Bereits im Sommer wurde von Christiane die Aufgabe gestellt, mit den folgenden Wörtern eine vorweihnachtliche Geschichte zu schreiben:
Adventskalender, Dezemberdilemma, Eintopf, Gebäckdose, Hefe, Lametta, Laubsäge, Liebeserklärung, Kreuzkümmel, Kulturschock, Sternenglanz, Sturz, Taschentuch, Tunichtgut, Weihnachtsputz
… und das den üblichen Etüdenregeln gemäss eingebettet in einem Text von maximal 300 Wörtern, wobei Überschrift und eventuelle Erklärungen beim Wörterzählen nicht mitgerechnet werden müssen.
Heute, am 27. November und ersten Advent 2022, eröffnete meine Adventüde den Adventskalender, den Christiane alljährlich während der Vorweihnachtszeit bis zum 24. Dezember mit Geschichten der verschiedenen Etüdenteilnehmer > auf ihrem Blog ‚Irgendwas ist immer‘ nach und nach veröffentlicht; das ist sehr abwechslungsreich zu lesen, weil jeden Tag von jemand anderem geschrieben – unbedingt empfehlenswert!
Hier gebe ich meine bereits Ende August entstandene Adventsgeschichte, die sämtliche 15 Stichwörter enthält, zusammen mit der von Christiane gestalteten Illustration noch einmal wieder:
Alle Jahre wieder
Endlich ein Aufruf, der meine ambivalenten Gefühle bezüglich Weihnachten beschreibt: dem Dezemberdilemma gilt meine Liebeserklärung.
Fallen schon vor Halloween kommerziell-suggestive Begriffe wie Sternenglanz oder weisse Weihnachten,verursachen sie Widerwillen. Vor dem 1. Advent oder dem Öffnen des erste Türchens des Adventskalenders kommt mir kein Weihnachtsgebäck anstelle der Ganzjahreskekse in die Gebäckdose!
Doch dann erwacht die Hefe in meinem Stimmungsteig: langsam geht er auf, von den Gedanken zu Geschenken und Einkäufen zum etwas gründlicheren Weihnachtsputz in allen Räumen, bevor der zu beherbergende Familienbesuch kommt.
Werden am Morgen des 24. Dezembers die Weihnachtsdekorationskartons hervorgeholt und mit den Gästen das -Kulturschock! – metallene Weihnachtsgestell geschmückt, ist sogar Lametta möglich.
Dann bin ich bereit für einen weihnachtlichen Musik- Eintopf aus aller Welt oder putzige winterliche YouTube-Videos mit Eichhörnchen und Vögeln an einem Futterschlitten im Schnee – müsst ihr mal suchen: sie gefallen bestimmt auch Kindern und Katzen!
A propos: Jedes Jahr rühren mich die selbstgebastelten Kleinigkeiten aus den frühen Schaffensperioden der inzwischen erwachsenen Kinder. Nichts davon konnte je zu hässlich sein für einen Platz am Baum. Lediglich eine nicht rechtzeitig fertiggewordene Arbeit mit der Laubsäge aus dem Grundschul-Werkunterricht ging irgendwie verloren …
Auch zerkratzte Weihnachtskugeln aus meiner Kindheit sind noch da, weil über die Jahre nie – wie etwa im Film über das unnachahmlich komische Weihnachten bei den Griswolds – ein menschlicher oder tierischer Tunichtgut einen Sturz des geschmückten Baums verursacht hätte.
Dennoch spüre ich beim Gedanken an sie meist den Impuls, ein Taschentuch zu suchen, weil meine Mutter unter dem Schmücken ihres letzten Weihnachtsbaums mit diesen Kugeln ins Krankenhaus kam und ich in das Lager der Niemandskindmehrpersonen wechselte.
Um die Stimmung zu retten, schnell noch einen Scherz über Kreuzkümmel: Rückwärtsgelesen ist „Lemmükzuerk“ geeignet, einen Weihnachtswichtel zu erfinden, den Lemmückzwerg, finnisch womöglich, mückenleicht auf einem Lemming reitend … doch leider ist die Wortgrenze nun erreicht!
(300 Wörter)
Ich danke dir für deine Adventüde, die für mich den perfekten Einstieg in die Vorweihnachtszeit auf meinem Blog dargestellt hat. Wenn du magst, komm gerne rüber zu mir und kommentiere – es ist dein Lob und deine Adventüde!
Ansonsten dir einen gemütlichen ersten Adventssonntag ⛅🕯️☕🍪👍
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Vielen Dank! Mich freut es, wenn auch andere sie als so nachvollziehbar empfinden. 🙂🕯️☕🍪
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Das ist bitter, wenn die Mutter an Weihnachten stirbt 😢
Ich wünsche dir dennoch einen schönen 1. Advent 🎄🤗
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Es belastet das Fest auf Jahre., bzw. wie man sich in dieser Zeit, vor allem zu Beginn, zwischen all der arglos-unbeeinträchtigten Weihnachtsfreude als irgendwie alienhaft wahrnimmt.
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Super. Die „Hefe im Stimmungsteig“ gefällt mir.
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Danke, Susanne! stolzbin Das passt auch so schön zur Weihnachtsbäckerei.
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Für mich ein ganz wunderbarer und passender Auftakt zu den Etüden. Da ist stimmungsmäßig alles dabei (und dazu noch alle Wörter – Respekt) 🙂 Danke dir
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Vielen Dank! Es freut mich, wenn das Stimmungsspiel auch für Lesende erkennbar ist. 🙂
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Eine sehr schöne erste Adventüde mit allen Höhen und Tiefen, die ein Leben bereithält.
Einen schönen ersten Advent wünsche ich dir.
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Vielen Dank, Annuschka!
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Wie bei Christiane auch geschrieben: Ein ganz toller Auftakt zu den Etüden! 🙂
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Ich freue mich! 🙂
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Ein schöner Aufschlag für die Adventüden mit schönen Wortbildern. Wobei mir “ mückenleicht auf einem Lemming reitend“ und auch die „Hefe im Stimmungsteig“ besonders gefallen.
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Vielen Dank, Werner. Obwohl selbst ausgedacht, und somit mir bekannt, habe ich mich auch wieder daran gefreut, an der seit Ende August nicht mehr gelesene Etüde. 🙂
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