Gartenbunt

Beim graugrünen Blick aus dem Fenster, vor dem sich nicht nur Zweige, sondern ganze Bäume im stürmischen und kalten Wind biegen, bin ich froh, noch ein paar gartenbunte Fotos von den sonnig-warmen Tagen letzten Aprilwoche nicht bearbeitet und in den Blog gebracht zu haben. Hier ist ein Gartenrundgang in Bildern vom 25. April 2018:

 

Zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder in der Galerie anklicken. Der Reihe nach sind zu sehen:

    1. ein Feldsperling Passer montanus vor dem Nistkasten an der leider seit diesem Jahr nun doch völlig leblosen Eiche, an der sich kein Austrieb mehr einstellt. Dafür gedeiht plötzlich der schon seit langem unter der früheren Krone beschattete Goldregen um so besser; man sieht etwas davon im Vordergrund des Fotos.

    2. ein dichtes Blütenbüschel am alten Süsskirschbaum, „Schneiders später Knorpelkirsche“ Prunus avium subsp. duracina, von der Sonne durchschienen und vor blauem Himmel, leider aber mit zuwenigen Insekten.

    3. ein Erwachen der Sumpf-Schwertlilien Iris pseudacorus, denen ich im vorigen Jahr endlich ein „Fussbad“ in einem, nur mit kleinem Abzug versehenen und in den Boden gesenkten Mauererkübel gegönnt habe, damit sie im ansonsten zu sandigen Boden nicht immer zu trocken stehen; rundum treibt die Pfefferminze Mentha x piperita grosszügig aus.

    4. ein Teil der orangefarbenen Blütenglocken hat die Kaiserkrone Fritillaria imperialis bereits verloren, ihr Auftritt neigt sich langsam dem Ende entgegen.

    5. die Blüten der Fliederbüsche Syringa vulgaris kommen dagegen gerade erst richtig zur Entfaltung, und an speziell dieser Dolde ist ungewöhnlich, dass sich eine Veränderliche Krabbenspinne Misumena vatia darin niedergelassen hat.

    6. ebenfalls klein sind die beiden Blütenpflanzen auf dem Rasen-Foto, nämlich die hellen, zart mit Blau gestrichelten Blüten vom Quendel-Ehrenpreis Veronica serpyllifolia und die dunkler violetten der Gundelrebe Glechoma hederacea. Die braunen „Würmchen“ sind heruntergefallene Birkenkätzchen.

    7. viel Freude macht mir in diesem Jahr das prächtig entwickelte Beet mit Knoblauchsrauke Alliaria petiolata, denn es ist so viel, dass ich täglich etwas für die Küche verbrauchen kann und trotzdem noch genug bleibt, um auch die Aurorafalter zu locken und zu ernähren.

    8. die viele Feuchtigkeit im Boden hat in diesem Frühling auch die Japanische Kerrie Kerria japonica mehr von ihren ranunkelhaften Pompomblüten hervorbringen lassen, und hier sieht man sie mit einer der ersten Schwebfliegen, einer Grossen Schwebfliege Syrphus ribesii.

    9. besonders schön zusammen: die mittelblauen Perlglöckchen der Armenische Traubenhyazinthen Muscari armeniacum mit den himmelblauen, Blüten Garten-Vergissmeinnicht Myosotis mit den kleinen gelben Sternchen in der Mitte.

    10. im vergangenen Herbst habe ich ihn gepflanzt, den Zierapfel Malus x zumi ‚Golden Hornet‘, als er kleine goldgelbe Früchte trug: hier zeigt er seine purpurrosa Blütenknospen vor blauem Himmel. (Inzwischen sind sie aufgeblüht und hellrosa).

    11. eine sonnengelbe Löwenzahn-Blüte Taraxacum officinale mit darin herumwühlender Wildbiene: Löwenzahn gehört – ausser bei Bewunderern perfekten Rasengrüns – zweifellos zu den beliebtesten Blüten. Ich esse sie ja auch, auf die eine oder andere Weise.

