Meine erste ABC-Etüde des Jahres 2023 zur Schreibeinladung für die Textwochen 02*03*23 | Wortspende von Ludwig Zeidler

2023-01-08 ABC-Etüden-Illustration (v. Christiane 'Irgendwasistimmer') f. TW 02-03-'23 m. Wortspende v. Ludwig ZeidlerHeute kam, wie von Christiane angekündigt, ihre > 1. Schreibeinladung  für das Jahr 2023 auf ihrem Blog ‚Irgendwas ist immer‘ heraus. Die Wörter für die Textwochen 02/03 des Jahres 2023 stiftete Etüdenerfinder Ludwig Zeidler.
Sie lauten:

Fluchtsieger, füttern, wunderbar.

Den ABC-Etüdenregeln gemäss sind die drei gegebenen Stichworte in einem Text mit bis zu 300 Wörtern zu verwenden. Dabei müssen jedoch eventuelle Einleitungen, Erklärungen zum Text sowie die Überschrift nicht mitgezählt werden. Und so beginnt das neue Schreibjahr.

Natürlich erinnert mich Christianes Illustration mit der Kokosnuss im weissen Sand viel mehr an das gemeinsame Feiertagsvergnügen mit unseren Söhnen, die uns „Alte“ in die Geheimnisse der YouTube-Produktion > „7 vs. Wild“ eingeweiht hatten, aber die Stichworte, vor allem der „Fluchtsieger“ lenkte meine Gedanken dann doch zu anderen Ereignissen und ich schreibe nicht über Outdoor-Abenteurer, sondern über etwas …

… mit Amseln

Der Winter, der Anfang Dezember einsetzte, endete bereits wieder vor Weihnachten, doch zuvor war es mit mindestens minus fünfzehn Grad Celsius so kalt, dass ich schnell Meisenknödel kaufte, die Drahthalter für die netzlosen Kugeln aus Fett und verschiedenen Saaten und Früchten hervorkramte und an verschiedenen Stellen im Garten aufhängte, um die gefiederten Gartengäste zu füttern.

Ein kleines Futterhäuschen sowie eine aufhängbare Kokosschale als Futterbehältnis für kleinere Stücken fanden wieder jeweils einen sinnvollen Platz und hier und da lege ich auf dem Rasen geschnittene Äpfel aus, die besonders gern von Amseln genommen werden.

Hinter dem Fenster stehend liess sich anschliessend wunderbar beobachten, wie schnell sich die Vögel jeweils dort einfanden und die Angebote ohne Zögern annahmen.

Jeden Winter denke ich, wie besonders niedlich doch Blaumeisen sind und freue mich, wenn unten am Boden Rotkehlchen und Zaunkönig durch die heruntergefallenen Futterbröckchen auch zu ihrem Anteil kommen, denn oben, im Getümmel der Spatzen und Meisen mischen die hier im Garten so scheuen Rotkehlchen und mäuseschnell huschenden, graubraunen Zaunkönige niemals mit.

Was mir allerdings an der winterlichen Vogelfütterung missfällt, ist der unausbleibliche Zank und Streit der Vögel um die besten Plätze oder bestimmte Brocken, die sie einander neiden.
Die Spatzen krakeelen und schimpfen, drängeln und schubsen sich gegenseitig im Gerangel um die besten Plätze, aber vor allem Amseln haben so ein System von Wegelagerei entwickelt, bei der sie ihren Artgenossen durch Verfolgung und Attackieren das im Schnabel gehaltene Futter abzujagen versuchen.

Obwohl man bei Naturbeobachtungen seine menschlichen Benimmregeln nicht zugrunde legen, sondern ohne Sympathie-Urteile neutral bleiben sollte, schaffe ich das nicht. Stets schlägt mein Herz für den Fluchtsieger, der mit seinem friedlich erworbenen Futter endlich davonkommt, während der erfolglose „Wegelagerer“ zeternd das Nachsehen hat.

