Bilder-Sammelsurium entlang des Weges

Um von Papenburg im niedersächsischen Emsland zum niederländischen Amsterdam zu kommen, hatten wir sowohl einen Schönwetterplan als auch eine Regenwetter-Alternative dazu.
Zum Glück schien die Sonne und wir konnten den Trödelkurs durch die Provinzen Groningen und Friesland nehmen, Richtung Leeuwarden und den Abschlussdeich. Hier ist einiges von dem unterwegs fotografierten, meist leider unbestimmten Sammelsurium entlang des ersten Weg-Abschnittes zu sehen, zuerst eine bemerkenswerte Insel:

Die mit der Skulptur ‚De Zeewijzer‘ aus zum Teil im Wind beweglichen Schifffahrtszeichen auffällig dekorierte Verkehrsinsel im Kreisverkehr beim Dorf Weiwerd befindet sich an der Landstrasse N991 kurz vor Farmsum, beides Teile der Gemeinde von Delfzijl am Dollart in der Provinz Groningen. ‚De Zeewijzer‘ stammt vom Metall-Künstler Herbert Koekkoek. Mehr darüber kann man auf der > hier verlinkten Webseite lesen.


Zu der folgenden kleinen 3er-Galerie kann ich auch noch Ortsangaben liefern, denn wir hatten das Auto auf dem Commandementsplein in der Nähe der Zentrumskirche von Delfzijl abgestellt, um ein bisschen umher zu bummeln. Den schneidend kalten Wind, der die Lust auf Herumspazieren leider vorschnell beendete, muss man sich dazu denken.

Das Standbild mit den beiden Feuerwehrleuten auf dem ersten der drei Bilder befindet sich an der Schoolstraat, leider habe ich nichts Näheres dazu im Web gefunden.
Unweit davon steht die grosse > Windmühle ‚Adam‘ aus dem 19. Jh.; diese hatte ursprünglich einen Platz als Poldermühle bei Bedum. Erst 1875 kam ‚Adam‘ als Mais- und Schälmühle auf diesen Platz am Molenberg von Delfzijl, beendete seine Mühlenarbeit Anfang der 50er Jahre, wurde anschliessend restauriert und beherbergt nun in der Unterkonstruktion eine Kunstgalerie.
Das schnuckelige Haus mit der Inschrift ‚Anno 1885‘ mit dem noch kleineren Häuschen daneben entdeckte ich auf der Singel. Wenige Häuser weiter polierte eine fröhliche alte Dame im pastellfarbenen Pullöverchen und mit wehenden Löckchen ihre Fenster, während ich in fleecegefütterter Jacke und mit einer Mütze auf dem Kopf nur noch an das warme Auto dachte.


Nach dem winddurchpusteten Delfzijl-Aufenthalt fotografierte ich nur noch während der Fahrt über die Landstrassen, und nur zum nächsten Bild kann ich noch eine genauere Beschreibung abgeben: neben der Landstrasse N360, hinter den noch kahlen Bäumen mit rundlichen Krähennestern, steht die Kirche von Tjamsweer aus dem 16. Jh; das Kirchendorf ist heutzutage Teil der Gemeinde Appingedam in der Provinz Groningen.

Den Wikipedia-Eintrag zu Tjamsweer lesen finde ich historisch interessant und habe ihn deshalb Googledeutsch übersetzt > hier verlinkt. Sicher ist es oft schade, einfach ahnungslos irgendwo durchzusausen, aber dem Gesehenen, wenn es möglich ist, hinterherzulesen ist für mich ein Teil der Reise und macht mir immer wieder Freude.
Solche Ansammlungen von Krähennestern in hohen Bäumen sah ich übrigens auf der weiteren Fahrtstrecke häufiger, ausserdem eine Vielzahl von weidenden Kühen und Schafen, Kiebitzen, Gänsen und Schwänen auf von Kanälen durchzogenen grünen Weiden. Fotos habe ich keine davon, aber erwähnen möchte ich es doch.


