Mal wieder einen Blick in den Garten werfen

Damit die Augen nicht viereckig werden von all den Häusern in Prag, lege ich wieder einen Gartentag aus Lüchow dazwischen, mit Fotos von Pflanzen und Insekten vom 23. Juli 2017, zum Beispiel einem Admiral, der mit der Gesamtsituation unzufrieden schien (Bild 1) oder einem der zahllosen Kartoffelkäfer (Bild 2), die sich in diesem Jahr aus der Feldmark in den Garten verirrten, als wollten sie sich verändern und weniger spezialisiert leben. Ich kenne diesen Platz nun schon seit meiner Kindheit, aber an etwas Vergleichbares erinnere ich mich nicht. Schade, dass mir von dem Glasflügler auf dem Oregano in der Wieseninsel nichts schärfer als Bild 3 gelungen ist, aber besser festgehalten und dokumentiert, als unzufrieden mit der Sichtung überhaupt, denke ich. Beim Versuch einer Bestimmung dieser Schmetterlingsart bleibe ich unsicher, denn er hat zwar eindeutig vier gelbe Querstreifen, was auf einen Wespen-Glasflügler Synanthedon vespiformis hindeutet, aber dann müsste es ein Männchen sein, weil das Büschel am Hinterleib schwarz ist. Da ihre Larve unter der Rinde von Eichen leben, ist es schon ziemlich wahrscheinlich, einen Wespen-Glasflügler ausgerechnet wenige Meter neben der alten Eiche zu finden.

Auf dem vierten Bild der oberen Galerie habe ich wieder einen Braunrötlichen Spitzdeckenbock Stenopterus rufus auf Feinstrahlblüten Erigeron annuus entdeckt, und mit der Fliege daneben kommt sein Grösse und Farbigkeit ganz gut zur Geltung. Auf Bild 5 ist eine Gewöhnliche Kratzdistel Cirsium vulgare zu sehen, die sich einen Platz ausgesucht hat, an dem sie auch wirklich stehen bleiben kann: ich finde sie nämlich sehr schön.

Der 23. Juli 2017 gliederte sich in zwei Teile:
den windigen, nicht sehr hellen Vormittag und Mittag vor dem Starkregen und dem strahlenden Spätnachmittag danach. Nachdem aus den überforderten Dachrinnen Wasserfälle heruntergeplatscht waren, war der Himmel plötzlich strahlend blau.
Die Schönwetter- und Sonnenscheinfotos sind im Garten entstanden, als bei den unterkellerten Nachbarhäusern bereits die Pumpen das Wasser aus den vollgelaufenen Kellern auf die Strasse hinaus beförderten. Meine persönlichen Highlight des Tages war darum nicht das Regen-Ereignis, sondern der erster Glasflügler, den ich hier je gesehen habe, auf dem Wilden Dost im Garten, zu sehen auf dem viel zu eiligen, aber erkennbaren Bild 3, oben.

Nachdem der Regen vorüber war und die Sonne wieder schien, dauerte es nicht lange, und verschiedene Tagfalter kamen vor allem zum Wasserdost und Schmetterlingsflieder, wie auf den ersten Bildern der unteren Galerie der Admiral Vanessa atalanta und das Landkärtchen im Sommerkleid Araschnia levana f. prorsa, aber auch Bläulinge liessen sich blicken (Bild 4/2):

Ebenfalls in diesem Sommer zum ersten Man im Garten bemerkt: Pillenwespen (Eumenes spec.), auf dem letzten Bild. Sie werden auch Töpferwespen genannt. Die sehen sich aus der Entfernung aber auch zu ähnlich für Genaueres.
Die Weinreben haben durch den vielen Regen diesen Sommers viel Laub (Bild 5/2) bekommen, aber ihre Blüten waren abgefroren, und so mache ich mir keine Hoffnungen auf Weintrauben.
Andererseits hat die Eberesche zahlreiche Beeren entwickelt (Bild 3/2), aber im Gegensatz zum vergangenen Sommer interessiert sich in diesem Jahr keiner dafür. Im vergangenen Jahr waren sie nicht einmal richtig orange, da wurden sie schon von einer Schar lärmender Wacholderdrosseln innerhalb einer Stunde restlos verputzt. Heute, am 29. August, liegen bereits viele der Früchte am Boden und die anderen hängen immer noch und schrumpfen langsam vor Überreife zusammen. Von Fotobeiträgen aus dem August bin ich aber noch weit entfernt.

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