(280 Wörter)

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7 Gedanken zu “Meine erste ABC-Etüde des Jahres 2023 zur Schreibeinladung für die Textwochen 02*03*23 | Wortspende von Ludwig Zeidler

  1. Nach dem Silvestergeknalle, das hier heftig ausfiel, was ich aber durchaus noch schlimmer kenne, vermisse ich einige meiner gefiederten Badegäste, speziell Rotkehlchen und Zaunkönig. Amseln, Blau- und Kohlmeisen sowie das/die Eichhörnchen sind längst wieder aufgetaucht, aber der Rest … 🤔 Nun vielleicht war ich einfach nicht aufmerksam, da ich viele geschlafen habe.
    Aber dass ich ausgerechnet bei dir über 7 vs. Wild lesen würde, hätte ich nie erwartet. Mich hat eine youtubende Freundin bequatscht, schon deutlich vor Weihnachten …
    Danke dir für die Etüde, und euch einen angenehmen Spaziergang und Sonntag! 👍
    Vormittagskaffeegrüße 🌧️🤕🛋️☕🍪

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    • Als frühere Pfadfinderin und begeisterte Wildzelterin in jüngeren Jahren haben meine Söhne gewusst, dass mich das interessiert, und menschliches Rätselraten obendrauf – doch, doch …. 🙂

      Die Silvesterkracherei hat viele Tiere verschreckt.
      Die NABU-Vogelzählung kann man knicken, das sind ganz andere Zahlen als vor Weihnachten.

      Gestern versuchte ich vergeblich, einen wahrscheinlich vor der Böllerei geflüchteten Hund mit uns zu locken, dem Verhalten nach wahrscheinlich ein ehemaliger Strassenhund wie Maxi, der bei jemandem davongelaufen ist, wo die Bindung an das neue Zuhause und die Menschen noch nicht ausreichen, um sich überhaupt zu nähern.
      Andere Hunde hätten nicht so scheu Abstand gehalten. Mal sehen, ob er uns noch einmal begegnet.

      Dir auch einen schönen Sonntag und weiter gute Genesungsfortschritte!
      Mittagsgrüsse, 🍚🥗🙂

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  2. Das Wort „Fluchtsieger“ konnte ich mit nichts besetzen, bevor ich deine erfreuliche und zugleich lehrreiche Etüde las. Denn da es hier im Garten gar keine Kleinvögel gibt – erst der Jagdhund, dann die Katzen – weiß ich nicht viel aus eigener Beobachtung.

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    • Danke, Gerda. Das Internet macht es eine auch schwer mit dem Begriff, der anscheinend tatsächlich nur im Zusammenhang mit der Tour de France aufscheint, aber anscheinend weder mit einem Dudeneintrag noch mit anderen Erklärseiten verknüpft. Ich habe auch nichts gefunden, hatte aber zum Glück sofort diese Idee, noch bevor der Radsport im Kommentar-Strang unter der Schreibeinladung thematisiert wurde.
      Man muss es sich wohl ganz unverfroren zu eigen machen.

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  3. Wir füttern nur Sonnenblumenkerne und bei uns kommen z.Zt. nur die Meisen. Die Spatzen sind beim Nachbarn.
    Und die Meisen vertragen sich gut, warten bis ein freier Platz da ist und holen sich einen Kern, fliegen weg zum Aufhacken und stellen sich dann wieder an.
    Die Amseln bekommen ihre Äpfel zugeteilt. Also bei uns keine Machtkämpfe im Garten.

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    • Erstaunlich. Spatzen fressen hier alles. Aber dass Meisen weniger zänkisch zu Werke gehen, beobachte ich auch. Die Amseln zanken sich um fast alles, Äpfel wie Regenwürmer. Dabei geht es aber wohl häufiger um männliches Kräftemessen, denn die weiblichen Amseln kümmern sich meistens nur um ihr eigenes Futter, nicht um Abjagen und Vertreiben.

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