Dies ist meine 3. ABC-Etüde zur > Schreibeinladung für die Textwochen 14.15.21, bei der es die 3 Begriffe der aktuellen Wortspende von Ludwig Zeidler und Christiane, nämlich: Sonnenhut + haltlos + massieren in max. 300 Wörtern zu verpacken gilt, wobei man gemäss der Etüden-Regeln weder einleitende Worte, Erklärungen noch die Überschrift mitzuzählen.
Diesmal habe ich auf Figuren zurückgegriffen, die ich in der Textwoche 08.09.21 mit Strickjacken bekleidet auf die Leser losgelassen habe, nämlich die nette Tante Elvira und ihren trügerisch-braven Neffen Gisbert.
Tante Elvira pflanzt Blumen
Tante Elvira – > hier beim Lesen einer Karte von ihrem Neffen Gisbert – hatte Freude an ihrem neueren und besseren Auto.
Der Neffe liess es ihr als Ersatz zukommen, weil er in der Hektik seiner Abreise nach Kanada ihr altes Auto zu Schrott gefahren hatte.
Dies war ein kleineres Modell, aber die Ladefläche war für ihre Einkäufe sogar besser, weil das Wenige nicht mehr so haltlos herumrutschte wie in dem alten schwedischen Kombi, den sie als Witwe immer noch weiter gefahren hatte. Endlich gab es auch keine Anhängerkupplung mehr, und folglich auch nie wieder ein daran schmerzhaft angeschlagenes Schienbein zu massieren.
Gerade hob sie vorsichtig einen flachen Pappkarton mit bunten Hornveilchen aus dem Heck des Fahrzeugs und trug ihn in den Garten, wo sie ihn neben einem Beet abstellte, in dem sie einen Platz für die duftenden Blümchen mit den niedlichen Gesichtern vorgesehen hatte. Dann ging sie in die Gartenlaube, um alles notwendige Gerät für die Pflanzarbeiten herauszuholen.
Als die alte Dame wieder erschien, brachte sie nicht nur ihre Pflanzschaufel und die schaumstoffgepolsterte Kniebank mit, sondern hatte sich auch den alten, beigefarbenen Cordhut ihres verstorbenen Mannes über die fiedrige, weissflaumige Kurzhaarfrisur gestülpt, denn die Mittagssonne hatte schon Kraft, und mit dem Alter war sie dagegen nicht mehr so widerstandsfähig wie früher.
Ihr Neffe Gisbert hatte zwar immer über den „Hausmeister-Krause-Hut“ gelacht und gemeint, das sei doch kein Sonnenhut, aber ihr Hermann hatte den auf dem Bau jahrzehntelang getragen und nie einen Sonnenstich bekommen!
Ja, der Gisbert, dachte Tante Elvira, grub Mulde um Mulde und setzte immer ein Hornveilchen hinein. Eigentlich wollte der ja aus Kanada eine Karte schreiben. Sie wusste auch gar nicht, wann er wiederkommen wollte – hatte er das nicht gesagt? Zweifelnd schüttelte sie den Kopf und schob die Erde rundeherum fest. Sie wurde wohl doch tüdelig.
300 Wörter
Sag mal, wann vermisst eigentlich jemand mal Cordula? Und ist Gisbert eigentlich wirklich in Kanada? 🤔😉
Wie ich solch harmlos-trügerische Geschichten mag, die sich zu allem möglichen Unheil auswachsen können! Großes Kino! 😁👍
Abendgrüße 😁🍷🍲🥖👍
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Vielen Dank, Christiane! Fragen, die ich mir auch stelle und die offenen Möglichkeiten. warten vielleicht nur auf die eine oder andere kommende Wortspende. 🍷🥨
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Ich stelle mal morgen in Aussicht, die Wörter sind sehr variabel nutzbar … 😉
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Irgendwas geht immer 😃
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😁😂👍
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Der Hermann wusste, was vor Sonne schützt! 😉
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Bevor überall die bunten Werbekäppis auftauchten, trugen die in meiner Erinnerung die meisten Maurer. Sogar noch heller und vom Waschen lappiger als der Hausmeister-Krause-Hut.
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Mein Vater trug auch so einen, glaube ich. 🙂
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Ein Onkel von mir auch.
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