Blaumeisen und Nachtkerzen standen bisher für mich in keiner Verbindung, bis ich am Sonntagvormittag aus dem Fenster sah und bemerkte, dass die cleveren kleinen Blaumeisen schon wieder etwas dazu gelernt haben. Die Blaumeisen Cyanistes caeruleus haben die reifen Samenstände der Nachtkerzen Oenothera biennis für sich entdeckt.
Erst war es nur eine, aber inzwischen habe ich schon mehrere Blaumeisen an verschiedenen Stellen im Garten dasselbe tun sehen: die hohen Stängel herauf und herunterkletternd in den vielen kleinen Samen-„Tütchen“ herumstochernd.
Bis dahin waren die einzigen Gäste im Garten, die sich für diese Sämerei interessiert hatten, ein Trüppchen Birkenzeisige im vorigen Winter gewesen > hier . Während insgesamt drei Wintern, seit sich die Nachtkerzen im Garten herumtreiben, habe ich diese Beobachtung mit Blaumeisen (oder anderen Vögeln) noch nicht machen können. Anscheinend ist nicht alles Instinkt und selbstverständlich, was Blaumeisen als Futter erkennen.
Im Web gibt es zu „Blaumeisen + Nachtkerzen“ kaum etwas zu finden, auch wenn der NABU Nachtkerzensamen in seiner ganz allgemeinen Liste geeigneter Wildpflanzen zum Selbstsammeln von Winterfutter für Wildvögel aufzählt. Leute aufzufordern, für die Gartenfütterung daheim den Vögeln in der Landschaft das Futter wegzusammeln – gute Idee?
Nachdem ich fertig war mit Kopfschütteln fand ich endlich bei Dagehtwas, dass bei ihr im Beitrag > Die rätselhafte Rosettenpflanze – Teil 3 auch die kleinen Cleverle mit der blauen Mütze an den Nachtkerzen zugange waren.
Auf jeden Fall sind die Nachtkerzen mit ihrer unermüdlichen Kraft, Insekten und Vögeln Nahrung zu bieten und dem Auge immer noch Blüten, wenn andere Blumen schon aufgeben, einer der Hauptgewinne in meinem Garten, da ist mir gleich, ob Zier- oder Wildpflanzen, bereits seit der letzten Eiszeit in Europa heimisch oder erst „nach Kolumbus“.
Foto vom Vormittag des 28. Oktober, im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
farblich ist sie ja sehr gut angepasst an die umgebung, zuerst dachte ich: ein suchbild. und hab die meise doch gefunden. 🙂
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Stimmt, je nachdem, wo die Blaumeisen sitzen, können sie bunt oder unscheinbar wirken.
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all ihre farben finden sich in der umgebung wieder: das gitter im hintergrund ist, auch die steine, wie das grau/anthrazit ihres federkleides, das (letzte) grün der nachtkerze (?) ist dasselbe, wie das gelb-grün ihrer federn (finde ich). sehr harmonisch aufeinander abgestimmt. 🙂
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Als wären sie sich dessen bewusst, die Blaumeisen.
Alle Pflanzenteile auf den Fotos sind Nachtkerze.
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ja, also da gibt es ganz spezielle designer, die haben sich darauf spezialisiert, die vögel, entsprechend jahreszeit und umgebung, ein neues desingerkleid zu verpassen, farblich 1 a zur umgebung angepasst. kostet natürlich was, klar. aber wie man sieht, das geld ist gut investiert. 🙂
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Das ist eine interessante Beobachtung. Hier sehe ich recht viele Nachtkerzen, habe allerdings noch keine Vögel daran gesehen. Ich liebe diese gelben Blüten, sie wirken exotisch…
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Blühen sie bei dir noch ein bisschen, Nadia? Hier bekommen die hochgewachsenen, mit Samen“tütchen“ dicht besetzten Stängel oben immer noch neue, kleine, gelbe Blütenkrönchen.
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Hier blühen sie noch, also in Ostbayern. Insbesondere an einem Bach in der Nähe. Ich nehme, an, es sind die letzten Tage. Übrigens hat heute Nacht der Wind mein Futterhaus umgeworfen! Das muss ich heute wieder aufbauen 🙂
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Sie haben bei mir in den vergangenen beiden Wintern zuvor noch bis in den Dezember geblüht, auch Frost zum Trotz, aber bei dir ist es sicher bald wieder viel winterlicher als bei uns.
Meine Häuschen stehen deshalb auf steinbeschwerten Gestellen, so wie > hier, weil wir in der ersten Reihe zum immer windigen Feld stehen.
Die Ständer mit den Anhängern sind mit 5 Punkten im Boden verankert, letztes Jahr definitiv sturmerprobt. Da hatte ich dir Häuschen noch dort mit angehängt, wie > hier zu sehen, aber ich glaube, wie es jetzt ist, stehen sie ruhiger.
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Danke für die Information. Ich werde mir wohl auch etwas einfallen lassen müssen. Bisher hat es allen Stürmen getrotzt…Bei uns ist es gerade gar nicht winterlich, wir wohnen ja in der Ebene unweit von Passau…Das Thermometer auf der Terrasse zeigt gerade 22 Grad!!! Im Bayerischen Wald (auch nicht weit von hier) hat es allerdings schon geschneit…
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Hier war es heute morgen / vormittags auch überraschend sonnig und warm gewesen, zum Glück, weil ich mir den Vormittag für die notwendige Friedhofsbehübschung reserviert hatte. endlich mal wieder ohne Jacke und Mütze. Inzwischen ist es wieder aber ins quasinovemberlich kalte Grau zurück gewechselt.
