Wieder der Amsel-Apfel

Auch heute liess sich wieder die verschiedene Auffassung der Amseln Turdus merula vom Verspeisen eines Apfels beobachten. Das Männchen ist links untereinander auf der heutigen Bildtafel zu sehen, das Weibchen rechts:

2019-01-26 LüchowSss Garten Amseln (Turdus merula) männlich u. weiblich mit Apfel (1x4)

Die Bilder des schwarzen, gelbschnabeligen Amsel-Männchens sind zuerst entstanden, bald nach dem Auslegen der Apfelhälfte.
Nach den Fotos von gestern wird es kaum jemanden wundern, dass ich zwar den Apfel mit der Schale nach unten, dem Fruchtfleisch nach oben bereitgelegt hatte, aber der Amslerich hat ihn als erste Handlung mit energischen Schnabelhieben hochgeworfen und umgedreht.
Man könnte zu seinen Gunsten annehmen, er wollte ihn lieber auf die glatten Fläche drehe, damit er nicht so schaukelte, wie auf der Rundung, aber so verhielt es sich nicht. Statt zufrieden für seine Mahlzeit ein Loch hinein zu hacken und das dann durch Picken und Fressen zu vergrössern, wurde der Apfel immer wieder recht weiträumig herumgeworfen, ganz und gar unsystematisch.
Ganz anders der Vergleich mit dem Vorgehen der weiblichen Amsel. Sobald das braune Weibchen nach all der Show den Apfel übernommen hatte, wurde der nur noch ein einziges Mal umgedreht, nämlich mit der gerundeten Seite, der Schale nach unten. So zurechtgelegt, wurde dann vom Amsel-Weibchen das Fruchtfleisch wie aus einem Napf herausgepickt, der sich dabei nur minimal vom Fleck bewegte.

Fotos vom Vormittag des 26. Januar 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte anklicken.

14 Gedanken zu “Wieder der Amsel-Apfel

        • Es wäre so schön, wenn es eine Erklärung gäbe, die irgendwie eine praktische Bewandnis hätte, aber auch die ist es nicht. Die Äpfel sind ganz normal-frische aus dem Laden, die ich auch gerade esse, und ich kann mehlige Äpfel nicht leiden.
          Wobei das ein interessantes Thema ist, ein ganz anderes, allerdings.
          In meiner Kindheit sind wir im Herbst immer mit der ganzen Familie inklusive der Oma zur Obstplantage gefahren und haben verschiedene Apfelsorten gekauft, zum Einlagern im Keller. Dann wurde probiert und die Oma wollte immer die Ingrid-Marie, die heute keiner mehr kennt, weil die so schön mürbe-lockeres Fruchtfleisch hatten, meine Mutter Prinzenäpfel und Boskoop und mein Bruder und ich so altmodische kleine Cox-Orange, wie es sie heute auch nicht mehr gibt. Die modernen gleichen Namens sehen ihn gerade noch etwas ähnlich und schmecken viel weniger intensiv. Die Ingrid-Marie damals wurde nachher, wenn sie lange gelegen hatten, (für mich grässlich) mehlig.
          Nur mal so , eine Erinnerung zwischendurch – danke für das Stichwort, Gerhard 🙂

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          • Mehlige Äpfel kann ich auch nicht ausstehen!

            Ebenso geschmacklose Bananen.
            In Mexiko 1996 verkauften kleine Jungs ein kleines Bündel Minibananen für etwa eine Mark. Diese kleinen Bananen schmeckten wirklich klasse.

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            • Diese kleine Sorte ist fantastisch. Ab und zu gibt es die bei uns auch, für Unsummen. Aber auf den Kanaren, Festlandspanien und in Frankreich sind sie häufiger – das war mir dann auch immer ein besonderer Genuss.

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            • Hier werden die kleinen Bananen jetzt überall in den Obstläden verkauft – neben den großen importierten. Sie kommen meist aus Kretahm und schmecken tatsächlich sehr sehr gut. Mir jedenfalls. Ob auch den Vögeln, weiß ich nicht. Momentan versuche ich grad herauszufinden, wer sich an meinen Äpfeln sättigt, die ich draußen auf dem Balkontisch lagere, Einer ist schon halb leergefressen, aber gesehen habe ich noch niemanden.

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              • Das ist ja wunderbar, Gerda, dass diese leckeren Banänchen bei dir sogar zum regionalen Obst gehören.
                Meinst du, es ist ein kletternder Apfelliebhaber oder ein geflügelter auf deinem Balkon ? Vielleicht erwischt du denjenigen ja mal in flagranti 🙂

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    • Es scheint hier so, aber er hat sicher auch Gründe, die auf ihre Weise Sinn machen. Vielleicht hofftt er wirklich, da sei eine Raupe drin und die Männchen sind auch bei den Amseln stärker fleischfixiert?

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