Schweriner nennen die fünfunddreissig weissen Rippen auch scherzhaft den „Toaster“: die siebeneinhalb Meter hohe weisse Kolonnade markiert den Übergang vom Berta-Klingenberg-Platz im Schweriner Stadtteil Ostorf auf die so genannte Schwimmende Wiese an der Ostseite vom Burgsee:
Als ich diese Reihe eckiger hoher Rahmen zum ersten Mal sah, fand ich es unmotiviert, viel zu dominant und scheusslich, so dass ich es zwar von dem Standort am Ostorfer Ufer fotografierte, aber meine Aufmerksamkeit lieber einem auf dem Graben zwischen Ufer und Schwimmender Wiese paddelnden Blässhuhn zuwandte. Erstmal sacken lassen.
Während ich über den Steg und durch die wie überdimensionale Diarahmen hintereinander gereihten Rippen der Kolonnade ging, wurde meine Kritik immer schwächer, denn wie alles in Rahmen gefasst und wieder herausgelassen wurde sowie die Vielfalt der Linien gefielen mir von Schritt zu Schritt, von einem weissen Rahmen zum nächsten immer noch besser:
Die Ideen für die Schwimmende Wiese und die Kolonnade als „Geste der Moderne an den Garten des 21. Jahrhunderts“ stammen von den Hamburger Landschaftsarchitekten Henning Breimann und Bertel Bruun, seinerzeit für die Generalplanung der Bundesgartenschau 2009 verantwortlich. Ob beabsichtigt oder nicht, gefällt mir die Parallele zu den alten Laubengängen, dem einhundertfünfzig Jahre ältere Hainbuchen-Pendant zum „Toaster“ im Schlossgarten.
Davon kommen Fotos im nächsten Beitrag, denn von der Schwimmenden Wiese weg ging es weiter durch den ganz klassischen Schlossgarten und zur Schlossinsel.
Die Fotos in diesem Artikel sind vom Vormittag des 17. August 2018 in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern.
Es hat alles so seine Reize. Nur sehe ich sowas dann gerne losgelöst und für sich, als in Verbindung mit einem schönen Garten o.ä. So betrachtet bietet es tolle Perspektiven!
Gefällt mirGefällt 1 Person
So dachte ich auch.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Wenn man mich gefragt hätte, ob man sowas bauen soll, hätte ich vermutlich nein gesagt. Aber jetzt wo es dasteht… Eigentlich ganz witzig und mit der Kamera kann man bestimmt eine Menge Spaß damit haben.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ganz genau!
Gefällt mirGefällt mir
wenn ich mir die Bilder von der „Umgestaltung“ des Schlossgartens anschaue bin ich froh das ich mir das im jetzigen Zustand nicht mehr ansehen kann. Es macht mich einfach nur traurig was im Namen der Kunst so an Entartung dem menschlichen Auge zugemutet wird.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Eigentlich möchte ich dem zustimmen. Wenn man mit einem anderen Zustand zuvor vertraut war, tut es wahrscheinlich den Augen weh.
Gefällt mirGefällt mir