Er ist zwar hellrot und schwarzgepunktet, aber sieht schon auf den ersten Blick anders aus, als die gewohnten Marienkäfer, etwas länglicher und so flach! Der erste Marienkäfer, den ich in diesem Jahr zu sehen und fotografieren bekommen habe, war ein Veränderlicher Marienkäfer bzw. Variabler Flach-Marienkäfer Hippodamia variegata:
Während sich „flach“ in jedem Fall selbst erklärt, weiss man nicht von allein, was an ihm veränderlich oder variabel sein könnte, bis man in der Beschreibung liest, dass die Art sich nicht auf eine stets gültige Anzahl von Punkten festlegt, sondern auf zwei Varianten, mit jeweils drei oder jeweils sechs Punkten pro Seite. Entdeckt habe ich ihn auf einem der grünen Blättern zwischen den himmelblauen Blüten des Frühlings-Nabelnüsschen Omphalodes verna :
Ob der Variable Flach-Marienkäfer dort unten nach Blattläusen gesucht hat, oder ob er von der Grünen Rose darüber dorthin geraten war, liess sich nicht erkennen, ich sah an beiden keine Blattläuse. Das war auch im vorigen, trockenen Sommer und Herbst das Problem der Marienkäfer, dass ihnen die Nahrung fehlte, so dass ich voriges Jahr fast keine Marienkäfer gesehen habe, weder im Garten, noch ausserhalb. Ich hoffe in ihrem Sinne, dass es in diesem Jahr besser um die Blattlauspopulation bestellt ist, denn das ist schon ein befremdliches Gefühl, ohne Marienkäfer zu sein.
Fotos vom Mittag des 30. März 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Das obere Foto ist eine naturgegebene Version der Grundfarben. Vielleicht rührt daher die große Wirkung. Auch die Grün-Blau-Farbkomposition darunter ist m.E. perfekt.
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Darüber hatte ich bisher nicht nachgedacht, aber vielleicht liegt es daran, dass ich sie als so positiv empfinde.
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Vieles läuft unbewusst ab. Maler wussten schon sehr früh über die Wirkung benachbarter Farben bescheid.
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Bei mir sind beim Balkon aufräumen auch einige dieser hübschen Käfer aufgetaucht. Verblüffend, wie sie das letzte Jahr überstanden haben. Denn Blattläuse gab es hier auch nicht.
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Es wird für dieses Jahr jedenfalls interessant, denn wenn du auch eher so ungewöhnliche Marienkäfer gefunden hast, und ich letztes Jahr im Spätsommer auch nur noch eine andere, nicht so geläufige Art als Einzeltierchen, einen Dreizehnpunktiger Sumpfmarienkäfer (Hippodamia tredecimpunctata) auf der Suche nach einer feuchten Stelle, vor diesem hier – welche Arten werden sich dann schneller vermehren, wenn sie können, wenn die anderen anscheinend nicht vorort sind?
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Wir hatten eine sensationelle Waldhonigernte (im höchten Norden sehr selten) von den Bäumen, und Waldhonig sammeln die Bienen ja nunmal von Blattläusen, also hatten wir offenbar sehr viele, obwohl wir sie nicht zu Gesicht bekamen. Vielleicht wars bei Euch ja ähnlich, daß die Baum-Läuse durchaus da waren!?
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Das mag in ca. 5 km Entfernung der Fall gewesen sein, dort gibt es ein paar kleine, vorwiegend aus Kiefern, Eichen und Birken bestehende Mischwälder, zwischen Dörfern gelegener „Bauernwald“, den man jeweils in einer halben Stunde von einem zum anderen Ende durchqueren kann.
Für grösse, zusammenhängendere Waldgebiete muss man weiter fahren, die finden sich erst in 20 bis 30 km.
Aber es entzieht sich nicht nur meiner Kenntnis, sondern auch der Erreichbarkeit meines täglichen Erlebnisumfeldes, um das es geht.
Wenn ich in meinem giftfreien Garten keine Marienkäfer mehr habe, obwohl es genug potentielle“Läusepflanzen“ gibt, ist das die alarmierende Veränderung des von mir beobachteten Biotops – um es mal etwas hochtrabend aber zutreffend zu formulieren.
Wie immer ist es erfreulich, trotzdem von anderswo gute Nachrichten zu erfahren, denn irgendwoher müssen ja zukünftige Elterntiere der vermissten Arten wieder herkommen, und wenn man Glück hat, aus nicht allzu grosser Entfernung.
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Ich wollte auch bloß die Möglichkeit ansprechen, daß Läuse (und mit ihnen die Käfer) sich evtl außerhalb des Sichtfeldes aufgehalten haben – es reichen ja zwei, drei große Bäume, um viele Blattläuse, die ihre Säfte mögen, und mit ihnen Florfliege, Marienkäfer und Co zu ernähren.
Aber davon mal weg – ich empfinde die Situation auch als alarmierend. Und auch ich sehe seit vielen Jahren nur noch wenige bis keine Marienkäfer mehr in meinem Garten. Rote Arten seltener als die beige-schwarzen, und wenn rote, so meist die asiatischen.
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Ja, das stimmt ja in dem Fall auch. Grosse Birken hätte ich auch anzubieten gehabt, Hasel, Rosen und so weiter, was halt sonst gern grosszügig verlaust. Ich fürchte, die Feldrandlage und allzu begeistert spritzenden Landwirte spielen da mit hinein. Ich hätte mich ja sogar über die eine zeitlang in ihrer Menge geradezu bedrohlich wirkenden Asiatischen Marienkäfer gefreut, und dass nicht einmal die da waren, ist , genau wie du gerade geschrieben hast, so besorgniserregend.
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Superschöner Farbkontrast!
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Er hat anscheinend ein Gefühl dafür 🙂
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Flach-Marienkäfer?? Wieviele Arten gibt es denn noch? 250 in Europa, las ich gerade. Mein Gott. Witzig, habe ich noch nie gesehen.
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Ein weites Feld. Mit den Jahren sind mir schon einige verschiedene begegnet. Wenn man auf der normalen Webseitenansicht unter meinem Artikel in den Schlagworten z.B. > „Coccinellidae“ anklickt, bekommt man schon auf der Übersicht, ohne einen Artikel einzeln anzuklicken, mehrere verschiedene zu sehen, die ich im Blog „gesammelt“ habe.
Ich glaube, bei den roten mit schwarzen Punkten muss man sich erst bewusst machen, dass es Unterschieden geben kann, um ganz genau hinzusehen, sonst denkt man nur flüchtig „Marienkäfer, Häkchen dran!“
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Ich werde noch mal gucken kommen 🙂
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