1. Über die Hemmung, ein sich anbietendes „Umzu“ zu verwenden – ABC-Etüde f.d. Textwochen 46.47.22 | Wortspende von blaupause7

2022-11-13 ABC-Etüden TW 46.47.22, Rolle + halbherzig + belohnen (Bildgestaltung Christiane 'Irgendwasistimmer'Nun aber schnell ans Werk! Christiane hat schliesslich auf ihrem Blog ‚Irgendwas ist immer‘ bereits vorige Woche ihre für das Jahr 2022 wirklich allerletzte > Schreibeinladung für die Textwochen 46.47.22 herausgegeben, und zwar mit einer Wortspende von blaupause7.
Die drei von Ulrike gewählten Worte lauten:

Rolle, halbherzig, belohnen.

Zu verwenden sind die drei Stichworte in einem Text mit bis zu 300 Wörtern, wobei eventuelle Einleitungen und Erklärungen zum Text sowie die Überschrift nicht mitgezählt werden.

1. Über die Hemmung, ein sich anbietendes „Umzu“ zu verwenden

Während das Jahr mit Riesenschritten zuende geht, muss ich mit Bedauern feststellen, dass 2022 kein ergiebiges Schreibjahr für mich war. Zum Jahresende wollte ich eigentlich mit meiner schon im Februar 2021 begonnenen Gisbert- und Irina-Seriengeschichte zu einem zufriedenstellenden Ende zu kommen, jedoch haben mir die realen Kriegs-Ereignisse in der Ukraine die Unbefangenheit genommen.

Die Wirklichkeit der echten Schicksale von Menschen aus den beteiligten Ländern hemmt meine Fabulierlust, so dass ich sogar die Probleme meiner frei erfundenden Figuren nur halbherzig weiterdenke.
Obwohl Aspekte der realen Flüchtlingsprobleme sogar dabei eine Rolle spielen könnten, der erfundenen Irina und ihren Problemen mit dem Untertauchen einerseits und dem Verlust ihrer Personalpapiere andererseits aus der Klemme zu helfen, empfinde ich eine Hemmung, die unglücklichen Umstände als ein sich anbietendes „Umzu“ zu verwenden.
Dabei hatte ich sogar schon so etwas angedeutet, als ich das letzte Mal an der seltsamen Geschichte von Gisbert, Irina und Tante Elvira schrieb.

Zur Erinnerung: > Es war im Sommer, und die beiden Frauen bereiteten gerade im Garten frisch geerntete Gurken zum Einlegen vor, während Elviras altmodisches Kassettenabspielgerät Tangomusik spielte.
Durch die Melancholie von Musik und Liedtexten angeregt, erzählte Irina der alten Dame, wie es dazu kam, dass sie als mehrsprachige Übersetzerin und eigentlich kluge Frau dennoch über eine perfide Variante der Loverboy-Masche ausweglos in die Prostitution geriet, bis Gisbert ihr durch die Verwendung der Identität seiner verschwundenen, weil ums Leben gekommenen Ehefrau eine Gelegenheit bot, daraus zu entkommen.

Kann ich die drei einfach im Stich lassen, nur wegen Berührungsängsten mit der Schnittstelle meiner Geschichte von zweien, die vor Ereignissen davonlaufen und dem richtigen Leben? Sollte ich nicht wenigstens eine Etüde schreiben, in der Gisbert und Irina vom Leben belohnt … – Wie bitte?
*Rhabarberrhabarber…*
Das ist ein berechtigter Einwand! Leider ist jedoch „verschwindengelassene Ehefrau“ nicht lexikonfähig. Und sonst?
*Rhabarberrhabarber…*
Mal sehen, vielleicht.

(300 Wörter)

6 Gedanken zu “1. Über die Hemmung, ein sich anbietendes „Umzu“ zu verwenden – ABC-Etüde f.d. Textwochen 46.47.22 | Wortspende von blaupause7

  1. Ich mag Vorreden und Unterbrechungen und Zwischendrinnachdenklichkeiten. Wer sagt denn, dass Fortsetzungsgeschichten immer auf derselben Ebene bleiben müssen? Gut so! 👍
    Abendgrüße ☁️🍷🍪👍

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