Die > E-Runde vom Projekt ABC vom Wortman bietet eine weitere Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, denn die Eulen passen auch als > Zimmerreise 02/2021, heute spielt das E noch eine Rolle. Wie mit Gerda Kazakos in den Kommentaren unter meinem > Enten-E festgestellt, verfügen anscheinend Enten und Eulen die Fähigkeiten, sich offen zu Sammlungen zusammenzurotten, aber auch ganz unauffällig Nischen zu besetzen. Sobald man irgendwo behauptet hat, man habe nur das eine, aber nicht das andere, springen sie einem ins Auge! So war es auch mit meinen drei kleinen Eulen, die ich für mein Foto auf dem Wohnzimmertisch zusammengestellt habe:
Die blaugrau glasierte Keramik-Eule wacht sonst auf einem Stab sitzend über ein Beet im Garten; einer meiner Söhne hat sie sich bei einem Flohmarktbesuch ausgesucht, als er noch ein Kind war, sie passte so schön in die kleine Hand.
Die „Schneeeule“ aus Marmor bekam ich in den späten 70ern von einer Freundin zum Geburtstag, damals waren Setzkästen „in“. Nun ist sie Teil eines kleinen Zoos aus Holz, Glas, Stein und Keramik, zwar hinter Glas, aber in einer weniger beachteten Nische, weshalb ich sie vergass. Die dritte figürliche Eule im Haushalt besteht aus Holz und kam als Begleiterin eines Buchgeschenks ins Haus. Sie hockte seit dem letzten Weihnachtsabend auf einem Regalbrett im Wohnzimmer, wo sie bei der Bescherung gesichert wurde, damit sie nicht versehentlich ins Knüllpapier geriete.
Zahlreiche Eulen verbergen sich in Wort und Bild in verschiedensten Büchern im ganzen Haus, z.B. als Illustration, wie ich sie vor inzwischen zwei Jahren zu Übungszwecken auch noch einmal abgezeichnet habe: eine Eule mit Buch (Illustration von Kurt Opitz, Leipzig 1924, ‚Vom gemütvollen Leben‘, A. von Gleichen-Rußwurm) für meine > Zeichenübung Nr 12, siehe Bild oben, ausserdem in Bestimmungsliteratur, in Kinderbüchern, in verschiedensten Romanen, als emblematisches Sinnbild der Weisheit auf den Buchrücken des Ullstein-Verlags und so weiter. In meiner Blog-Mediathek finden sich auch etliche Fotos und andere Bilder von sehr verschiedenartigen Eulen.
Zuerst sind es zwei Beispiele aus Prag, fotografiert auf einem Stadtbummel am 15. Juli 2017: Das wundervolle Jugendstil-Haus mit den Eulen links und rechts des Hauseingangs fotografierte ich in der Prager Neustadt Nové Město, am Uferweg rechts der Moldau Flusses, am Masaryk-Kai bzw. Masarykovo nábřeží, wo eine ganze Reihe solcher prachtvoll verzierter Häuser aus der Gründerzeit steht, wie > hier anzusehen. Bei der Skulptur einer allegorischen Darstellung von Engel und Mensch mit einer kleinen Eule zu Füssen, die auf dem > Jungmannplatz Jungmannovo náměstí steht, handelt es sich wahrscheinlich um ein altes Grabmal vom ehemaligen Friedhof der Kirche „Maria Schnee“ Chrám Panny Marie Sněžné. Klickt man die kleinen Bilder an, kann man sie grösser betrachten, genau wie die beiden nächsten:
Das Haus mit dem Giebelschmuck in Gestalt einer Büste der Minerva oder von Athene, wegen der kleinen Eule auf ihrem Helm, fand ich bei meinem Besuch in Amsterdam am 10. April 2019 in der Huidenstraat, an an der Herengracht, gar nicht so weit entfernt vom Spui, einem grossen Platz zwischen Herengracht und Rokin, wo ich an der Ecke vom Spui mit der Voetboogstraat das Haus Nr. 15 mit den bunten Mosaiken mit Blumen und Eulen entdeckte > hier.
Die beiden Eulen vom nächsten Bilderpärchen sind zwar voneinander sehr verschieden, haben aber für mich miteinander zu tun, denn damals hatte der jüngere meiner Söhne seine Eulenphase, als er so 6 oder sieben Jahre alt war, und aus der Zeit stammt auch die kleine graublaue Keramikeule vom oberen 3-Eulen-Foto.
Die Eule aus Zeitungspapier hatte er selbst ausgedacht, aus einer Doppelseite einer österreichischen Tageszeitung ausgeschnitten und zusammengeklebt. Das fragile Ding hielt jahrelang im Kinderzimmer, wurde aber beim Umzug nach Norddeutschland doch zum Altpapier gegeben. Das zweite Foto entstand ein Jahr nach dem Umzug, auf dem Flohmarkt des Lüchower Stadtfestes am 11. September 2011. Damals fotografierte ich einen Ramschkarton mit Eule und einigen weiteren melancholischen Krassel im > Flohmarktsammelsurium. Beim Anblick der nicht mehr gewollten Dinge empfinde ich oft ganz eigentümlich rührselig, meine Phantasie erfindet dann lauter Geschichten, die gar nicht meine sind. Dann ist das Fotografieren die bessere Lösung, als später zum Messi-Notfall zu werden.
