Andere Gartensachen

Andere Gartensachen – nicht nur Vogel-Angelegenheiten – müssen auch mal wieder erwähnt werden, bei all der virtuellen Frühlingseuphorie ringsum bekommt man ja schon das Gefühl, dass ein „Beweisfoto“ als Begründung für meine Zurückhaltung beim Einstimmen in diesen Chor ganz sinnvoll wäre. Hier ist es, aufgenommen am sonnigen Vormittag des 27. März 2018. Zu sehen ist der feldseitig liegende Teil des Gartens, unmittelbar am Ortsrand:

 

Der Ständer für die verschiedenen Vogelfutter-Behältnisse wurde seit dem Aufstellen im Herbst von Nordostwinden verbogenen. Wenn man das Foto zum Vergrössern anklickt, wird hinten an der Eiche der über den Stamm verlaufende Riss besser zu sehen sein: den verdankt der Baum den wiederholten Stürmen aus westlicher Richtung, und seiner ungeschützten Position als Baum in der ersten Reihe nach einer grossen Ackerfläche. Das hat ihn vor etwa einem Jahr die Krone gekostet, bevor die unsichere Hälfte des „Zwilling“ womöglich auf Nachbars Garten und Haus gekracht wäre.
Die verschiedenen vehementen Stürme, die übers Jahr 2017 verteilt kamen, bestätigten mich in dieser Entscheidung, obwohl es mir immer noch leid darum tut. Ich hoffe, ich darf in diesem Jahr wieder einen Austrieb an der Eiche sehen, aber momentan wirkt noch alles winterlich und unsicher.

Das an ein Storchennest erinnernde Gebilde im Bildbereich vor der Eiche besteht aus zusammengeharkten Birkenzweigen, mit einigen Blättern darin; es soll den Wurzelbereich des jungen Maulbeerbaums über die winterkalten Monate schützen. Seit mir ein anderes Maulbeerbäumchen ohne den Aufwand an Schutz an einer geschützteren Stelle abgefroren ist, wird dieser hier in den kommenden Jahren über den Winter eingepackt. Das Frostschutzvlies um die Zweige hatte ich gerade an diesem Tag entfernt.

Zum Schutz der Vögel stehen noch die braunen und trockenen Stauden der Herbst- bzw. Glattblattastern zwischen den kleinen, jungen Sträuchern entlang des Zaunes, um das magere Zweigwerk aufzufüllen. Die vorbeigehenden Nachbarn sind zwar der Meinung, ich sei eine faule Socke im Garten, aber deren Gärten liegen auch geschützter, nicht in der ersten Reihe dem angreifenden Westwind mit seinen starken Regenfällen ausgesetzt, ohne dass irgendwo in der Feldmark ein ernst zunehmender und intakter Windschutzgürtel dessen Wucht ein wenig ausbremst, und dass man einem Garten bei solchen Witterungsbedingungen nicht zur Unzeit eine strenge Hand aufdrängen möchte, nur damit der Haufen vom Osterfeuer schön hoch wird, ist auch den meisten Köpfen fremd.

Das bräunlich-gelbe Gras der Wieseninseln schaut zugegebenermassen wenig attraktiv aus, und es fällt sogar mir schwer, da nicht mit der Harke hineinzufahren und oberflächlich die abgestorbenen Pflanzenreste zu entfernen, aber ich vermute, dass darin noch Kleinlebewesen Schutz suchen. Es sind auch immer wieder Vögel dabei zu beobachten, wie sie darauf herumsuchen, als wären darin Insekten verborgen, die wenigstens bei Sonnenschein an die Oberfläche kommen und dann eine wertvollere Nahrung bieten als das von mir gekaufte Vogelfutter am Futterplatz nebenan.

