Die meisten kennen sie als Weihnachtsdekoration, und dann mit roten Beeren, aber wie eine blühende Europäische bzw. Gewöhnliche Stechpalme Ilex aquifolium aussieht ist mit dem Verschwinden aus den Gärten und Parks gar nicht mehr so bekannt. Heutzutage gilt sie als zu finstere Erscheinung und wegen ihrer ihren stacheligen Blättern schwer zu schneiden, wenn man nur einen kleineren Garten hat. Aber hat sie einen Platz, an dem man sie weitgehend gewähren lassen kann, hat die immergrüne Stechpalme mit ihren glänzenden Blättern schöne Momente.
Mein Ilex ist schon alt, seit den 70er Jahren gibt es ihn im Garten, bietet Vögeln unter den Zweigen regelmässig Brutraum und später seine roten Beeren, nachdem Insekten die kleinen weissen und duftenden Blüten – auf dem Foto leider gerade ohne solche Besucher – bestäubt haben.
Die schattenliebende Stechpalme steht rein zufällig bei uns im nördlichen Gartenteil, wo sie sich im Schatten des grossen Kirschbaums wohl fühlt, aber es ist ein schöner Zufall, weil bei Wikipdia beschrieben steht, dass ich im Niederösterreichischen Voralpenland mit Wienerwald, Mostviertel und Elsbeerreich die Stechpalme zum traditionellen Bauerngarten gehörte und mindestens ein Baum in ein nördliches Eck gesetzt wurde, so dass sich heute noch sehr viel später nach Aufgabe der Bewirtschaftung an ihnen erkennen lässt, wo sich einst das ‚Gartl‘ befand, denn Stechpalmen können viele Jahrhunderte alt werden.
Dass Ilex im Bauerngarten traditionell einen Platz bekam, wo doch alles einen Nutzen hatte, lag daran, dass man früher zum Palmsonntag der christlichen Tradition in Ermangelung von echten Palmwedeln heimische immergrüne Zweige als „Palm“ geweiht hat, woher auch ihr deutschsprachiger Name rührt. Ausserdem man hat sie in Bündeln zum Kaminkehren benutzt und dicht bei dicht in Hohlrämen von Gebäuden, um das Einnisten von Mäusen zu verhindern. Die höher dosiert giftigen Wirkstoffe der Beeren wurden als Heilmittel verwendet und die gerösteten Samen sogar als Kaffee-Ersatz vermahlen …
Es gibt wohl nicht viele Pflanzen in modernen Gärten mit so interessanter Geschichte, es gibt noch viel mehr im Web dazu zu finden, und im Blog auch Beiträge zum Stichwort > Ilex aquifolium, mit Fotos, auf denen Insektenbesuch zu sehen ist – das kann sie also auch. – Das Foto in diesem Artikel ist vom 19. Mai 2019 im Garten, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Wir hatten einen kleinen Ilex im Vorgarten…Nordseite…aber er musste weichen, da andere, auch insektenfreundliche Stauden gepflanzt wurden. Er wurde aber verschenkt und erfreut jetzt einen anderen Gartenbesitzer.
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Verschenken von solchen ausgegrabenen Pflanzen finde ich gut. Das wird hier auf dem Land leider fast nie gemacht.
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Auch nicht tauschen ? Das können wir hier auch machen und jeder ist glücklich.
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Selten. Meine neue gelb-rote Bartiris vor einigen Tagen war ein Glücksfall, weil ich mich mit meiner Bekannten, mit der ich tauschte, sowieso oft unterhalte. Früher war so etwas häufiger. Meine Mutter hatte alle Stauden aus dem Dorf, aber heute fragt keiner mehr herum.
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danke für die Informationen, bleib oder werde gesund, Klaus
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Bei mir ist das Pflänzchen vor Jahren nicht angewachsen. Kennengelernt habe ich die Pflanze in den Wäldern beim Heidelbeersammeln mit der Oma, wobei sie mir einschärfte, dass diese giftig sei. Ich mag sie.
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Das ist schön, sie werden zu wenig gemocht in letzter Zeit.
Die Jungpflanzen scheinen empfindlicher zu sein als die alten, mir ist auch schon mal ein lediglich handhoher Sprössling eingegangen. Sie brauchen anscheinend mehr beschattende und wässernde Fürsorge, als ich dachte.
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Aus den Gärten verschwunden? Nö, bei mir wächst einer, allerdings mehr zufällig und fast in der Hecke. Werde mich jetzt mal mehr darum kümmern. – Hier nimmt man am Palmsonntag übrigens Buchsbaum. Oder nahm man, denn wegen Buchsbaumzünsler fällt das jetzt flach …..
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In älteren Wohngebieten ist es wahrscheinlicher, noch Stechpalmen anzutreffen, als in den Kirschlorbeer-Gärten der letzten zwanzig Jahre.
Früher wurden ab und zu mal welche über die Beeren von Vögeln verbreitet, vielleicht ist dein Exemplar auf diese Weise dorthin geraten. Meine Elternn haben ihren auch nicht gepflanzt, nur wachsen lassen.
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War gerade im Garten gucken, da sind sogar zwei, um die 60 cm hoch, schöne neue Triebe, aber von Blüten keine Spur.
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Vielleicht sind die Pflanzen insgesamt noch zu jung, oder die blühfähigen Zweige gehen vielleicht beim Heckenschnitt verloren. Vermutlich kommen die an den Trieben vom Vorjahr, wenn es mal soweit ist.
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Die Blüten habe ich noch nie wahrgenommen, danke fürs Zeigen! Ich werde mal verstärkter drauf achten, da es in dieser Gegend sehr viele Ilexe gibt, auch in den Gärten.
liebe Grüße
Ulli
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Vielleicht hast du Glück, und sie fangen bei dir in den höheren Lagen sogar erst an zu blühen?
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Ab und an sieht man sie noch. Meine Großeltern hatten einen im Vorgarten. Mir haben immer die glänzenden Blätter gefallen und dann habe ich mal so richtig mit beiden Händen reingegriffen… 😩
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Wenn uns in der Kindheit ein Ball hineingeflogen ist, musste erst eine Harke o.ä. geholt werden, um ihn herauszuholen, an o etwas erinnere ich mich auch.
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