2011 ist auch das erste der mit dem Fraktal-Programm Apophysis erstellten Eulenbilder entstanden, das zweite 2014. Für mich sind sie immernoch „eulenhaft“, aber ich erinnere mich nicht mehr, was ich mit dem > Blogartikel notieren wollte. Viele alte Beiträge sind so, manche habe ich gelöscht, aber mein Blog steckt voller Souvenirs, und ich gehöre zu den merkwürdigen Menschen, die nach einem rigorosen Ausmisten an den Lücken leiden, wie bei realen Umzügen auch. Zur zweiten Apophysis-Eule habe ich > damals schon die passende Musik gefunden, die wegen des Bandnamens Wake Owl auch in der „Eulensammlung“ Platz findet:
Mein Musikgeschmack reicht von wild bis mild, die meisten meiner Schallplatten und CDs bewahre ich noch auf. Unter den CDs sind ein oder zwei mit Eulenrufen als Teil der Stimmen der Natur mit und ohne Wassergeräuschen zu Relax-Musik, wie das um die Jahrtausendwende so beliebt war und die ich damals auch recht viel hörte. So, und damit habe ich endlich auch die Kurve zu Eulen und Natur genommen, denn da musste ich noch irgendwie hinkommen!
Fotos von richtigen Eulen in freier Natur habe ich jedoch nur eines, von einem Uhu Bubo bubo aus dem Weltvogelpark Walsrode, das neben zwei Fotos von Gamma-Eulen Autographa gamma, also „Eulen“ genannten Nachtfaltern verdeutlicht, weshalb wohl die Gattung der Eulenfalter Noctuidae mit ihrem federähnlichen Haarkleid ihren deutschen Namen bekam:
Gamma-Eulen und andere Eulenfalterarten hat es in den vergangenen, trockenen und heissen Jahren bei uns kaum noch gegeben. Meine Vermutung ist, dass die Raupen im trockenen Boden verhungert und vertrocknet sind, selbst in unserem durch gelegentliches Giessen doch immer noch etwas besser versorgten Garten, waren sie nur ganz selten zu sehen. Unter dem Stichwort > Eulenfalter finden sich Bilder von verschiedenen Eulenfaltern und ihren Raupen im Blog finden, die ich im Laufe der Jahre im Garten und in der Umgebung von Lüchow fotografiert habe. – So komme ich am Ende meines Eulen-Beitrags zum überraschenden Ergebnis, dass ich anscheinend DOCH schon seit Jahren eine heimliche Eulensammlung habe!
Eulen gehen immer 🙂
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Scheint ganz so 🙂
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*hihi
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Ich finde es immer witzig, wenn man so ganz überzeugt davon ist, etwas „eigentlich nicht“ zu tun und dann draufkommt, dass man auch total vereult oder verentet wurde.
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*äääh… also… okay 😆
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tststs….
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🙂 🙂
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Ein vielseitiger Beitrag, danke!
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Danke der Eulenspezialistin 🙂
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Wo du Recht hast, erst war es nur eine Eule, jetzt sind es schon vier. Und das in den letzten zwei Jahren. Nein, ich sammel sie nicht, sie kommen einfach in die Stube geflogen, ungefragt, aber auch zu schön, um sie zu verbannen.
Ein feiner Beitrag, ich lausche gerade noch der Musik bis zu ihrem Ende, dann gehe ich auf senden. 😉
Herzliche Abendgrüße, Ulli
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So finde ich es auch zutreffend. Vielen Dank, Ulli, auch für diese schöne Beschreibung.
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Ich schließe mich Gerda an, eine sehr vielseitige „Eulen und darüber hinaus Reise“ 🙂 Die Musik ist schön entspannend. Kann ich heute gebrauchen. Ich komme morgen wieder, um mir noch mal alles in Ruhe zu Gemüte zu führen.
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Danke! Zum Schreiben hat es auch etwas Zeit gebraucht, also verstehe ich das 😃
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Eine tolle Geschichte mit den vielen Verbindungen und Abzweigungen und geschlagenen Bögen. Dazu noch die passende Musik! Erstaunlich, wo man bei näherem Hinsehen alles Eulen entdeckt. Ja, Prag mit seinen vielen schönen Jugendstilelementen hat da sicher so einiges zu bieten. Die schönen Hausfassaden mag ich besonders gerne. Die Papiereule ist ja auch ein Hit und richtig gut umgesetzt finde ich. Deine apophysischen Eulen passen ebenfalls gut ins Bild, so wie die tierischen. Einige Jahre sah ich hier auch keine Gammaeulen, aber ich meine, letztes oder vorletztes Jahr waren wieder welche da. Wer weiß, woran es immer so liegt. Die Bucheule + Zeichnung ist auch sehr hübsch. Heimliche Eulensammlung oder total vereult, egal, wunderbar 🙂
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Ich dachte wirklich erst, ich hätte keine, und dann sah ich, sie haben mich. ^^
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Heimlich bei dir eingeschlichen, hihi.
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Die machen das! Hast du schon bei dir geguckt?
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Nö, muß ich noch. Vielleicht zwischen Buchseiten oder so 😉
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Daas ist wahrscheinlich.
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PS die Eule rechts finde ich sehr niedlich 🙂
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Die hat so eine Bilderbuchoptik. Früher gab es mal solche Bilderbücher mit Collagen auf Stoffhintergründen, da würde sie hineinpassen.
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Ja, kommt mir bekannt vor und kann ich mir auch gut vorstellen. Die Eulenphase im Stoffdesign ging ja an mir vorbei, die würde da auch noch gut reinpassen. So ein Eulen-Kopfkissen. Naaaa? Wär das nix 😉
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Lach du nur! Irgendwo wartet auch auf dich eine Eule!
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Ich bin gespannt 🙂
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