht die optimale Jahreszeit dazu, aber ich wollte das erledigen, solange ich noch Platz hatte: „Prunus x“ trieb schon wieder kräftig aus und auch die Lücke zwischen Sträuchern und Zaun würde im kommenden Frühjahr noch schmaler, darum hieß es für mich „jetzt oder nie!“. Der Holunder neben der Eberesche kommt immer wieder heraus, also bleibt er.
Auch diese Fläche ist inzwischen von Gras bedeckt und die Tannenzweige habe ich in einer Gartenecke aufgehäuft – soll doch darin Winterschlaf halten, wer mag. Zum Beispiel weiss ich, dass ein Igel den Garten besucht, und die wollen sicher auch ein bisschen vorher schon erkunden, wo man es später kuschelig haben kann.
Die beiden oberen Garten-Fotos im Beitrag sind vom 27. August 2017. Wie es inzwischen dort aussieht? ungefähr so:
Die Fotos sind alle nicht sonderlich schön oder auch nur gut, aber um sie grösser anzusehen, kann man sie trotzdem anklicken. Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen.
Ein wunderbarer Garten, ich bin immer wieder begeistert, wenn ich die Fotos sehe!
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Das freut mich, wenn man das auch so erkennen kann. Es ist ja doch ein Unterschied zwischen dem Zusammenquetschen auf Fotos und „in echt“.
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„in echt“ ist der Garten sicher noch viel schöner, aber die Fotos „reichen schon“, um ihn zu bewundern 🙂
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Er entwickelt sich auf jeden Fall in die richtige Richtung. Dieses Jahr war das gut zu merken.
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Wenn man die Vielfalt der Insekten sieht, die dort wohnen, ist er jetzt schon ein herrliches Biotop. Die Kombination von Wildpflanzen und Zuchtformen finde ich sehr gelungen.
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Man merkt an den Tieren, wie wichtig Wildarten sind, und an den Menschen, mit denen man sich darüber unterhält, wie unterschiedlich der „Garten-Zaun im Kopf“ funktioniert.
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Ja, in manchen Köpfen sind stacheldrahtbewehrte Betonmauern…
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Geizig, was „unnnütze“ Nutzniesser angeht und persönlich beleidigt, wenn einer irgendwo das Bild der Vollkommenheit beeinträchtigt.
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Mir erzählte heute eine Freundin von Nachbarn, die einen Nussbaum haben, und weil die Eichhörnchen ihnen Nüsse wegessen, fangen sie sie ein und setzen sie im Wald wieder aus. Tsss…
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Genau solche Beispiele meine ich. Und nachher werfen sie womöglich Nüsse weg, weil es zu viele sind.
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Vermutlich. Aber man kann ja noch froh sein, dass sie die Eichhörnchen nicht vergiften…
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Allerdings.
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