Eine kleine rote Libelle kam am 2. Mai 2018 in den Garten geflogen, pausierte und posierte kurz in Reichweite der Kamera:
Sie kam nicht nah genug für ein gutes Bild, weil hinter Stauden und Straucherk schwer erreichbar, aber blieb ausreichend lange, um mich zu freuen und sie als Frühe Adonislibelle Pyrrhosoma nymphula bestimmen zu können. Diese Kleinlibellenart gehört zu den häufigsten, soll aber auch im Abnehmen sein. Dabei sind ihre Gewässeransprüche geradezu „kleingarten gerecht“ und könnten in kleinen Gartenbiotopen gut leben, wenn diese einfach ungefiltert und nicht gegen alles Mögliche behandelt in Ruhe gelassen würden, denn die Frühe Adonislibelle bevorzugt kleine, nährstoffreiche Gewässer, auch Gräben, mit schattierendem Pflanzenbestand ringsum, in denen sich ihre Larven über zwei Jahre entwickeln können; das wird ja oft vergessen, dass Libellenlarven so lange brauchen. Auffällig sind sie trotz der roten Farbe nicht, weil sie so zierlich sind, aber sie zeigt sich Ende April, Anfang Mai als die erste Libelle des Jahres, das kann man trotzdem ein bisschen feiern, finde ich.
Foto vom 2. Mai 2018 im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen.
Dafür, dass es so ein zierliches Wesen ist, ist das ein gutes Bild geworden.
Leider scheint es wie bei allen Insekten so zu sein, dass auch die Libellen weniger werden. Wann wird der Mensch endlich wach?
LG Johannes
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Es scheint nicht überall gleich verteilt zu sein. In Regionen, die etwas mehr Wiesen- und Waldanteile haben, die nicht etwa 5-fach im Jahr befahren werden, um wahlweise Dünger oder Spritzmittel auszubringen, ohne die Feldraine zu achten, wirkt es der Schwund nicht dramatisch, sondern als würden die anderen alle spinnen. In den Städten versteht ein grosser Teil der Menschen überhaupt nicht, um was es geht, weil sogar viele Arten dort bessere Bedingungen finden, als „draussen“. Da ist es schon schwer mit dem Bewusstwerden dessen.
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Das wußte ich nicht, daß sie solche „Nachzügler“ sind in Sachen Larvenentwicklung!
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Ich zitiere aus dem Wikipedi-Artikel über Libellen:
„Die Spanne, die einzelne Arten als Larve im Wasser verbringen, reicht in Mitteleuropa von etwa drei Monaten (zum Beispiel Frühe Heidelibelle Sympetrum fonscolombii, Sommergeneration) bis zu immerhin fünf Jahren (Quelljungfern, Gattung Cordulegaster). Eine ein- oder zweijährige Larvalentwicklung ist der am häufigsten vorkommende Fall. Dabei durchlaufen die Tiere mehr als zehn kontinuierlich größer werdende Larvenstadien, die jeweils mit einer Häutung abgeschlossen werden.“
sowie:
„Die Lebensdauer der adulten Tiere beträgt bei den meisten Arten durchschnittlich etwa sechs bis acht Wochen. Manche Arten leben auch nur etwa zwei Wochen. Die längste Lebensdauer als ausgewachsene Libelle haben in Mitteleuropa die Winterlibellen (Gattung Sympecma), welche als erwachsenes Tier überwintern und dadurch zehn bis elf Monate leben. Das aktive Leben beträgt bei ihnen allerdings nur etwa vier bis sechs Monate, da sie den Winter weitestgehend in Kältestarre überdauern.“
Der Mensch legt einfach die Maßstäbe völlig verkehrt an, und glaubt bei vielen Tieren, auch Käfern, dass ein Larvenstadium so etwas wie eine Kindheit sei, auf das ein längeres „richtiges“ Leben folgt. Interessante Sichtweise, denn bei ihnen bedeutet Sexualleben und Fortpflanzung nicht weiter als den Einlauf in die Todeszone.
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Das ist alles so desillusionierend 😉 Ja, da ist schon vieles anders. Auch das Käferlarven 5 Jahre im Holz zu gange sind. Wer weiß, wieviele im Kamin landen…. Aber die Libellen stehen aufs verkleiden, wie es aussieht. Bis zu 10 Häutungen – boah ey!!
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Ob die beim Häuten genauso reizbar sind wie Schlangen?
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Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie reizbar Schlangen sind 😉
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Man sagt es ihnen allgemein nach, dass die Angriffslust dann steigt. Kann man ja verstehen, Wer will sich schon gern jedem nur halb bekleidet vor dem Kleiderschrank zeigen?
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^^ stimmt. Und es nervt ja ohne Ende, wenn man nix zum Anziehen findet 😉
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Eben!
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Klasse Foto.
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Dankeschön!
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