Sonniger erster Abend im Garten

Nach dem ersten Regen-Rundgang durch den Garten gleich nach der Ankunft und den Handyfotos vom Beitrag zuvor zeigte sich glücklicherweise wegen des starken Windes am frühen Abend so um halb sieben herum noch einmal die Sonne am blauen Himmel und gab mir die Gelegenheit zu einer weiteren Begrüssungs-Runde durch den Garten:

Auch dem blühenden Flieder merkt man die Wettererlebnisse der vergangenen beiden Wochen an, ganz scheckig sieht er aus. Die Zweige des Goldregens wurden vom Wind genauso gezaust wie bei den Fotoversuchen für das > Garten-Intermezzo vor der Abreise, als ich ihn kaum fotografieren konnte, und für Insekten war auch gestern Abend zuviel Wind. An der Eiche hatte sich die Dreispitzige Jungfernrebe nun doch endlich zu erwachen bequemt. Ich hatte schon Bedenken, die Trockenheit habe auch ihr allzu sehr zugesetzt und die Rinde würde schneller vom abgestorbenen Stamm fallen als der Wilde Wein es in die Höhe schaffte. Aber so bin ich erstmal erfreut und beruhigt.

Ausser ein paar Blattläusen auf dem Salbei neben der Ringelblume waren keine Insekten zu sehen. Diese Blattläuse sind aber durchaus willkommen, denn wie weiter unten zu sehen ist, wissen die Meisen sie als Nahrung für ihre Brut sehr zu schätzen, und schon Ende April sah ich sowohl die im gelben Nistkasten eingezogenen Sumpfmeisen als auch Kohl- und Blaumeisen fleissig darin herumpicken, wie auch in den Apfelbäumen, wo es anscheinend auch etwas zu erbeuten gab. Inzwischen sind die meisten der Apfelblüten verblüht, es gibt nur noch ein paar. Aber die verschiedenen Zierquitten-Sträucher tragen immer noch rote Blüten, einer davon besonders schöne grosse, wie auf dem rechten Foto zu sehen.

Viele Apfelblüten sind bereits verblüht, auch die später eingesetzt haben. Aber es zeigen sich verschiedentlich auch schon Fruchtansätze und zeugen von den erfolgreichen Bestäubungen durch die vielen Sandbienen dieser Saison, etliche Honigbienen und verschiedene Hummelarten waren aber auch daran beteiligt. In diesem Jahr sieht es an den meisten Obstbäumen bisher sehr positiv aus. Hoffentlich bringt nicht wieder ein allzu trockener Sommer die guten Ansätze zu Fall. Ebenfalls Grund zu grosser Freude ist die inzwischen erfolgreiche Sumpfmeisen-Brut in dem lange Zeit so unbeachtet gebliebenen, gelben Nistkasten, nachdem ich ihn im Winter noch einmal an einen anderen Platz versetzt hatte:

Links sieht man gerade einen der Sumpfmeisen-Elternvögel, der sich mit Futter im Schnabel vorsichtig und etwas umständlich dem Kasten nähert, nachdem er zuerst gezögert hat, ob er es in meiner Gegenwart überhaupt wagen soll. Eigentlich kennen wir uns ja, aber immerhin war ich tagelang abwesend. Also stand ich reglos und drehte nur ganz sachte die Kamera etwas günstiger in die Richtung. Vor dem Ausfliegen nach dem Füttern lugte die Sumpfmeise zunächst ebenso vorsichtig aus dem Kasten, rechts mehr zu erahnen als deutlich zu sehen. Im Kasten piepste es vernehmlich.

Zum Schluss noch ein Bild vom zufrieden wieder in „seinem“ und noch dazu so schönem, saftigem Gras residierenden Bongo, der sicherlich froh ist, wieder zuhause zu sein, nicht nur, weil er Autofahrten nicht sonderlich schätzt, sondern auch, weil er seine Lieblingsplätze und Gewohnheiten doch sehr schätzt, indoors sogar noch weit mehr als ausserhalb, wo ihm neue Gerüche und Bekanntschaften eher angenehm sind, aber zur wahren Entspannung geht nichst über den eigenen Korb, Wohnzimmerteppich und Garten.

Fotos vom frühen Abend des 10. Mai 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Danenberg, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder anklicken!

19 Gedanken zu “Sonniger erster Abend im Garten

  1. Das sieht ja richtig schön bei dir aus. Blauer Himmel und leuchtende Farben . Ich glaube ich bewege mich zZt. in der falsche Richtung☹ Sehr schöne Fotos deiner Blütenpracht.👍

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    • Heute ist das wieder anders, weil es fast keinen Wind gibt. Da bewegt sich bei uns auch das Grau nicht weiter. Aber wer weiss, ob Regenwetter nicht der beste Schutz vor den möglichen letzten Frostattacken der Eisheiligen bietet? Hier bei uns sind diese Tage jedenfalls immer noch ernst zunehmen, hat es in den vergangenen eineinhalb Wochen Frostschäden an Pflanzen gegeben, auch wenn der Klimawandel im Grossen und Ganzen seine deutlichen Spuren hinterlässt.

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  2. Schon beachtlich, was sich in so kurzer Zeit entwickelt hat. Sumpfmeisen sah ich bei uns noch nie. Eine Blaumeise hat gebrütet, hab aber noch nichts von dem Nachwuchs entdecken können.
    Bei uns gibt es wohl viele Kirschen, falls es keinen Sturm mehr gibt. Mehrmals täglich kommen junge Amseln auf die Terrasse und picken das auf, was die Meisen fallen lassen. Nur der Futterzylinder wird noch befüllt, alles andere musste ich entsorgen und das restliche Futter hält sich hoffentlich bis zum nächsten Winter im kühlen Keller.

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    • Die Sumpfmeisen haben sich in den Gärten nahe der Feldmark (und wenn es feucht genug ist, Gräben und Feuchtstellen) anscheinend gute Futtergründe erschlossen. Inzwischen ist es ja leider oft in Gärten besser um die Erfüllung ihrer Bedürfnisse bestellt als ausserhalb. Der Garten gibt nun genug her, ich füttere nicht mehr.

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  3. Man sieht, daß der Regen gut getan hat. Richtig üppig ist es bei dir! Die Sumpfmeisen sind allerliebst. Bei mir gehen die Blaumeisen gerne an den Salbei. Vielleicht brauchen sie „Medizin“ oder Polsterware 😉 Die alte Eiche macht sich gut. Sie bekommt immer mehr „Charakter“, als toter Baum. Bongo sieht sehr zufrieden aus. Heimisches Gras duftet eben besonders gut 🙂

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