Brandgefährliche Erntezeit

2018-07-03 Lüchow, hinterm Gartenzaun - Feldbrand in ca. 2 km Entfernung bei Jeetzel, 13 Uhr 06

Wochenlange Trockenheit macht die Getreideernte brandgefährlich, es vergeht gegenwärtig kaum ein Tag ohne Feldbrand. Das ist in einer Gegend ohne Berufsfeuerwehr für die Landwirte doppelt schwierig, denn die Freiwillige Feuerwehr hier in der Gegend besteht grösstenteils aus Landwirten, die ihrerseits gerade bei der Ernte sind.
Mit Löschfahrzeugen einerseits, aber auch mit von Traktoren gezogenen, in den Boden greifenden Ackergeräten wie Pflügen und Scheibeneggen werden die Brände bekämpft. Zwischen dem 1. und dem 2. Foto liegen nach Eintreffen der Feuerwehr und dem Einsetzen der Löscharbeiten nur 3 Minuten.
In Orstrandlage zu wohnen bedeutet auch Feldnähe: zwar bin ich kein ängstliches Gemüt, aber nachdem gegenwärtig fast täglich Feuersirenen zu hören sind, fand ich gestern bei Mäharbeiten in der Nachbarschaft den Gedanken an die insgesamt zehn Minuten dauernde Beobachtung, die ich zwei Wochen zuvor fotografiert hatte, recht beruhigend.

2018-07-03 Lüchow, hinterm Gartenzaun - Feldbrand in ca. 2 km Entfernung bei Jeetzel, 13 Uhr 09

 

Fotos vom Mittag des 3. Juli 2018, bei einem Feldbrand bei Jeetzel bei Lüchow im Wendland, Niedersachsen.

22 Gedanken zu “Brandgefährliche Erntezeit

  1. Gefällt mir eigentlich gar nicht (die Tatsache) … aber gefällt mir, dass du darüber schreibst. 🙂 Ja, das ist eine gefährliche Zeit … es ist auch alles so trocken, dass bei dem kleinsten Funken schon ein Feuer entsteht.

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    • So ist es, das Thema ist unangenehm, aber es ist derzeit im Bewusstsein und sollte es auch sein.

      Die Notrufnummer 112 kann übrigens in der Nähe von Landkreis- und Bundeslandgrenzen zu erstaunlichen Gesprächen führen: ob es beim Festnetz auch so ist, weiss ich nicht, aber per Mobiltelefon wird der Notruf an die kilometergemäss nächste Leitstelle vermittelt, die aber jenseits dieser Verwaltungsgebietsgrenzen sich als „nicht zuständig“ bezeichnen könnte, so dass man mit dem Mitglied der freiwilligenFeuerwehr am Telefon argumentieren muss, weshalb bitte er derjenige zu sein hat, der die Meldung an die richtige Stelle weitergibt: das habe ich schon selbst erlebt. Schliesslich hat man auf dem Handy nur die Notrufnummern parat. Unser Landkreis grenzt an sechs andere Kreise und drei andere Bundesländer, alles ebenso ländlich und nur mit Freiwilligen Wehren, das kann also häufiger so interessant der Fall sein.

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  2. Feuer in den Feldern mag ich gar nicht!
    Aber wir leben im Zeitalter der Extreme.
    Es ist das Zeitalter des Feuers am Himmel
    und auf der Erde …
    und wir können es nicht mehr stoppen…
    LG vom Lu

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    • So apokalyptisch sehe ich das nicht, denn sachlich betrachtet sind die Möglichkeiten zur Bekämpfung von Katastrophen so gut wie nie zuvor. „Wir“ könnten schon etwas dazu beitragen, weil der grösste Teil aller Brandursachen menschenverursacht ist. Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein auch im Kleinen zum persönlichen Ziel zu setzen, statt sich in Gleichgültigkeit und Resignation zu ergeben, kostet den Einzelnen eines gedachten „Wir“-Gebildes wenig Anstrengung. Oft genügt es schon, das Wohin jeder gerauchten Zigarette zu bedenken, sein motorbetriebenes Arbeits- und Freizeitverhalten und, wie erwähnt, das Gesehen zu melden nicht achselzuckend anderen zu überlassen.
      „Wir“ brauchen nicht die ganze Welt zu retten, sondern nur vor unseren eigenen Füssen so zu handeln, als wären wir Teil davon, nicht nur ein verirrter „Mr. Chance“ ohne funktionierende Fernbedienung zum Umschalten.

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    • Dass die Landwirte versuchen, vorbeugend schon entsprechendes Gerät bei der Ernte bereitzuhalten, statt nur mit dem Mähdrescher zu kommen, wird neuerdings auch empfohlen – das macht wirklich Sinn, denn weil bei diesem auf den Fotos zu sehende Brand nur kurze Wege für Löschfahrzeuge und zur Hilfe kommenden Landwirte zu bewältigen waren, hatten sie es wirklich in einer bewundernswert kurzen Zeit begrenzen und bekämpfen können. Das hätte in ungünstigerer Lage und womöglich in Waldnähe auch anders verlaufen können.

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      • Wenn es so oft und regelmäßig zu Bränden kommt, ist es wohl auch wirklich empfehlenswert, das entsprechende Gerät direkt mitzunehmen. Oder sich absprechen und mehrere Felder im Umkreis mehr oder weniger gleichzeitig zu ernten, damit sich der Aufwand in Grenzen hält.

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  3. Skurril das mit dem Notruf!! Und unangenehm, daß so nah bei sich zu haben. Wird die Fläche neben eurem Grundstück auch bearbeitet? Hoffentlich sind sie vorsichtig, mit ihren Erntemaschinen.

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    • Man sieht es auf den Fotos, dass da hinter der Koppel Rundballen liegen., insofern war das allernächste schon abgeerntet.
      Das beispielsweise gestern gemähte Feld liegt unmittelbar am Ortrand, nur durch einen Feldweg von den nächsten Wohnhäusern getrennt, nicht unserem, aber man kann sich das trotzdem vorstellen, wie hoch das Risiko für diese sein kann.

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      • Klar. Schon gruselig. Ich würde mal den Gartenschlauch parat legen 😉 Wobei man damit vermutlich nicht viel ausrichten kann. Die Ernte dürfte ja bald vorbei sein. Zu blöd auch, daß sich dabei was entzünden kann.

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            • Eine meiner Urgrossmütter war eine einfache Landarbeiterin, geboren und arbeitend in dieser Zeit, in der noch von Hand geschnitten und gebunden wurde und man ohne Traktoren gearbeitet und transportiert hat, damals kam allenfalls, mit etwas Glück, mal die Dampfmaschine zum Dreschen.

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              • Harte Zeiten. Man möchte es doch leichter haben, wenns auch alles seine Vor- und Nachteile hat. Einiges kennen wir heute ja zur Genüge. Was für uns vielfach negativ ist, machts für die Landwirte noch einfacher. Leider nicht gerade besser für die Natur….

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  4. Diesewr Sommer hat es wahrlich in sich – hier (im Schwarzwald) taugt das Getreide nur noch zum Viehfutter – nun brennen in Schweden viele Wälder… hier donnert und blitzt es gerade gewaltig, möge es ausdauernd regnen!!! Hier, wie bei euch!

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    • Danke, Uli. Regenwünsche in verträglichen Dosierungen, das muss man ja auch wieder dazu sagen, denn knöcheltief im Wasser durch den Garten zu waten hat mir vorigen Somnmer nur anfangs gefallen.

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