Meine zweite ABC-Etüde zur > ABC-Etüden-Schreibeinladung für die Textwochen 10.11.20 auf Christianes Blog Irgendwas ist immer mit der Wortspende von Corly mit ihrem Blog „Corlys Lesewelt“: Sonnenuntergang – warm – fliegen.
Die 3 gegebenen Begriffe sollen in maximal 300 Wörtern zur Anwendung kommen, wobei Inhaltshinweise und die Überschrift NICHT zum Text gezählt werden müssen.
Sonnen- und andere Untergänge
Drei gegebene Worte, “Sonnenuntergang”, “fliegen”, “warm” : was fiel mir für die zweite Etüde dazu ein?
Spontan und als Erstes: Lucky Luke, der immer als Poor Lonesome Cowboy in den Sonnenuntergang reitet, nachdem er mal wieder die ausgebrochenen vier Brüder Dalton ins Gefängnis zurückgebracht hat.
Mit dem Gedanken an Lucky Luke kamen Erinnerungen an die 70er Jahre auf, und an meinen Bruder.
Abwechselnd wünschten wir uns Lucky Luke- und Asterix-Comics zu Weihnachten oder zum Geburtstag und lasen sie im Austausch. Auch bei Schallplatten passte es gelegentlich – Status Quo, Manfred Mann, ELO, Genesis … – manchmal auch nicht.
Während ich beispielsweise in eine warme Decke gekuschelt in meinem Zimmer durch die Musik von Neil Diamond den Höhenflügen und Stürzen der Möwe Jonathan Livingston Seagull folgte – das Cover der Filmmusik zeigt einen Sonnenuntergang, den Sänger im Sand hockend und eine Möwe, die links oben in der Ecke fliegt – lief 1978 im Zimmer meines Bruders „War of the Worlds“ in Dauerschleife, das erzählerische und musikalische Konzept-Album von Jeff Wayne zum Roman „Der Krieg der Welten“ von H.G. Wells von 1898.
Als Radio-Hörspielversion unter Mitwirkung von Orson Welles hatte dieses 1938 für eine Panik in den U.S.A. gesorgt, weil viele Zuhörer glaubten, einen Radiobericht über tatsächlich gelandete Marsianer zu hören. Doch auch nur als Fiktion mochte ich Vorstellungen von Raumschiffen nicht, die in kriegerischer Mission durchs All zur Erde fliegen, um mit solchen stelzbeinigen Kampfmaschinen, wie sie auf dem Cover der Doppel-LP zu sehen waren, Verheerungen zu verrichten. Trotzdem blieb ich manchmal wegen der warmen Erzählstimme von Richard Burton länger im Zimmer meines Bruders, bis ich die von Musik und Stimme erzeugte Spannung nicht mehr ertragen konnte.
Wie früher gehe ich übrigens immer noch bei allzu-spannenden Stellen im TV raus, obwohl ich mich gar nicht als den kitschigen “Fliegende Vögel vor warmem Sonnenuntergang”-Typ empfinde.(300 Wörter)
p.s.: Die genannten Musik-Alben lassen sich auf YouTube finden.
Schöne Erinnerung. Lucky Luke ist auch einer meiner Favoriten. Und diese wunderbare kurzte Zusammenfassung aller vorgegebenen Worte in “Fliegende Vögel vor warmem Sonnenuntergang”-Typ finde ich sensationell!
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Danke, Werner! Das wundert mich nicht, denn deine Western rühren bei mir ja auch an gewisse Kenntnisse aus den Romanheftchen der männlichen Verwandten, damals.
Dieser zusammenfassende Wortwurm kroch mir schon von Beginn der Eröffnung zu diesen Etüdenwochen durch die Gedanken, als die ersten Leser der Wortspende sich zum Kitschpotential äusserten, als wäre es intellektuell verbotenes Terrain.
„Sensationell“ ist heute mein Fleißsternchen. 😀
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Einmal zurück in die Vergangenheit – ach ja….. danke dir 😊
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Danke fürs Mitfliegen 🙂
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Ich schalte gelegentlich auch um, wenn es mir zu … (spannend, blutig, emotional triefend, laut, dumm etc.) wird. Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt, dass ich da dünnhäutiger bin.
Bei der Musik hätten wir uns vermutlich getroffen, bei Asterix auch 😉
Unaufgeregte, leicht regnerische, aber höchst erfreute Sonntagnachmittagsgrüße!
Christiane 😁☕👍, die jeden Sonnenuntergang als „warm“ empfindet, ungeachtet der Außentemperatur 😏
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Beim Essen müssen doch auch nicht alle denselben Schärfegrad mögen.
„unaufgeregt“ ist das passende Wetterwort heute – liebe Grüsse zurück 🙂
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Auch das gefällt mir von Dir, Erinnerungen an die Kindheit.
Brutale Szenen konnte ich sehr lange nicht im TV ertragen.
Selbst vor 20 Jahren noch, als ich bei Kieslowskis bedeutenden Film „Ein kurzer Film über das Töten“ vorspulen musste.
Schon als kleines Kind kam ich damit in Kontakt, als mir ein Junge in einbem Schullandheim von einem „Genre-Film“ erzählte, mit (angeblichen) Realbildern.
Grausamkeit habe ich so nie „verstanden“ – auf gewisse Weise.
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Ich sehe es gar nicht ein, warum man das zum Zeitvertreib oder als Teil eines prämierten Filmes freiwillig sehen wollen sollte, nur weil andere es „können“.
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