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Ja, bei uns genauso, ich nehme es inzwischen wieder zurück, das mit dem warmen, sonnigen Wetter 🙂
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Kalt, windig und regnerisch, wobei ich den Regen sehr begrüsse und darum ist das auch nicht gejammert 🙂
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Genau, ich auch!
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Ich habe sie auch stehen lassen in meinem Garten in der Hoffnung, dass sie von Vögeln genutzt werden. Bisher nicht, aber vielleicht kommt das ja noch.
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Mir scheint, die Vögel müssen es wirklich erst kennenlernen. Ansonsten vermehren sich die Kerzen eben noch ein bisschen und erfreuen vorläufig nur die Insekten. Allein dafür sind sie ja schon super. Und wenn es einem mit der Vermehrung zu viel wird, dachte ich bei mir vor dem Meisenerlebnis schon daran, einen Teil der Samenstände abzuschneiden und auf einem Tuch auszuklopfen, damit ich die Saat direkt ins Futterhäuschen streuen kann.
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Das ist eine gute Idee. Bei mir vermehren sie sich wie wild, sie als Futterlieferanten zu nutzen, darauf bin ich so noch nicht gekommen.
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Die sind schon ganz ordentlich vermehrungsfreudig, wie Wegwarte auch. Die Samen werden bei der auch gern direkt von der Pflanze gepickt, aber wenn man es gern ordentlicher hätte, kann man die reifen Stängel auch abschneiden und ausklopfen, oder als Ganzes bündeln und aufhängen. Ich lasse sie aber momentan noch beide „natur“ stehen. Dieser Sommer war so gar kein Wachstumssommer.
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Ordentlich muss es in meinem Garten nicht sein. 😊 Dass die Wegwarte sich vermehrt, hoffe ich sehr – bisher leider nicht.
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Hast du sie schon länger? Im ersten Jahren wurden sie mir von Wühlmäusen weggeknabbert, aber inzwischen sind die Wurzeln anscheinend schon so stark, dass es nichts mehr ausmacht. Es sind richtige Büsche geworden und überall zeigen sich Jungpflanzen, die ich oft aussteche und umsetze.
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Jetzt im zweiten Jahr. Große Büsche sind es wohl schon. Aber Ich warte noch auf den Nachwuchs.
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Am Anfang kann man sie leicht mit Löwenzahn verwechseln.
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Und mit Pippau, oder? Da hatte ich mich über so manches Pflänzchen gefreut, und dann kam Gelb statt Blau…
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Da gibt es einige, die sich ähneln. Die Blättchen von den Wegwarten sind aber eigentlich die dunkelsten. Zumindest, wenn sie sonnig stehen.
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Da muss ich dann drauf achten. Denn die Wegwarten finde ich wunderschön und kann (noch) nicht genug davon haben.
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Gleichfalls. Die Insekten und Vögel lieben die Blüten und Samen, und ich das Blau.
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Und sie blühen so lange, hier war in der letzten Woche noch eine Blüte zu bewundern.
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Je kälter es wird, desto dunkler wird ihr Blau. Hier sind auch noch einige Blüten vorhanden, die bloss wegen des Wetters kaum noch aufgehen.
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Das habe ich noch nicht bemerkt. Ich werde darauf achten.
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Ich freue mich immer wie clever und damit anpassungsfähig die kleine Blauen sind.
Bisher habe ich immer davon abgesehen, draußen Vogelfutter zu sammeln. Das würde dann ja vor Ort fehlen.
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Genau das ist auch meine Ansicht. Absurd in dem Zusammenhang, dass man in einem Atemzug auf der Webseite auch wieder die Wildvogelfütterung der Standvögel für falsch erklärt, weil durch die gestärkten Stammgäste die erschöpften Zugvögel benachteiligt würden – zuhause im Garten fallen auf ein mal Zugvögel ein, obwohl draussen in der freien Landschaft so viel Futter ist, dass es ausreicht, um zum Sammeln von Gratisfutter zu dienen? Gerade von einem Naturschutzbund erwarte ich mehr Logik.
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Danke für´s Verlinken! Als ich bei mir die Meisen an den Samenständen der Nachtkerzen beobachtet habe, habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht, dass das was besonderes sein könnte. Aber klar! Eigentlich kommt diese nordamerikanische Pflanze ja gar nicht bei uns vor! Die Meisen müssen also wohl gelernt haben, dass es dort ordentlich was zu holen gibt.
Dein Kopfschütteln über die NABU-Empfehlung kann ich sehr gut verstehen. Wenn es denn in Feld und Flur schon Samenfutter für die Vögel gibt, sollte man das nicht auch noch absammeln. Das Problem ist ja, dass es zu wenig ist! Also muß man dazugeben, nicht umverteilen. Komische Logik vom NABU. Da haben die Vogelspezialisten Großbritanniens uns echt was voraus.
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Stimmt, letzteres ist mir auch schon aufgefallen. Mir kommt vor, „die Deutschen“, obwohl ich Verallgemeinerungen nicht wirklich gutheissen, haben eine stärkere Tendenz zum allgemeinen Massregeln, auch wo es um Natur geht, die doch ständig in Bewegung und Veränderung sein sollte, um eine Chance auf einen allgemeinen Fortbestand zu haben. Die vom Menschen ursurpierte „Krone der Schöpfung“ haben manche „Naturschützer“ jedenfalls immer noch auf.
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