Birnen-, Minze- und Malvenliebhaber

„Oft sehen Pflanzen zusammen mit denen, die von ihnen fressen, irgendwie ganz harmonisch und hübsch aus“, sprang mich der Gedanke an und wollte spielen. Also suchte ich Beispiele unter den jüngsten Fotos aus dem Garten:

… wie diesen Minzeblattkäfer auf der Grünen Minze am Sumpfbottich im Garten; ihm und den anderen goldgrünen Faulenzern, seinen drei Artgenossen, verzeihe ich wegen ihrer Wirkung als schimmerndende, rundliche Schmuckstücke im Grün sogar die unübersehbaren, zahlreichen Zeichen von Appetit und Verdauung, all die Fraßstellen und Häufchen. Man kann beim Pflücken ja aufpassen und die Blätter vor der Verwendung waschen.
Auch Birnen und Hornisse sehen für mich schön miteinander aus, mit all dem Bräunlichen und Gelblichen :

Ausserdem hat die Hornisse sorgfältige und ruhige Manieren, sie arbeitet sauber und fährt, falls sie zwischendurch eine Runde gedreht hat, an derselben Stelle fort, statt überall neu anzubeissen. Das ist angenehm, weil ich die ‚Vereindechantsbirnen‘ auch sehr schätze und sie gern noch reifen lassen möchte. Ich könnte der Hornisse stundenlang zusehen, und wenn sie sich zwischendrin eine vom Duft der Birne angelockte Wespe schnappt und frisst, bin ich ein bisschen stolz auf sie. Bei Garteneibisch und Feuerwanzen funktioniert das so jedoch nicht:

Immer wieder denke ich beim Anblick, die passen überhaupt nicht zusammen, bei anderen Wanzen klappt’s doch auch besser mit der Farbharmonie. Aber nirgends sehe ich mehr Feuerwanzen als am Hibiskusstrauch. Es heisst, sie saugen an den heruntergefallenen Samen, verschmähten aber auch keine Insekteneier oder -larven und überhaupt wären Linden noch vor Malvengewächsen ihre Lieblingspflanze. Hilft das meiner noch sehr jungen o.g. Theorie irgendwie weiter? Wohl nicht.(^^)

Fotos vom 20. und 22. August 2018 im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen.

6 Gedanken zu “Birnen-, Minze- und Malvenliebhaber

  1. Schöne Gäste hast du im Garten. Der Schillerkäfer 😉 sieht natürlich prächtig aus! Schön, wie harmonisch du mit „deinen“ Hornissen umgehst. Jetzt habe ich bei dir schon wieder was gelernt 🙂

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    • Es gibt keine wissenschaftlich untermauerten Beweise für das Wiedererkennen von Personen durch Bienen und Wespen, aber Erfahrungsberichte gibt es genug. Wenn sie Nahrung auf weite Entfernung wittern, dann müssten sie sehr wahrscheinlich auch Menschen olfaktorisch irgendwie für sich sortieren können. Wahrscheinlich haben deine Wildbienen dich auch als permanent zur Nestumgebung gehörige „dufte Person“ auf dem Schirm.

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      • Hmm, also die haben einen immer erst mal umflogen, wenn man im Weg saß. Aber ich glaube, ich las mal, daß Hornissen besonders gut sehen können (im Gegensatz zu den halbblinden Wespen). Von daher kann ich mir wiederum gut vorstellen, daß sie dich in ihre Verwandtschaft aufgenommen haben 🙂

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