Die drei Bilder der unteren Galerie sind ebenfalls aus dem fahrenden Auto fotografiert, zeigen typische Hausformen an der Landstrassen N355 zwischen Groningen und Leeuwarden, das zur Provinz Friesland gehört. Dabei hat der hintere Teil des Gehöfts ein tief heruntergezogenes, meist mit Reet gedecktes Dach und weisse Schwäne schmücken das Eulenbrett / Uilenbord, das zur Belüftung dient und oft eine Öffnung für kleinere Eulen bietet; es gilt als typisch für friesische Bauernhäuser. Zur Strasse hin steht ein mit Dachpfannen gedecktes Wohnhaus davor, das manchmal kleiner ist, aber immer schmuck anzusehen, mit weissen und farbigen Verzierungen.

Die genaueren Standorte dieser Häuser habe ich leider nicht notiert und deshalb vergessen. Wer eine Karte ansehen möchte, findet die gut 90 km umfassende Route über die N355 als > Link zu GoogleMaps. Die Fotos im Beitrag sind alle vom Vormittag des 9. April 2019, aufgenommen zwischen Delfzijl in der Provinz Groningen und Leeuwarden in der Provinz Friesland / Fryslân in den Niederlanden. Zum Vergrössern bitte die Bilder anklicken.

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21 Gedanken zu “Bilder-Sammelsurium entlang des Weges

    • Danke, Sonja! Nie gesehene, unerwartete und unbekannte Orte – immer gern, aber für meinen badisch-windabholden Begleiter hat Wind auf der Skala der Unannehmlichkeiten einen ganz anderen Stellenwert, als für mich norddeutsches Tieflandgewächs.

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  1. So viele schöne Häuser! Ja, reisen ist wunderbar, wenn alles gut geht werde ich ab 17. Mai wieder unterwegs sein – mir gefällt, dass du dir Notizen machst. Ich kann mich auch oft nicht genau erinnern wo ich was gesehen und aufgenommen habe. Das merke ich mir.
    Liebe Grüße
    Ulli

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    • Danke, Ulli! Dann wünsche ich dir eine schöne Reisezeit.
      Früher, als man seine Wege nicht im Netz nachvollziehen konnte, hatte ich akribisch Fotonotizen geschrieben, weil ich auch ganz anders gereist bin, aber wenn man mal irgendwann mit Kindern unterwegs ist, hat man anderes zu tun, und auf einmal lernt sich das Freisein vom Aufschreibenmüssen genauso wie umgekehrt die allzu genaue Notizenschreiberei.

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    • Wat lief … Ik ben blij, dat u van Nederland hebt genoten. Wen ich mit Deutsche Toeristen rede, sage ich: „Jezus lief über das Wasser, wir fahren … Sie fotografieren mich dan, finden die camera grosse klasse … Sie sind dann auch von meine alter und wir verstehen uns. Kortom: Altijd leuk om met Duitse toeristen te praten …, gezellig. Amsterdam, donderdagnacht 18 april 2019, 3.15 uur … * http://www.friedabblog.wordpress.com *

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      • Ik heb het altijd leuk gevonden in Nederland, voor zover ik het heb gezien.
        De jonge toeristen en de bejaarden, dat zij hun grootouders kunnen zijn (inclusief mij, als ik het goed vind), die mij nu opvallen door uw opmerking tot later duidelijk, zijn waarschijnlijk de ‚meest typische‘ Duitse bezoekers. Als ze al komen, moet je zien dat een inlander vastbesloten is dat je er tenminste plezier mee kunt hebben. Ik kan dit alleen maar begrijpen van mijn tijd aan het Neusiedler Meer bij Wenen in Oostenrijk, maar niemand komt naar mijn kleine dorp, dus geen snelweg, geen luchthaven ….

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  2. Schöne Bilder mit tollem blauen Himmel! Zum Glück sieht man den kalten Wind nicht, brrr. Es war ja wirklich heftig. Handschriftliche Reisenotizen sind zwar prima, aber wenn man hinterher noch gucken und vielleicht sogar noch mehr Interessantes finden kann, ist das doch auch schön 🙂

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  3. Hatte unlängst ein Filmchen aus meinen Hamburgfotos vom November gezeigt.
    Da war auch eine Wandmalerei dabei, an sie sich niemand erinnern konnte. Ich hatte das gute Stück aus dem fahrenden Bus heraus fotografiert. 🙂

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