Es war der Morgen des 13. April, ein Samstag und noch nicht ganz zehn Uhr, als wir uns auf den Weg zum Muntplein machten, um den bekannten Blumenmarkt entlang der Gracht namens Singel zu besuchen.
Es war noch ruhig in der Keizersgracht, die Sonne war auch noch nicht richtig wach, aber im Unterschied zu den normalen Wochentagen zog bereits ein Boot Wellen über das stille Wasser – für das Foto eine gute Sache.
Durch die schnurgerade Nieuwe Spiegelstraat zoomte ich entgegen der eingeschlagenen Richtung weit hinauf bis zum Rijksmuseum, und so schnurrten die tatsächlichen Entfernungen zusammen wie die Schnur bei dem alten Kinderspiel mit dem singenden, schnurrenden Knopf. Wer es nicht kennt > hier ansehen. A propos Kinder:
In den Niederlanden heisst die niedliche kleine Miffy anders, nämlich Nijntje, so hat ihr Erfinder > Dick Bruna aus Utrecht das Kaninchen in den 50er Jahren genannt. Es gibt viele Schaufenster in Amsterdam, in denen die kleine Kinderbuchfigur als Souvenir präsentiert wird, und hier hat es goldgelbe Osterkükenhäschen zur Gesellschaft.
Zu den Wegweisern muss ich nicht viel erklären. Das Gebäude dahinter, auf der Westseite der Vijzelstraat, ist auch als Ganzes nicht viel schöner, aber interessant. > ‚De Bazel‘ wurde nach seinem Architekten benannt, Karel de Bazel, der das zwischen 1919 und 1926 errichtete Bürogebäude der Niederländischen Handelsgesellschaft geplant hat.
Beim Überqueren der Herengracht konnte ich nicht widerstehen, ein weiteres Grachtenfoto zu machen, immerhin zeigten sich auch mehr und mehr blauer Himmel und die Sonne, auch wenn der kalte Wind erbarmungslos zeigte, wer hier der Stärkere war. Die Vijzelstraat hat nur auf einer Seite noch ein paar altstädtische Momente:
Nur auf der Ostseite, wie z.B. an der Kreuzung mit der kleineren Reguliersdwarsstraat, sind noch einige kleinere Häuschen aus der Zeit vor der rigorosen Strassenverbreiterung ab 1917 erhalten geblieben. Unten: das Haus mit den Alkoven aus Holz und Glas trägt die Hausnummer 1 der Vijzelstraat, danach beginnt der Muntplein.
Im Hintergrund des Fotos ist, jenseits des ausgedehnten Muntplein, schon wieder das Hotel de l’Europe auf dem anderen Ufer der Amstel zu sehen, während Munttoren und Muntgebouw, also der Münzturm und das dazugehörende Gebäude, ausserhalb der Reichweite der Kamera lagen und auch deshalb auf den nächsten beiden Fotos unten für sich genommen und solo gezeigt werden:
Links sieht man den Münzturm mit seiner Gestaltung von 1619-’20, wo nur dieser eine von zweien nach einem Brand auf dem Stumpf neu errichtet wurde, rechts sieht man das Muntgebouw, das seit dem 19. Jh. das alte Vorgängergebäude im Stil der Neorenaissance ersetzt. Der Durchgang zwischen Muntgebouw und Munttoren wurde 1938-’39 angelegt. Mehr dazu beim unfangreicheren niederländischen > Wikipedia: Munttoren, Amsterdam.
Wie die Turmuhr des Munttoren zeigt, war es inzwischen fast Viertel nach zehn Uhr und der Platz füllte sich zusehends und rasch mit Besuchern, hauptsächlich deutsch- und spanischsprechenden Touristengruppen.
Fotos vom Morgen des 13. April 2019, in Amsterdam, Nord-Holland, Niederlande. Zum Vergrössern bitte die Bilder anklicken. Den bisher nur 600 m kurzen Weg von der Keizersgracht über die Herengracht und Vijzelstraat zum Mundtplein kann man über > GoogleMaps nachvollziehen, der Blumenmarkt bekommt seinen eigenen Artikel.
der Wunsch da hin zu reisen wird bei mir immer größer, Klaus
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Danke, Klaus. Von der Müritz aus wird es ein, zwei Stunden mehr brauchen, bis man dort ist, aber warum nicht?
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ist noch nicht im Plan
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Du hast wirklich die schönsten Stellen eindrucksvoll in Szene gesetzt. Fazit: Ich muss mal wieder nach Amsterdam.
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Dankeschön, Joachim! Die Stadt hat wirklich viel Schönes.
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Oh ja, ich erinnere mich wieder. Da war ich auch schon. Gute Stimmung da. >> Ich komm’ nur viel zu selten dazu.
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Du hast es von Wiesbaden aus sogar näher.
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Ja, echt? Ich dachte, du wärst näher dran. hm
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Von hier nach Amsterdam sind es rund 530 km.
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Ja, ich seh. Das sind mehr. Obwohl du weiter oben bist. Ich dachte, du müsstest von da nur rüberfahren. hm
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Ca. 80 km könnte ich fast senkrecht nach Süden fahren, um auf etwa derselben Höhe zu sein, wie Amsterdam: das wäre dann Wolfsburg. Von dort wären es „geradlinig“ etwa 450 km westwärts.
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Tolle Fotos! Das Zweite gefällt mir besonders gut. Die gelben „Küken“ sind der Hammer. Echt schrill!
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Miffy mochte ich immer schon, aber mir war nie bewusst, dass sie dermassen Kult ist.
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Mir auch nicht. Ich kannte nicht mal den Namen und hab sie auch lange nicht gesehen. Ist eine witzige Figur 🙂
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