So zierlich und bescheiden sich die verschiedenen noch jungen Obstbäume auf dem Bild ausnehmen, so angenommen sind sie aber schon durch die Vögel, die in ihnen beim Überqueren des Gartens oder im Anflug auf die Futterstelle zwischenlanden. Manche nehmen auch anschliessend auf den Zweigen wieder Platz, um Kerne aufzumeisseln. Selbst der Eichelhäher auf den Fotos vom gestrigen Artikel betrachtet den kleinen Apfelbaum links im Bild schon als geeignet dafür.

Auf dem Gras unterhalb des Futterständers wirkt die Fläche grau, das rührt von all den vielen Schalen der Sonnenblumenkerne aus dem Vogelfutter. Ich bin zuversichtlich, dass der Beginn der Wachstumsperiode das Grau unter Grün verbergen wird, genügend Dünger-Geschenke lassen die Vögel schliesslich als Dankeschön zurück, aber momentan sind die Temperaturen von Luft und Boden nicht geeignet, irgendetwas zum Keimen zu beleben, was nicht aus einer Zwiebel kommt, und selbst solche Frühlingsblumen halten sich noch zurück und zeigen nur an geschützten Stellen, wie beispielsweise unter dem Pfeifenstrauch bzw. Bauernjasmin wenigstens schon ihr Grün.

Die braungrüne Fläche mit Krokussen und anderen Frühblühern aufzuheitern, auch den ersten Bienen und Hummeln zunutze, habe ich inzwischen aufgegeben, vor den Wühlmäusen kapituliert. Lediglich das Wurzelwerk der alten Eiche und des Pfeifenstrauchs halten sie davon ab, auch den Teil zu durchtunneln und die Blumenzwiebeln zu verspeisen, alles andere ist für sie, immer wieder vom Feld her kommend, barrierefrei erreichbar. Inzwischen ist alle von tiefem, dickem Wurzelwerk befreite Fläche, die vor neun Jahren vom Landschaftsgärtner schön eben hinterlassen und von mir mit jungen Bäumen und Sträuchern in der Rasenfläche bepflanzt worden war, von Tunneln durchzogen, die während des vergangenen, extrem nassen Dreivierteljahres tief eingesunken sind. Altes Wurzelwerk früherer Bäume bei der Neuanlage des Gartens entfernen zu lassen, war ein grosser Fehler, denn davor hatte es jahrelang keine Wühlmäuse mehr im Garten gegeben.

 

Mir geht das alles zu langsam, ich möchte auch endlich aufspringende Knospen und Wachstum sehen. Statt dessen darf ich mich heute freuen, dass der nächtliche Schnee wieder weggeschmolzen ist: das ist immerhin auch ein Anlass.
Es ist aber nicht warm, und die kleinen Erlenzeisige, die eigentlich allmählich Impulse zur Vereinzelung, Paarbildung und Nestbau anderswo empfinden sollten, umlagern nach wie vor meinen Garten, was mir verrät, dass es bei einem Zustand wie auf diesen beiden Bildern noch eine Weile bleiben wird. Diese Vögel wissen das anscheinend genau, dass hierzubleiben momentan noch die bessere Wahl ist, weil es noch weiter nördlich oder nordöstlich einfach noch keine Insekten als Nahrung zur Aufzucht von Jungen gibt, wenn sie selbst hier noch kaum zu bemerken sind.
Gestern habe ich wieder Vogelfutter nachgekauft, gerade eben netzfreie Meisenknödel nachgeordert; wir warten weiter.

A propos „netzfrei“: falls einer von euch sich bereits heute schon in einen weitgehend webfernen Osterurlaub begibt, wünsche ich dazu schöne, gemütliche und vergnügte Tage!

Fotos vom 27. März 2018 im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen. Zum Vergrössern bitte die Bilder anklicken.

8 Gedanken zu “Andere Gartensachen

    • Thank you, Fernando, this „reday to bloom“ is real postive thinking, and it just needs some degrees Celsius more for making spring fulfill its name. I think, it will be bursting out maybe in about a week or so, but for easter, there might be snow again.

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