Und nach der Reise ein bunter Gartenrundgang

Von Belgien, Gent, Brügge und Brüssel zurück in den Garten, Ende August. Am achtundzwanzigsten habe ich eine Regenpause für einen Fotorundgang genutzt und meinen Garten „begrüsst“ :

Besonders den ziemlich dunkel vanillegelben Blüten der Strauchrose Kew Gardens war anzusehen, dass ich während meiner Woche Abwesenheit anscheinend das sonnigere Wetter genossen habe, denn bei anhaltend intensiver Sonne werden die Blüten nach dem Aufblühen schnell weiss, davon gab es aber wenige. In diesem Sommer habe ich entdeckt, wie interessant Zinnienblüten sind, weil sie vom Aufblühen bis zur vollkommenen Reife ständig ihre Form wandeln und bei jedem Wetter etwas anders aussehen. Inzwischen waren auch die ersten Blüten der Herbstastern zu sehen.

Bei der Gelegenheit habe ich einige Mohnsamen verstreut, die ich bei meinem Besuch im ehemaligen Botanischen Institut am Citadelpark in Gent gemopst hatte. Eine Pflanze davon habe ich sogar noch im Herbst wachsen sehen, mit Knospen im warmen Dezember, aber der Frost im neuen Jahr hat sie jetzt ausgebremst. Nun hoffe ich darauf, dass die anderen Sämlinge sich im kommenden Frühjahr zeigen.

Als ich das Foto der weiss blühenden Heidekraut-Sorte mit den eigenwillig geformten gelbgrünen Blättchen in die Galerie hochlud, fiel mir ein, was ich unbedingt allen lesenden Gartenbesitzern ans Herz legen möchte: bitte kauft und pflanzt den Insekten zuliebe keine sogenannten „Bud Bloomers“, keine knospenblühenden Heidekrautsorten, die ihre Blüten niemals öffnen! Das ist genau so, als würde euch jemand „Guten Appetit“ vor einem abgeschlossenen Kühlschrank wünschen.
Diese Fotos sind alle aus dem Garten, vom 28. August 2015 in Lüchow – zum Vergrössern bitte die kleinen Bilder in der Galerie anklicken.

24 Gedanken zu “Und nach der Reise ein bunter Gartenrundgang

  1. Wunderschön :-))) Vielen Dank für das Leuchten in dieser Zeit ! (Ich sag nur „Frederick“)
    Ja, in der Pflanzenzucht gibt es inzwischen so einigen Schwachsinn. Als ich das erste Mal von Sonnenblumensorten hörte, die Pollenfrei sind, dachte ich, ich les nicht richtig. Unglaublich !! Oder die nektararmen Sorten. Man muß aufpassen, was man kauft. Da kommt man doch gar nicht drauf, daß so ein Blödsinn verzapft und angeboten wird..

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    • Ja, das reinste Gruselkabinett, auch wenn ich solche Bestrebungen bei der Schnittblumenzucht verstehe, aber im normalen Ziergarten sollte man so etwas nicht pflanzen, finde ich.
      Aber auch wenn man so eine Zuchtform erwischt hat: wieso nicht bei Gelegenheit ersetzen? Blumensträusse werden auch weggeworfen und kosten soviel wie grosse Blütenstauden im 28er Topf, wenn sie nicht gerade von der Discounter-Kasse stammen.

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  2. Ersetzen ist immer gut, denke ich. Ich finde es allerdings auch bei Zuchtschnittblumen nicht sinnvoll. Schließlich sind das Flächen, die in der Natur „besetzt“ werden, haben dann aber nichts anzubieten. Das ist doch verlorenes Land. Selbst im Gewächshaus landen Insekten, die dort nichts holen können. Ich finde es einfach übertrieben. Dann wäre es doch sinnvoller, Varianten zu züchten, von denen alle profitieren.

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    • Im Prinzip hast du recht, aber die Blumen werden ja weit versandt, oft in Afrika und Lateinamerika angebaut und am häufigsten in knospendem Zustand geerntet, abgesehen davon, dass sie mit Pestiziden gegen Insekten, vor allem Raupen und Käfern, ohnehin so vergiftet werden, so dass man nicht davon ausgehen kann, dass auf solchen Blumenfeldern überhaupt nennenswerter Nutzen für andere Lebewesen durch die „intakten“ Formen gewonnen werden könnte. Selbst „Fairtrade“-Blumen gehören zu den behandelten Feldern, da wird nur auf Arbeitsschutz und Bezahlung anders geachtet. Schnittblumen sind nur dann einigermassen „bio“, wenn sie als Essbare verkauft werden.

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