An der Eiche erwischt: die Gemeine Bodenwanze Rhyparochromus vulgaris, obwohl sie eigentlich in Nordeutschland nur selten vorkommen soll. Vor allem im Westen, heisst es, gingen nur wenige Funde über die Mittelgebirgsgrenze hinaus. Das Wendland ist wohl noch nicht zu nördlich aber dafür östlich genug, und die sich lösende Rinde und Spalten der abgestorbenen Eiche hatten im Herbst das ideale Winterquartier für die Imagos zu bieten. Nun hat die Sonne sie hervorgelockt. Frühling ist Paarungszeit.
Weil sie so schreckhaft sind und ständig zwischen den Rindenuntiefen herumgewuseln, genügen die Fotos gerade zum Notieren und Bestimmen. Diese graubraun und schwarz mit ein paar hellen Abzeichen gemusterten, länglichen Wanzen bemerkt man meistens erst mit leichter Begriffsstutzigkeit auf der Baumwinde, wenn sie sich gerade bewegt haben und schon wieder verschwunden sind, ein dem „Aha!“ vorgeschalteter „Hä?“-Effekt.
Noch weniger als die rotschwarzen, aber sonst in der Körperform ähnlichen > Feuerwanzen werden sie wahrscheinlich wohl nur selten auch „schön“ gefunden, da macht das nichts.
Weil sie als Winterdomizil aber auch gern in Häuser eindringen, machen sich viele Menschen Sorgen, es könnte sich um Holzschädlinge handeln – das ist überhaupt nicht der Fall, weder in den Bäumen noch im Haus.
Sie sind, genau wie die Feuerwanzen, ausschliesslich am Aussaugen von Pflanzensamen interessiert, nicht an den Säften der Pflanzen selbst. Nur haben sie ein viel breiteres Artenspektrum auf dem Speiseplan als die linden- und hibiskusorientierten Feuerwanzen oder auf Nadelbäume fixierte Verwandtschaft. Die Gemeinen Bodenwanzen haben z.B. die Samen von Beifuss, Brennnesseln, Erdbeeren, Ulmen, Pappeln … und einiges mehr zum Fressen gern, ausserdem haben sie gern eine aufgelockerte Vegetation als Lebensraum, mit geeigneten Bäumen als Winterquartiere in der Nähe. Auf diese Weise gibt es für sie viele Möglichkeiten in Wildnis und Kulturland gleichermassen.
Fotos vom Mittag des 30. März 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Mehr lesen über die Gemeine Bodenwanze Rhyparochromus vulgaris > bei Wikipedia und
Die Zeichnungen sind oft ganz hübsch finde ich.
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Ja, diese grafischen Muster haben was von Afrikanischer Kunst oder Holzintarsien, Stoff- oder Teppichmustern und so weiter.
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Genau 🙂 Wahrscheinlich haben sich die Wanzen bei der Wahl ihrer Garderobe von einem Teppichhändler inspirieren lassen ^^
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Vermutlich ein fliegender Händler.
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^^ Kreisch!
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Volgens mij bent u hoogleraar biologie … Zelden iemand ontmoet die zo harstochtelijk met wantsen, kevertjes en klevertjes heeft gestoeid … * http://www.friedablog.wordpress.com * Amsterdam, 1 april 2019 *
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Bedankt, Elfriede. Het is als het eten van chocolade: als je eenmaal geïnteresseerd bent, kun je niet stoppen 🙂
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