Eigentlich hatte ich gemeint, ich sei fertig mit den ABC-Etüden zu Christianes jüngster> Schreibeinladung für die Textwochen 44.45.21 mit der Wortspende von Christian, dem ‚Wortverdreher‘, die lautet: Kürbis + kitzlig + krakeln.
Aber heute hat mich durch eine wahre Begebenheit diese vierte Schreibidee angesprungen und daher habe ich mich noch einmal darangesetzt, um die drei Begriffe etüdenregelgemäss in bis zu maximal 300 Wörtern zu verwenden. Inhaltshinweise und Überschrift zählen dabei nicht zum Text. Ein Bild soll das Ganze illustrieren:
Der Verlorene
Beim Hundespaziergang mit Maxima
lag er am Feldrand plötzlich da:
Den Kürbis wollte keiner haben,
deshalb lag er im Strassengraben.Ich war mit meinem Hund zu Fuss
drum fotografierte ich ihn bloss,
in seiner desolaten Lage,
„Wer tut sowas?“ war meine Frage.Statt mich damit abzuplagen,
ihn in den Armen heimzutragen,
mit Maxi an der Hundeleine.
blieb er zurück, ganz alleine.Vielleicht wirkt es aberwitzig,
doch mein Gewissen war wohl kitzlig:
Ich beschloss, zurückzugehen
und ihn mir nochmal anzusehen.Aus dem Gebüsch hervorgeholt
und aus dem Graben hochgerollt
fand ich an ihm nicht eine Delle,
nicht eine Macke, keine Stelle:Ein wirklich schönes Exemplar,
um das es viel zu schade war!
Mitnehmen konnte ich ihn nicht,
doch widmete ich ihm ein Gedicht.Ein Schlüssel diente mir dabei
als Werkeug bei der Kritzelei.
Die Zeilen haben ihre Makel,
schlecht gereimt und nur gekrakelt:„Verlust.
Keine Suppe, keine Marmelade
auch kein Kuchen – wirklich schade!“Damit trug ich ihn ein Stück
des Weges weiter, denn zum Glück
steht dort eine alte Bank
gut einsehbar am Wegesrand.Orange leuchtend blieb er dort.
Ich setzte meine Wege fort.
Nun hoffe ich, dass es gut endet,
und jemand ihn doch noch verwendet.(197 Wörter)
Na ja, aber wenn du schon (ohne Maxima) zurückgegangen bist, hättest du ihn ja auch mitnehmen können, oder? Oder war er so groß (oder so schwer?), dass ihr mehrere Tage davon gegessen hättet 🤔😉?
Aber ist schon kurios, wie die Biester sich verstecken können, obwohl sie so leuchten, oder?
Kürbisliebende Abendgrüße 😁🎃🧡🍷🍪👍
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So war es nicht: ich bin nur mit Maxi hundert Meter weiter gegangen, dann wieder zurück, habe den Kürbis auf die Bank gelegt und dann die nächsten drei Kilometer Hunderunde bis heim.
Er dürfte an die 10 kg gewogen haben. Ohne die dicke Schale wären da etliche verwertbare Kilo herausgekommen.
Inzwischen hat er einen Liebhaber gefunden, er ist weg.
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10 Kilo! 🎃
Mein lieber Schwan! Okay, drei Kilometer hätte ich den auch nicht tragen wollen … 🤔😉
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So ein richtiger, klassischer, heimischer Kompost-Karwenzmann.
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Na, so war er doch wenigstens Botschafter, und anscheinend ist er verstanden worden und köchelt jetzt irgendwo auf einem alten Herd.
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Danke, Werner! Das denke ich auch so, dass er inzwischen jemandem Freude macht. 😋
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Die Sehnsucht des Kürbis nach dem Kochtopf. Ein munterer Reim, wie ich finde. 😊
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Ich danke dir, Christian. Du hast da eine fruchtbare Wortspende abgegeben! 😀
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Klasse gereimt und so ein schönes Exemplar! Bin gespannt, ob er mitgenommen wird. Kommst du dort noch mal hin? Bei der Größe wäre eine kleine Schiebkarre gut 🙂
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Ja, das wäre auch eine Möglichkeit 😀
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Witzig, noch scheint er dort zu liegen, der feine Kürbis. Ich habe nämlich ein Foto von ihm auf der Bank bei Regine gefunden. Die Welt ist kleiner als manchmal vermutet …
Ich füge Dir mal hier den Link zu ihrem Beitrag ein:
https://frauholle52site.wordpress.com/2021/11/11/november-2/comment-page-1/#comment-10976
Liebe Grüße
Ines
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Ich weiss, dass die Welt klein ist, wir sind uns kurz danach begegnet. Dafür siehst du sie als kleine Radfahrerin in der Ferne später auf einem der nachher veröffentlichten Pferdefotos. 😀
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Ach, das ist ja großartig, da gucke ich dann später mal genau hin 🙂
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Man sieht nicht wirklich etwas, um Neugier zu befriedigen.
Fas würde ich nie tun, und hätte es andernfalls auch nicht erwähnt, wenn du nicht den Link bei Regine schon gesetzt hättest. Da war es für mich ein Akt der Höflichkeit ihr gegenüber geworden, die kleine Begegnung nicht zu ignorieren., wo ich sie ansonsten aus Rücksicht nicht erwähnt hätte.
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Finde ich gut 🙂
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… und „man“ sieht ja auch nichts, jegliche Persönlichkeitsrechte bleiben gewahrt. Ich finde es einfach nur eine sehr hübsche Tatsache und schön, dass wir uns zwar hier im digitalen Raum befinden, aber eigentlich ja auch in der „eigentlichen“ Welt irgendwie in Verbindung stehen.
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Diesen Kürbis sah ich gestern. Nun weiß ich wenigstens, warum er auf der Bank saß!😆
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🙂
Da hätte derjenige, der ihn aus dem Auto geworfen hat, doch auch gleich hinlegen können. Ich versteh’s nicht.
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Vielleicht ist er aus einem Anhänger gefallen? Das wäre meine logische Erklärung. Warum ihn jemand auf der Bank zurück gelassen hat, war mir bis eben schleierhaft. Aber das Geheimnis ist ja jetzt gelüftet😁. Dein Gedicht dazu finde ich prima!
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Danke.
Leider ist die Runde dort eine beliebte Abladestelle für Garten- und leider auch andere Abfälle, müllsackweise. Gestern habe ich wieder jemanden mit Auto angetroffen, der gerade einen Eimer Gartenabfälle entlud.
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Das habe ich dort noch nie beobachtet….na ja, mit dem Rad ist man vielleicht zu schnell, um Gartenabfälle zu entdecken….es sei denn, es ist ein riesengroßer Kürbis.
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Das denke ich auch so.
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