Christiane hat heute mit der Nachricht geschockt, dass es in diesem Jahr nur noch zwei normale ABC-Etüden-Runden gibt, nämlich diese und die nächste!
Die Wortspende zur > Schreibeinladung für die Textwochen 44/45 des Jahres 2022 stammt von Natalie mit ihrem Blog Fundevogelnest. Sie lautet:
Schildkröte, großzügig,flehen
Die 3 Begriffe sind in einem Text von maximal 300 Wörtern unterzubringen, wobei Inhaltshinweise und Überschrift nicht mitzählen.
Für das Folgende habe ich mir Christianes Etüden-Illustration mit der kleinen Schildkröte ausgesucht – es verleiht den Gefühlen zum heutigen Tagesbeginn am besten Ausdruck:
Zeitumstellung!
Es ist noch dunkel, als ich aufwache, weil es dicht neben meinem Bett mehrmals laut klatscht.
„Nicht jetzt schon,“ flehe ich stumm und blinzele widerwillig zum Fenster, „das ist noch viel zu früh!“
Doch ich ahne, es ist bereits zu spät. Auch wenn ich mir die Decke über den Kopf ziehe, meine Hände und Füsse unter der warmen Bettdecke verschwinden lasse und mich so still verhalte, wie eine Schildkröte, die sich in ihrem Panzer verkrochen hat – mein Schicksal ist bereits besiegelt.
Sobald der Hund nach dem langsamen Verlassen des Körbchens und dem genüsslichen Strecken der Hinterbeine sich erst einmal als dritte seiner gewohnten, morgendlichen Übungen die Schlappohren um den Schädel geschlagen hat, gibt es kein Zurück mehr ins Reich der süssen Träume. Dann ist er munter und wird nicht viel Zeit versäumen um …
Da: schon spüre ich das Gewicht seines Oberkörpers auf dem Bett und wie er sich mit seinen dicken Pfoten an der Bettkante entlang hangelt, auf der Suche nach etwas Erreichbarem von mir, um mich an diesen Stellen grosszügig mit feuchten Hundeküsschen zu beglücken. Dabei trommelt der wedelnde Schwanz gegen den Schrank im Hintergrund.
Das klopfende Geräusch und das suchende Herumpatschen auf der Bettdecke vertreibt nun auch bei mir den letzten Rest von Schläfrigkeit, so dass ich meinen Arm unter der Bettdecke herausstrecke. Natürlich muss ich den begeisterten Hund zuerst begrüssen und streicheln, bevor er mich nach dem Handy angeln lässt.
„Es ist erst 5 Uhr 56,“ murmele ich, aber bin nicht böse wegen des vorzeitigen Weckens.
Warum sollte ein Hund etwas von der Zeitumstellung verstehen, wenn man sie vielen Menschen Jahr für Jahr von Neuem erklären muss? Die praktische Faustregel mit den Gartenmöbeln – im Frühling vor das Haus, im Herbst wieder zurück – bringt da nichts. Wie auch? Unsere stehen schliesslich noch weiterhin draussen.
300 Wörter
Hihi, wenn sich die Gartenmöbel aber auch gar nicht konstruktiv verhalten wollen 🙂
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Widerspenstige Vierbeiner, alle miteinander. 😀
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Genau ! Sobald die Gartenmöbel beginnen zu bellen, wird es dann wirklich schwierig 🙂
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Vor allem, wenn sich Maxi mit dem Rudel da draussen verbündet!
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Eine beängstigende
Vorstellung 😉 🙂
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Dein Hund ist ja sehr witzig und trommeln kann er auch noch! Offenbar hört er sich gerne selbst dabei zu:-)
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Man könnte vermutlich einen rythmischen Soundtrack mit den Geräuschen zusammenstellen. 🙂
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Ganz gewiss 😀
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Die Hunde haben eine recht genau gehende innere Uhr. Ist auch jedesmal mein Problem, weil er wie gewohnt aufstehen und Gassi gehen will. Vorstellen, wie im Frühling, ist für ihn kein Problem.
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Stimmt, das war bei uns auch so. Vermutlich gehen wir jetzt eine Woche morgens mit der Taschenlampe hinaus und dann haben wir’s geschafft.
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Tiere zeigen vielleicht am deutlichsten, dass das mit der Zeitumstellung irgendwie vermutlich von Anfang an eine ziemlich blöde Idee war. Aber ich wette, kaum ein Wesen zeigt das auf eine so süße und liebevolle Art wie deine Maxima – mit morgendlichen Yogaübungen und anschließenden Liebesbezeugungen an dich… .😉💖
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Ja, ich bin auch kein Fan davon, auch wenn die Umstellung mein Wohlbefinden an sich nicht beeinträchtigt, es scheint mir nur nicht mehr sinnvoll genug, das Hin und Her.
Maxima kann man das sowieso nicht übelnehmen, auch nicht im Sommer, wenn sie wegen der frühen Dämmerung noch früher wach ist, einfach weil ihr Morgenritual so drollig ist. Danke, Maren.
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Meinem Fellgenossen ist die Uhrzeit komplett egal: Wenn er bestimmt, dass er Hunger hat, raus oder rein muss oder etwas dringend meine Aufmerksamkeit benötigt, setzt er alle kätzischen Waffen ein: Lärm machen (meist draußen), auf das Bett springen, auf mich raufklettern.
Irritiert ist er oft abends, wenn er möchte, dass ich ins Bett gehe, ich aber noch nicht will. Solch vorwurfsvolle Blicke! 😾
Spätnachmittagskaffeegrüße 🌅🍁☕🍪🍂👍
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Das scheint mir auch ein lustiges Theater zu sein. Wobei ich mich hüte, im kätzischen Zusammenhang zu schreiben, dass ich dabei gerne mal Mäuschen spielen würde, um es zu sehen. 😀
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Als Mäuschen hättest du sofort seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit, und ob die so angenehm wäre … 🤔😉
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Das ahnte ich schon.
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Was gibt es schöneres, als so liebevoll geweckt zu werden. Die Zeit ist da egal.😊
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Zumindest überbewertet. 🙂
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Eine süße Hundeliebeserklärung,
Und immer fein in dieser Nacht keine Schicht zu arbeiten.
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Danke, Natalie!
Mit Schichtarbeiten fehlt mir die Erfahrung. Dann müsste man tatsächlich eine Stunde länger arbeiten und die womöglich noch „verschenken“ oder ginge die wenigstens aufs Überstundenkonto?
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Die Argumentation ist, dass man im März ja auch nicht eine Stunde weniger gezahlt bekommt und sich das über dir Jahre ausgleicht.
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Verstehe.
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