Sibirische Fiederspiere Sorbaria sorbifolia mit Besuch

Eigentlich gehört die Sibirische bzw. Gewöhnliche Fiederspiere, Ebereschenblättrige Fiederspiere oder auch Ebereschen-Fiederspiere genannt, nicht zur einheimischen Flora, wächst aber entlang eines Wirtschaftsweges in der Feldmark bei Lüchow, und trotzt selbst dem wiederholten Mähen des Wegrands, weil die Wurzelausläufer einfach wieder austreiben.

Die ursprünglich aus dem nördlichen Sibirien stammende Pflanze ist eigentlich eine robuste Zierpflanze. Die Blüten werden von verschiedenen Hummeln, Bienen und Tagfaltern mit Begeisterung besucht, deshalb ist die Pflanze als Nektarquelle toll. An sonnigen Tagen sind die Blüten dieses Rosengewächses die meistbesuchtesten weit und breit.

Durch allzu tief in den Boden greifende Mäharbeiten wurde sie an diesem Wegrand auch weiter verbreitet. Da sie so dicht an dicht wächst, hat sie leider die all die Schafgarben, Johanniskraut, Rainfarn, Echtes Leinkraut, Weisse Lichtnelke und andere Blüher dieses Wegrandes, die als Nahrung von Schmetterlingsraupen wichtig wären, erstickt und verdrängt.

Insofern finde ich die Sibirische Fiederspiere Sorbaria sorbifolia als Wegrandbegleiter in der Feldflur ausserhalb von Bebauungsgebieten fehl am Platz, würde sie lieber auf Verkehrsinseln oder ähnlichen klar eingegrenzten Bereichen sehen, wenn dort kein Naturwuchs erwünscht ist. Ohne Wurzelsperre würde ich sie ebenfalls in keinen Garten holen.

Sibirische Fiederspiere Sorbaria sorbifolia mit Grossen Kohlweisslingen Pieris brassicae und Dunkler Erdhummel Bombus terrestris – Fotos vom 14. Juni 2018, in der Feldmark bei Lüchow im Wendland, Niedersachsen.

33 Gedanken zu “Sibirische Fiederspiere Sorbaria sorbifolia mit Besuch

    • Ich frage mich Jahr für Jahr, während ich der Ausbreitung zusehe, wer den Unfug zu verantworten hatte. Aber ich weiss, dass in der regionalen Verwaltung die Ressortleiter auf dem Weg die Karriereleiter aufwärts ohne jede Fachkenntnis durchwechseln, und im Web steht diese Art zum Beispiel vielfach als wertvolles Insektennährgehölz. Da würde es schon mehr Kenntnis oder Nachforschen erfordert haben, um zu erkennen, dass sich dies nur auf Nektar bezieht. Aber das hat schon andere Neophyten in die Natur gebracht: das hübsche pinkrosafarbene Indische Springkraut beispielsweise, das sei Jahrzehnten entlang der Flussläufe die heimische Flora verdrängt, wurde zuvor von Imkern als Bienenweide-Pflanze ausgebracht.
      Überhaupt merkt man bei dieser Gelegenheit einmal mehr, wie „Insektennähr-„Belange sich früher und leider eigentlich immer noch nur um die Honigerträge von Bienen-Nutzhaltung gekümmert haben.

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      • Interessanter Aspekt! Wobei einem heute, bei der leergeräumten Landschaft, die Neophyten als wenige verbliebene Nektarquellen fast schon wieder Freude machen…ja, dieses hin und her, Import – Export – Gedöns, ist leider in seinen Auswirkungen mitunter katastrophal (hat sich auch bei den Hummeln gezeigt, die ihre Parasiten mitgebracht haben, an denen die dort lebenden Arten nun sterben). Hier sind ja heute schon viele Arten heimisch, die nicht aus Europa stammen. Aber daß Insekten oder Pflanzensamen mit Schiffen mitreisen, die hier keine Fressfeinde oder Gegenspieler haben und sich so rapide ausbreiten können, kann üble Folgen haben. Ich weiß nicht, ob sich das immer aufhalten läßt. Vermutlich nicht. Wie dieser japanische Knöterich, der über Nacht 40cm wachsen kann….
        Ja schade, daß sich die „Fachleute“ keine Fachleute holen…

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