Dies ist meine 3. Etüde zu Christianes Schreibeinladung für die Textwochen 01.02.21 | Wortspende von Ludwig Zeidler mit Zetermordio + weichmütig + backen in bis zu 300 Wörtern zu verwenden, ohne Inhaltshinweise und Überschrift mitzuzählen. Ihr müsst jetzt ganz stark sein, denn es geht auch am 9. Januar immernoch um Weihnachtsdekoration:
Ab in die Kiste!
Es ist jedes Jahr dasselbe: ich, das Nordlicht, möchte am Neujahrstag den Weihnachtsbaum abschmücken und wieder die Ecke im Wohnzimmer frei räumen, auch weil der Hund so beleidigt schaut, da er elf Monate und drei Wochen im Jahr an genau dieser Stelle aus dem Fenster zur Strasse peilen kann, und wegen des Weihnachtsbaums auch nicht auf dem üblichen Weg hinter den Sesseln vorbeischlüpfen, zu seinem Fensterliegeplatz mit Blick auf den Garten.
Kaum deute ich aber an, dass es schön wäre, würde mir jemand die leeren Kartons zum Verpacken der Weihnachtsdeko wieder aus der Garage holen und herbeitragen, höre ich Zetermordio vom mir langjährig angetrauten Alemannen, der sich einen Aufschub bis zum Dreikönigstag wünscht, weil es sich sonst nicht richtig anfühlt für ihn.
Weichmütig gebe ich nach und zucke weiterhin zusammen, wenn der grosse Hund seinen Vierzigkilokörper einsetzt, um sich vielleicht doch einen Weg zu bahnen. Zum Glück ist er sensibel und lässt beim scheppernden Geräusch der aneinanderschlagenden Weihnachtskugeln und dem ersten einsetzenden Wackeln des Ständers von seinem Vorhaben ab.
Dieses Jahr habe ich angedroht, falls etwas zu Bruch ginge, künftige Baumdekorationen aus Salzteig zu backen, dann wollen wir mal sehen, wer die besseren Nerven hat. Ästhetischen Terror als letztes Mittel finde ich in Ausnahmefällen erlaubt.
Der Dreikönigstag verging, meinen Wunsch nach dem Abschmücktermin meldete ich für den Nachmittag des 7. Januar an, aber der Baum blieb. Es schneite und die Kartons sollten doch nicht nass werden? argumentierte mein Alemanne. So vergingen weitere Tage.
Erst heute fand ich endlich Gehör und konnte dem vermutlich letzten Weihnachtsbaum in ganz Niedersachsen die gläsernen Kugeln, Zapfen und Glocken, die Sterne aus Stroh und Weidengeflecht, sowie die Holzmäuse-Band abnehmen. Das mit dem Backen von Salzteig-Baumschmuck überlege ich mir noch. Vielleicht nächstes Jahr, zwischen den Tagen, bloss als kleinen Schrecken …
300 Wörter
Es schneit tatsächlich auch bei euch in der Garage?
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Auf dem Weg zwischen Tür und Tor, aber argumentativ eigentlich überall, dann.
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Wie viel meters sinds denn?
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Die Mäuseband finde ich übrigens sehr entzückend. Aber obwohl ich den Hund voll verstehe, halte ich es mit deinem Mann. Nicht vor Dreikönig, auch meine Weihnachtsdeko nicht! Ich überlege sogar, ob ich dir etwas davon in deine Zimmerreise einschmuggele, das geht aber erst mit den nächsten Buchstaben … 😉
Abendgrüße und danke! 😁🍷👍
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Haha, was für eine Vorstellung, du könntest!
Natürlich kannst du, ich sehe das Türchen, jetzt … ochja, auf die Weise bin ich undbedingt dafür 🙂
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Weihnachten. Baum. Baumschmuck….gibt es schon lange nicht mehr bei uns. Lediglich etwas Weihnachtsdeko, die aber nach Möglichkeit schon kurz nach Neujahr wieder in die Kisten verschwindet. Ich muss das nicht unbedingt haben, bin da arg geschädigt.
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Es sind auch bei mir ambivalente Gefühle im Spiel, den letzten Weihnachtsbaum meiner Mutter hat sie zwar geschmückt, aber nicht mehr leuchten sehen, den habe ich am 2. Januar nach ihrem Tod abgenommen. So etwas träufelt einige Wermutstropfen in die Empfindungen von all dem Weihnachtsklingeling. Ich warte immer bis zum 24., ganz klassisch, dann ist es auch schön, und, wie beschrieben, scheiden sich dann die nördlichen und südlichen Geister. Ich kann’s aushalten.
Liebe Grüsse in die Pause (schön dich trotzdem lesen und kommentieren zu sehen!)
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Schon schlimm wenn die Mutter kurz vor Weihnachten stirbt.
Das tut heftig weh.
Weihnachten in meiner Kindheit war aufregend, aber fast nie friedlich.
Seitdem die Kinder ihre eigenen Familien haben, ist auch alles anders und jeder feiert für sich…ganz besonders in diesen Zeiten.
Ich kann das gut aushalten, jedoch an manchen Tagen macht es mich unendlich traurig.
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Über kurz oder lang knarzte es auch bei uns früher, als ich noch Kind war und mein Favorit war es wegen all der Gezwungenheit nie. Das Schönste an Weihnachten waren für mich als musikalischer Teenager die Abwesenheiten wegen der Teilnahme an diversen Weihnachts-Kirchenmusikterminen. Die musikalische Harmonie ist die zuverlässigste 🙂
Meine Mutter kam kurz vor Weihnachten ins KH auf die Intensivstation und starb Neujahr.
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😦 ♥
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❤
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Ich schlage dich haushoch: mein Baum steht seit Mitte Dezember und gerade vor ein paar Minuten haben wir beschlossen, dass wir ihn eventuell nächstes Wochenende wegräumen 🙂
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Ich hoffe, mein Mann liest das nicht. 🤣
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Schlimmstenfalls kannst du es ihm ja als irre Marotte verkaufen 🙂
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Als ob das nicht erst recht ein Grund wäre!
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Hihi, das sollte er auch nicht lesen …
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Unserer steht auch noch, aber wir wohnen ja nicht in Niedersachsen.
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🙂
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Meiner steht schon lange nicht, haha 😃
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Wer hat ihn weggeräumt?
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Soll heissen, er stand nie da, musste also nicht weggeräumt werden. 🙂
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