    12. vom vorigen Jahr versäte Hornveilchen Viola cornuta sind immer viel bunter als ihre Elternpflanze: eine hübsche farbenfrohe Bande ist da unterwegs.

Fotos vom 25. April 2018 im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen. – Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass während des Werkelns am Artikel die Wolken ein bisschen weiterziehen, aber wie es aussieht, brauche ich auch für den Nachnmittagsspaziergang mit Bongo wieder Rollkragenpullover, Kapuzenjacke und Mütze.

13 Gedanken zu “Gartenbunt

  1. Schöne bunte Vielfalt! Deine Minze ist ja schon enorm weit! Das die Knoblauchsrauke so üppig wächst, kann ich hier auch überall beobachten. Scheint ein super Jahr für sie zu sein! Die Hornveilchen sind niedlich. Bei mir hat sich diesmal nur eine einzige (?!) ausgesät, leider. Sag mal, gehen an den Flieder irgendwelche Insekten? Die Krabbenspinne muß ja auf jemanden warten. Am Wochenende habe ich einen Strauch bewundert, Bienen und Hummeln flogen drumherum, aber dann weiter. Nektar scheint der Flieder keinen zu haben??

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    • An den Flieder – ich weiss leider nicht mehr, wie es früher war. als überall Honigbienen herumwimmelten. Momentan ist es leider allgemein wieder mau, meine Frühlingsanfangs-Euphorie ist verflogen.
      Ein Blick auf frühere Fotos, vor allem aus Österreich sagt es aber: eigentlich gehen sie dran, bekommen Nektar und die Blatthornkäfer würden sie wohl auch fressen, zunmindest habe ich Fotos mit verschiedenen Insekten (Kohlweisslinge + Bienen) und Syringa vulgaris.
      Es gibt aber viele Sorten, und auch schwer gefüllte, man müsste demnach im Einzelnen ansetzen.

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      • Ich hab gestern noch einen Satz im WWW gefunden, wonach sie wenig Nektar aber ausreichend Pollen haben sollen. Wäre also was für die Nestbauer. Den, den ich betrachtet habe, der war ungefüllt, aber keiner der Flieger ging an die Blüten….aber das kann natürlich noch andere Ursachen haben. Geduftet hat er toll und daß ist ja auch das Schöne an den bunten Fliedersträuchern….

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        • Dass sie als Bienenweide taugen, habe ich auch noch nie gelesen. Der Zwergflieder Syringa meyeri dagegen schon. Diese ganzen Vielfalt der Gartenzüchtungen in Sorten und zusätzlich noch Kreuzungen machen alles viel komplizierter.

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          • Ja, Sauerei….Als Laie blickt man durch den Sortendschungel gar nicht durch. Kürzlich suchte ich nach Nektargehalt von Narzissen, weil mir von denen auch nichts bekannt ist und kaum einer hat ihn im Web hervorgehoben. Nur ein Imker hatte festgestellt, daß seine Bienen plötzlich wie verrückt auf die Dinger waren. Warum auch immer…ich bin mit den Narzissen trotzdem noch nicht schlauer…

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            • Generell wäre ich bei allen nichtheimischen Frühlingsblühern aus Zwiebeln skeptisch, an denen nicht auch mal durch Befruchtung dicke Fruchtknoten zu beobachten sind. Bei Manchen Narzissen und Tulpen kommt das vor, bei anderen nicht.
              Es geht bei den Insekten inzwischen wohl insgesamt oft eher nach dem „Besser-als-nichts“-Prinzip.

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              • Da kenne ich mich leider gar nicht aus, mit Fruchtknoten und so…Ich versuche mich an Wildsorten zu orientieren, soweit es das noch gibt. Ja, das mag sein, daß manchmal ein Run auf etwas stattfindet, weil sonst nicht viel da ist. Oder die Masse machts.

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