Zwischen dem 6. und dem 8. Juni, den Tagen, an denen ich für die erste Zählaktion des NABU vom „Insektensommer 2018“ im Garten war, habe ich auch im Garten fotografiert, zum Beispiel die Wieseninsel, um die herum ich an meinem ersten Zähltag meinen Beobachtungsbereich zwischen Kirschbaum und Bauernjasmin festgelegt hatte:
Nicht anders als bei den Vogelzählungen auch zeigten sich ausserhalb der umrissenen Zeit- und Gartenräume natürlich wieder Arten, die innerhalb der Stunde nicht dabei waren. „Murphy’s Law“ gilt einfach überall.
Ein Grosses Ochsenauge Maniola jurtina liess sich beispielsweise innerhalb meiner drei Zähltintervalle an drei verschiedenen Tagen und Plätzen an keinem einzigen davon blicken, dazwischen aber schon, wenn auch nur mal eines.
Wildbienen, wie die Gemeine Sandbiene Andrena flavipes am Echten Labkraut Galium verum, oder Seidenbienen Colletes wie auf dem folgenden Bild mit der Acker-Witwenblume Knautia arvensis sah ich insgesamt viel zu wenige, …
… obwohl das Wildpflanzen-Blütenangebot innerhalb des Gartens im Verhältnis zur Fläche grösser ist als ausserhalb, und sich nach meinem Empfinden mehr Bienen hier herumtreiben, als ich auf meinen Spaziergängen mit Bongo sehe.
Auch die in diesem Jahr sehr früh aufblühenden, Insekten anziehenden Blüten des Wasserdost Eupatorium cannabinum sind nur selten besetzt, wie hier von einer kleinen, schwarzgelben Solitären Faltenwespe.
Ein wahres Glücksbild ist dagegen das vom Roten Fingerhut Digitalis purpurea mit zwei Anflügen zur gleichen Zeit, nämlich durch eine Garten-Wollbiene Anthidium manicatum oben links und eine weitere kleine Faltenwespe unten rechts im Bild.
Dass eine solche weitgeöffnete Rosenblüte wie diese von der Glanz-Rose Rosa nitida einmal über einen längeren Zeitraum keinen Bienen- oder Schwebfliegenbesuch bekommt, war sogar im vorigen Jahr noch nicht vorgekommen. – Die Fotos im Beitrag sind vom Mittag des 7. Juni 2018, im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen.
Wenn ich einerseits enttäuscht bin, dass mein Bemühen um insektenfreundliche Bepflanzung und Führung meines Gartens so wenig „Erfolge“ zu zeigen scheint, obwohl man doch meinen sollte, dass mir in einer Ortsrandlage die Tierchen nur so zufliegen sollten, bin ich andererseits – im Gegensatz zu vorigem Jahr – nun auch mehr als nur theoretisch davon überzeugt, dass nicht der Mangel an Blühpflanzen in der Natur und in den Gärten das Problem ist, sondern der Einsatz der „chemischen Keulen“ in Land- und Forstwirtschaft.
Heute ist der letzte Tag, an dem Zählergebnisse beim Naturschutzbund gemeldet werden können. Auf der > Ergebniskarte sind bisher rd. 2.600 Teilnehmer verzeichnet und das Interesse scheint auf dem Lande geringer gewesen zu sein als in den dichter besiedelten Räumen. Noch bedenklicher wird man beim Aufrufen der „Top 100“ gestimmt, denn der Blick auf die Verteilung der farbigen Punkte bestimmter Arten ist auf dem Lande besonders gering, sprich: bei den Beobachtern nicht vorhanden gewesen. Daraus schliesse ich, dass gerade die landwirtschaftlich geprägten Regionen nicht nur einen Weckruf in Sachen Aufmerksamkeit benötigen, sondern dass schnellere Einflussnahme auf die landwirtschaftlichen Gepflogenheiten nottut.
entspanne, genieße, hab Spaß an diesem schönen Sonntag, Klaus
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