„ABC-Etüden“ – die sechste, von den gelegentlich Unbehausten

Christianes > Schreibeinladung für die Textwochen 47.48.19 enthält diesmal eine Wortspende von Bernd mit dem Blog > Red Skies over Paradise und die drei neuen, zu verwendenden Begriffe lauten:

Unbehaustheit – schwermütig – haschen.

Den Regeln gemäss müssen alle 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern zum Einsatz kommen. Glücklicherweise zählen hierbei Inhaltshinweise und Überschrift nicht zum Text.
Zunächst hatte ich überhaupt keinen Plan, aber dann fielen mir besondere Bewohner der Unterwasserwelt ein:

Die gelegentlich Unbehausten

Es sind dies die Einsiedlerkrebse Paguroidea, beispielsweise links auf dem Bild aus dem alten „Brehms Tierleben“ von 1893 zu sehen. Da sie von frühester Jugend an ihren weichen Hinterleib schützen müssen, suchen sie leere Schneckenhäuser auf, um dort rückwärts „einzuparken“. Mehrmals im Leben haben sie ihrem Grössenwachstum gemässe, neue und geräumigere Häuser zu suchen. Sie treffen die Wahl sorgfältig und ziehen das neue Haus möglichst nah an das derzeit bewohnte heran, denn sie müssen sich mit den Hinüberwechseln sehr beeilen. Einsiedlerkrebse sind ebenso zur Paarung buchstäblich ganz aus dem Häuschen und so gehören auch diese Momente ihrer Unbehaustheit zu den gefährlichsten ihres Lebens. Nicht nur, dass Haie, Tintenfische und verschiedene Raubfische darauf aus sind, nach solchen Häppchen zu haschen, nein: es können auch Räuber der eigenen Art sich die günstige Gelegenheit zunutze machen, dem gerade unaufmerksamen Aushäusigen eilends die schützende Wohnung abspenstig zu machen. Man könnte direkt schwermütig werden bei der Vorstellung.

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Mehr erfahren über den Link > Einsiedlerkrebs | Tierchenwelt.de