Weil sie bisher bei uns noch kaum zu sehen sind, ist für mich momentan auch das Erscheinen einer Mistbiene oder Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege Eristalis tenax noch etwas Besonderes:
… wie hier das an seinen eng zusammenstehenden Augen erkennbare Männchen auf der Winterheide Erica carnea, denn schliesslich waren im vorigen, von Sommer bis in den Winter hinein trockenen Jahr 2018 ihre auf Schlamm, Jauchegruben, Pfützen und tümpelhafe Gewässer angewiesenen Fortpflanzungsbedingungen bei uns denkbar schlecht, es war ja alles ausgetrocknet.
Die Imagines fliegen normalerweise von März bis Oktober, aber auch an warmen Wintertagen. Vielleicht kam ihnen der vergangene, doch recht warme Winter als Glücksfall entgegen; ein Männchen kann eigentlich nur ein „Neuling“ sein, denn zu überwintern ist den Weibchen vorbehalten. Andererseits gehören Mistbienen zu den saisonalen Wanderinsekten, sogar mit Überquerungen von Gebirgen, was man einer solchen Art irgendwie gar nicht zutrauen möchte. Wo immer diese Mistbiene also herkommen mag, aus einem hiesigen Tümpel oder weitgereist; sie ist etwas Besonderes!
Fotos vom Mittag des 22. März 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
ich hab sie gesehen, ausruhen, erholen, Kraft sammeln für die neue Woche, das wünsche ich dir
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Ja, so in der Sonne sitzen und wohlsein lassen – vorbildlich! 🙂
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danke, es wird schon werden
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das sind ja interessante Informationen. Eine Wanderbiene – so was hab ich noch nie gehört. Ich bewundere die Wissenschaftler, die durch ihre sorgfältigen Beobachtungen solche Aussagen möglich machen. Und dir danke ich, dass du deinen Teil dazu beiträgst, dass wir nicht dumm und oberflächlich in die Natur schauen. einen schönen sonntag wünsche ich dir! Gerda
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Danke, Gerda! Eigentlich handelt es sich um eine Schwebfliegen-Art, was mich noch mehr erstaunt. Von Fliegen erwarte ich eigentlich gar keine derartigen „Leistungen“, während zumindest Honigbienen mit ihrem Schwärmen und gezielten Auswandern aus dem alten Stock solch orientiertes Handeln näherliegend scheinen lassen.
Der Wikipedia-Artikel über die „Mistbiene“ beschreibt sogar Wanderungen dieser Fliegenart über die Pyrenäen.
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Bis vor ein paar Jahren kannte ich die gar nicht, nur den Namen… und Mistbiene war bei uns früher ein Schimpfwort für zickige Mädchen.
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Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege ist als Schimpfname auch wirklich ungeeignet.
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🙂
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Danke für die feinen Infos! Hübsches Tier!
Bemerkung am Rande: früher nannte unser Vater meine Schwester und mich entweder Mistbienen oder Kanalratten.
Gruß von Sonja
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Kein Wunder, wenn sich bei den Töchtern eine Neigung zu zierlicherem Wortschatz manifestiert.
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Ich finde sie recht sympathisch und endlich mal eine Schwebfliege, die genug Fläche bietet, um sie einzuordnen 🙂 Ich glaube sogar welche von den noch kleineren Schwebfliegen wandern über die Alpen. Irgendwie unvorstellbar. Aber vielleicht schweben sie auch „nur“ mit den Aufwinden…
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So, wie die das bei Wikipedia beschrieben haben, scheint es ihnen möglich, aktiv nach den günstigsten Umständen zu suchen.
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Denen liegt das im Blut, was wir uns mühselig aneignen müssen…
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